Emmenbrücke verliert im ersten 3./2.-Liga-Aufstiegsspiel gegen Obergeissenstein 1:2. Dies, weil der FCE bereits nach acht Minuten in Unterzahl spielen musste.

Der Auftakt zur Aufstiegsrunde begann für den FC Emmenbrücke denkbar schlecht. Das Spiel gegen Obergeissenstein wurde von Beginn an gehässig geführt und gipfelte bereits nach acht Minuten in einem Platzverweis. Emmenbrückes Ümit Celik fasste Reto Albisser ins Gesicht – der Schiedsrichter wertete dies als Tätlichkeit. Ganz schlechte Vorzeichen für den FCE, auch unter der Berücksichtigung einer Vorgeschichte des Leidens. «Quartierklub trifft auf Giganten»: So titelte unsere Zeitung am 17. Juni 2014. Damals stieg der SC Obergeissenstein in die 2. Liga regional auf. Dort wartete mit dem FC Emmenbrücke der Absteiger aus der 2. Liga inter.

Der Zentralschweizer Grossklub mit NLB-Vergangenheit hatte in den vergangenen Jahren viel an Strahlkraft verloren. Ein Rückschlag folgte dem anderen, und so fand sich der FC Emmenbrücke im letzten Frühjahr wie auch der SC Obergeissenstein in der 3. Liga wieder. Präsident Franco Gulli und Trainer Sandro Waser steckten die Köpfe zusammen und kamen zum Schluss: keine Experimente mehr. Mit Demut und Spielern, die an einem Strick zogen, wurde die Aufgabe in der «Landgruppe» in Angriff genommen.

1:0-Führung in Unterzahl
Nach einigen Schwierigkeiten in der Vorrunde wusste die Gersag-Truppe in der Rückrunde den zweiten Platz zu zementieren. Am souveränen Leader Altbüron-Grossdietwil gabs indes kein Vorbeikommen mehr. Obergeissenstein, der Startgegner von Emmenbrücke in dieser Aufstiegsrunde, musste sich in der Gruppe 2 mühselig den FC Horw vom Leibe halten. Mit zehn Siegen und einem Unentschieden in den elf Rückrundenpartien schaffte es der Luzerner Quartierklub souverän. Zuletzt steigerte er sich in einen Torrausch: 6:1 und 9:3 lauteten die Resultate der letzten beiden Spiele. Beim gestrigen Wiedersehen mit dem FCE harzte es lange mit der Torproduktion. Und trotz der frühen Überzahl wusste das Team von Trainer Micha Egli vorerst nichts damit anzufangen. Im Gegenteil: In der 19. Minute konnte Innenverteidiger Michael Meier gegen FCE-Stürmer Stefano Izzo nicht klären. Der Ball fiel von der Latte ins Feld zurück, wo ihn Marc Laumann über die Linie zum 1:0 bugsieren konnte.

1:2 statt Penalty
Spät in der zweiten Halbzeit drehte Obergeissenstein das Spiel doch noch. Stürmer Marc Bussmann zuerst per Kopf (81.) und danach nach einem Konter (86.) hiess der Doppeltorschütze zum 2:1. Unmittelbar vor dem 2:1 schoss der FCE aufs Tor, SCOG-Verteidiger Ueli Scherer wehrte vor der Linie mit der Hand ab – was der Schiedsrichter übersah. «Leider reklamierten wir, statt uns dem Konter zu stellen», bedauerte FCE-Trainer Sandro Waser hinterher. «Ich muss ganz klar sagen: Dieses OG ist limitiert, hatte aus dem Spiel heraus kaum Torchancen. Leider schwächten wir uns mit der roten Karte, daher sind wir selber schuld.» Aufatmen dagegen bei Obergeissenstein nach dem fast nicht mehr erhofften Sieg. Assistenztrainer Marco Häfliger: «Es war nervenaufreibend. Anhand der zweiten Halbzeit ist der Sieg aber verdient.» Fazit des Abends: Emmenbrücke auf Abwegen, Obergeissenstein im Glück.

Telegramm FC Emmenbrücke – SC Obergeissenstein 1:2 (1:0)
Gersag. – 375 Zuschauer. – SR Renggli. – Tore: 18. Laumann 1:0. 81. Bussmann 1:1. 86. Bussmann 1:2. – Emmenbrücke: Omlin; Kläntschi (87. Hrgota), Deva, Wymann, Hadzic; Laumann, Mete, Celik, Jelmini (58. Schorno); Duzmani; Izzo. – Obergeissenstein: Hajnal; Bukinac, Meier, Mutter (75. Wattenberg), Scherer; Albisser (89. Günther), Wildisen, Illi, Kappeler (64. Wobmann); Haussener, Bussmann. – Bemerkungen: 8. Platzverweis Celik (Tätlichkeit). 18. Lattenschuss Izzo.