Spielbericht FC Gunzwil:

In einer packenden und spannenden Partie siegte der FC Gunzwil gegen Muotathal mit 4:2 und sicherte sich somit zum ersten mal den IFV-Cupsieg. Die Michelsämter qualifizierten sich damit auch für den Schweizer Cup 2016/2017.

Was für eine Kulisse bot sich den beiden Teams in Muotathal. Vor 1000(!) Zuschauer durften Muotathal und Gunzwil zum IFV-Cupfinal auf dem wunderschönen Sportplatz Widmen auflaufen. Dabei durften nicht nur die Einheimischen auf eine grosse Unterstützung zählen, auch die Michelsämter liessen sich dieses Spektakel nicht entgehen. Mit 4 Fan-Cars reiste man nach Muotathal und die geschätzten 300 Gunzwiler-Supporter sorgten für eine super Stimmung während dem ganzen Spiel. Es war somit alles angerichtet für einen packenden und spannenden Cupfinal. Am Ende setzte sich der Favorit Gunzwil mit 4:2 durch. Doch das Resultat täuscht ein bisschen über den Spielverlauf. Muotathal kämpfte aufopferungsvoll und hielt das Spiel über eine Stunde lang offen und war mindestens ebenbürtig. Gunzwil legte in den letzten 25 Minuten einen zacken zu und entschied die Partie innerhalb von acht Minuten und drei Toren für sich.

Sascha Imholz, Trainer FC GunzwiL: «Das ist ein sehr schöner Moment, weil es unser grosses Ziel war.»

Nervöser Gunzwiler Beginn
Der Start in die Partie zeigte schon schnell, dass dies ein besonderes Spiel ist für alle. Vor allem den Michelsämtern war eine gewisse Nervosität zu Beginn anzumerken. Es passte in den ersten zehn Minuten nicht viel zusammen. Muotathal hingegen spielte keck und frech auf und hatte nach acht Minuten die erste gut Möglichkeit. Nach einem Freistoss setzte Dario Gwerder seinen Kopfball knapp neben das Tor. Und nur eine Minute später prüfte Joel Betschart mit einem Schuss Gunzwils König. In der 12. Minute kam Gunzwil zum ersten Mal vors Muotathaler Tor und schon lang der Ball drin. Es war Lang, welcher nach einem herrlichen Zuspiel von Thimo Fleischli, alleine vor Roland Gwerder zum 1:0 für Gunzwil einschoss. Der Muotathal-Schreck, wie er von den Fans bereits vor dem Spiel mit einem Transparent betitelt wurde, schlug ein erstes Mal zu. Das Tor schien bei Gunzwil eine Blockade gelöst zu haben. Danach agierte man sicherer und konnte das Spiel ausgeglichener gestalten. Torchancen gab es für beide Teams nicht mehr viele. Aber die Spannung war zu spüren. Erst als es gegen die Halbzeit zu ging, kam wieder etwas mehr Bewegung ins Spiel. Und genau vor der Pause fiel der nicht unverdiente Ausgleich. Nach einem weiten Abschlag von Torhüter Gwerder entwischte Sergio Gwerder der Michelsämter Hintermannschaft, umspielte Torhüter König und schob zum vielumjubelten Ausgleich ein.

3 Tore in 8 Minuten
Spielertrainer Imholz, welcher für den Cupfinal gesperrt war, fand in der Halbzeit wohl die richtigen Worte. Der Auftritt in der zweiten Halbzeit war ein ganz anderer. Obwohl die erste grosse Chance Muotathal gehörte und das Spiel sicherlich eine andere Wendung genommen hätte, trat Gunzwil nun dominanter auf. Kurz nach der Pause profitierte Dario Gwerder von einem Abwehrfehler und hatte Torhüter König bereits ausgespielt, doch Fischer rettete und konnte den Ball gerade noch wegspielen. In der 51. Minute zischte ein Freistoss von Lang nur ganz knapp am Pfosten vorbei. Und nur kurze Zeit später war es wieder Lang, welchen die Muotathaler Defensive nie in den Griff bekamen, welcher für Till Fleischli auflegte. Dieser schoss den Ball aber weit über das Tor. Die Spannung blieb hoch und die Erlösung für Gunzwil kam in der 67. Minute. Nach einem Eckball von Lang kam Elia Ramundo angebraust und erzielte mit einem herrlichen Hechtkopfball den erlösenden 2:1 Führungstreffer.

Nur fünf Minuten später versenkte Mendes nach einem durcheinander im Muotathaler Strafraum per Kopf den Ball im Tor. Und wieder nur drei Minuten später tanzte der Muotathal-Schreck Lang die gesamte Abwehr schwindlig und haute den Ball zum 4:1 unter die Latte. Es war die definitive Entscheidung und der Jubel bei den zahlreichen Michlesämtern Anhänger natürlich riesengross. Gänsehaut-Stimmung pur in Muotathal! Muotathal kämpfte tapfer bis zum Schluss weiter, doch mehr als der Kopfballtreffer durch Kilian Heinzer lag nicht mehr drin. Als Schiedsrichter Brunner das Spiel abpfiff gab es kein Halten mehr. Kurz nachdem Spiel meinte ein überglücklicher Imholz, dass es aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Erfolg seiner Mannschaft sei. Die erste Halbzeit habe ihm nicht gefallen und in der Pause dies entsprechend auch den Spielern gesagt. Nach der Pokalübergabe wurde Imholz gefeiert und von seinen Spielern immer wieder hochgeworfen, bevor es die obligate Bierdusche gab.

Lange Nacht und warten auf Cupauslosung
Um 18:37 überreichte IFV-Präsident Urs Dickerhof den so langersehnten Pokal an Captain André Furrer und den verletzten Torhüter Thomas Lüthi. Es war der Beginn einer langen Nacht und einer tollen Party. Bilder und auch ein paar Videos wird es bald auf der Homepage des FC Gunzwil zu sehen geben. Nun warten die Michelsämter natürlich gespannt auf die Auslosung des Schweizer Cups 2016/2017.

Spielbericht FC Muotathal:

IFV-Cupfinal: Gunzwil schlägt starkes Muotathal
Von Beginn weg trat Muotathal ebenbürtig gegen den höherklassigen FC Gunzwil auf und ging mit einem Chancenplus und einem Unentschieden in die Pause. In der zweiten Halbzeit schaffen es die Muotathaler nicht, ihre Chancen früh umzumünzen und gehen nach einem Doppelschlag gar 1:4 in Rückstand. Im erbitterten Kampf bis zur letzten Sekunde korrigiert der FCM das Resultat noch auf 2:4.

Offensiver FC Muotathal
Ein unglaublicher Zuschauerauflauf von 1000 Zuschauern bescherte den Spielern einen Hexenkessel, in den sie würdig zum IFV-Cupfinale einlaufen durften. Die Startphase wurde von den Gastgebern bestimmt. Ein im Vergleich zur Meisterschaft wie verwandelter FC Muotathal spielte gegen den überklassigen Gegner aus Gunzwil ebenbürtig – ja sogar mit leichtem Chancenplus – auf.

So gehörten die ersten 3 Strafraumszenen dem FC Muotathal. Schon in der ersten Minute wird Joel spitz angespielt, jedoch vom abseitsanzeigenden Linienrichter zurückgepfiffen. In Minute 8 zeigten Dario Gwerder und Joel Betschart, was Muotathal in der Offensive zu bieten hatte. Nach einem Freistoss legt Joel für Dario auf den Kopf auf. Dessen Kopfball fliegt nur knapp am weiten Pfosten vorbei. Und in Minute 10 kann sich Stefan Schelbert nach einem Abseitsfehler erstmals am Torwart versuchen, der seinen Schuss allerdings problemlos fängt.

Muotathal trat mit viel Offensivdrang auf, obwohl Samuel Mettler mit einer 5er Kette in der Verteidigung startete. Die Gäste wurden früh attackiert und so daran gehindert ihr Spiel aufzubauen. Die Klasse der Luzerner kam aber schon nach 12 Minuten erstmals zum Vorschein, als Lang in die Spitze angespielt den ersten nennenswerten Angriff der Gäste in deren Führung umwandeln kann (0:1).

Urschweizerische Wehrhaftigkeit
Muotathal zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Bis zur 20. Minute blieben die Muotathaler offensiv aktiver und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Allmählich schaltete Gunzwil auch einen höheren Gang ein, biss aber in der Muotathaler Defensive auf Granit. Als nach einer halben Stunde ein Gastspieler nach einem Kopfzusammenstoss liegen bleibt, machte sich das schwül-warme Wetter bemerkbar. Fast alle Spieler nutzten die Gelegenheit um Flüssigkeit zu tanken.

Über Joel Betscharts Torgefährlichkeit und Schnelligkeit musste der FC Gunzwil wohl informiert sein. So blieben bei Eckstössen der Gäste jeweils 3 Verteidiger in Joels Nähe.
Bis zur Pause kam von den Gastgebern nur ein weiterer Ball aufs Tor, als Sandro Fischer einen Freistoss in Roland Gwerders Hände nickt. Die Muotathaler nahmen bis zur 40. Minute das Zepter wieder in die eigenen Hände. Mit der altbekannten Lockerheit erspielte sich Muotathal Torchance um Torchance und wurde in der 42. Minute mit dem Ausgleich belohnt. Sergio Gwerder – traumhaft von Dario Gwerder in den Strafraum lanciert – umläuft den Torwart und schiebt souverän ein. In der Nachspielzeit des ersten Durchganges erhöhen die Gäste das Tempo nochmals, aber das Muotathaler Bollwerk steht.

Starke Offensivleistung wird nicht belohnt
Die zweite Halbzeit startete mit einer Druckphase der Muotathaler. Ein Abwehrschlag wird für Dario zum Freipass über links. Er umspielt den Torwart, aber ein Luzerner Defensiver kommt gerade noch rechtzeitig dazwischen. In der nächsten Viertelstunde entwickelte sich eine Offensivschlacht mit Torszenen auf beiden Seiten, wobei die Chancen des FCM ein wieder wenig zahlreicher ausfielen. So werden beide Torhüter in der Minute 51 auf ihre Freistossreaktion geprüft und es bleiben beide Sieger.

Die Mannschaften schenken sich nach wie vor keinen Meter. Nach einer knappen Stunde verpasste Muotathal erneut den Führungstreffer als Joel Betschart nach einem furiosen Flügellauf von der Grundlinie zurücklegt und der Abschluss von Dario Gwerder am rechten Pfosten vorbeirauscht. Von dem Klassenunterschied war bislang nichts zu sehen. Aber nach 66. Minuten ist es Elia Ramundo, der seine Farben mit einem mirakulösen Hechtkopfball entgegen dem Spielverlauf in Führung bringt. Es folgt eine Druckphase der Luzerner, in der die Muotathaler leicht in Bedrängnis geraten. Der FC Gunzwil kann den Moment mit einem Doppelschlag zu seinen Gunsten ausnutzen und zieht mit 1:4 davon. Ein glückliches Kopfballtor von Machado und ein starkes Solo von Lang sorgten für Ernüchterung in den übervollen Rängen.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Wer nun dachte, die Muotathaler liessen den Kopf hängen, der wurde eines Besseren belehrt. Im Minutentakt preschte Muotathal über alle denkbaren Wege in die Front und drängte Gunzwil in den eigenen Strafraum. Mit mehreren Bilderbuch-Passkombinationen kamen die Gastgeber an die Strafraumgrenze, wo leider der letzte Pass immer an einem Gunzwiler Fuss hängen blieb. Als diese Taktik nicht fruchtete versuchte es Fabian Schuler mit einer weiten Flanke auf Kilian Heinzer, der ohne zu zögern per Kopf auf 2:4 reduzierte (84).

Nur eine Zeigerumdrehung später standen die Muotathaler bei einem Eckstoss bereit für den Anschlusstreffer. Joel Betschart lenkte das Leder mit der Ferse nur Millimeter über die Latte. Bis zur letzten Sekunde kämpfte der FC Muotathal um sich in die Verlängerung zu retten. Schliesslich pfiff Brunner nach 5 Minuten Nachspielzeit die Finalpartie ab und der FC Gunzwil stand als IFV-Cupsieger 2016 fest.

Stimmen zum Spiel
Dass der FC Muotathal seine Haut teuer verkaufte, bestätigte auch der Trainer der Gäste. Nach dem Spiel erklärte Sascha Imholz, dass sich sein Team darauf eingestellt hat, im Muotathal auf einen harten Gegner zu treffen. Seiner Mannschaft hat er gebührenden Respekt vor dem FCM eingebläut. Vor allem in der ersten Halbzeit bewahrheitete sich die schwierige Aufgabe. Muotathal hinderte sein Team erfolgreich ins Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit habe Gunzwil dann besser auflaufen können und sich durch eine gute Chancenauswertung den Cupsieg erkämpft.

Muotathals Trainer Samuel Mettler äusserte sich wehmütig zur Partie. Nachdem seine Männer dem höherklassigen Gegner erfolgreich ihr Spiel aufzwangen und seine taktischen Anweisungen bestens in die Praxis umsetzten, ging man mit einem verdienten Unentschieden in die Pause. Leider konnten die Luzerner in der zweiten Halbzeit von zwei schmerzhaften Fehlern profitieren und sich so den entscheidenden Vorteil sichern. Trotz der Niederlage ist Mettler aber zuversichtlich, im nächsten Cupfinale wieder mehr Glück zu haben und es zu gewinnen.

Telegramm FC Muotathal – FC Gunzwil 2:4. (1:1)
Sportanlage Widmen, Muotathal. 1000 Zuschauer. SR Brunner. SR Assistenten Cerovac, Schöpfer. Tore: 12. Lang 0:1. 42. Sergio Gwerder 1:1. 66. Elia Ramundo 1:2. 73. Machado Mendes 1:3. 75. Lang 1:4. 84. Kilian Heinzer 2:4. FC Muotathal: Roland Gwerder; Sven Gwerder (68. Silvan Schelbert), Fabio Heinzer, Simon Betschart, Andy Schelbert (77. Buob), Fabian Schuler; Sergio Gwerder, Stefan Schelbert, Suter (68. Kilian Heinzer), Joel Betschart; Dario Gwerder. FC Gunzwil: König, Fischer, Sandro Furrer, Philipp Furrer (63. Terzimustafic), Elia Ramundo, Lang, Jurt, Thimo Fleischli, Luca Fleischli (63. Carriero), Till Fleischli, Machado Mendes (86. Sergio Ramundo). Bemerkungen: Muotathal ohne Marcel Gwerder (verletzt). Gunzwil ohne Imholz (gesperrt), Lüthi, Nurmi, Rogger (alle verletzt), Egli (Militär) und Castelli (nicht im Aufgebot). 82. Lattenschuss Mendes. Verwarnungen: 50. Andy Schelbert (Foul), 85. Till Fleischli (Foul).