Der FC Ägeri nimmt die bevorstehende Saison mit einem jungen Team in Angriff. Der neu verpflichtete Trainer Remo Stierli weiss damit umzugehen.

Das Durchschnittsalter des FC Ägeri beträgt nur 22,8 Jahre. Diese Tatsache dürfte ein wesentlicher Grund gewesen sein, dass die Vereinsleitung mit Remo Stierli einen Trainer verpflichtete, der über viel Erfahrung verfügt. Über Erfahrung im Umgang mit jungen Spielern. Der 46-jährige Kommunikationsbeauftragte der Einwohnergemeinde Unterägeri trainierte unter anderem die IFV-Auswahl und während sechs Jahren das Team Zugerland. Obwohl Ägeri seine erste Station als Trainer einer Aktivmannschaft ist, weiss er damit umzugehen. Als Assistenztrainer von Martin Andermatt und Mark Adams beim Erstligisten Zug 94 hat der Inhaber des B+-Diploms des SFV auch Erfahrungen im Umgang mit Aktiven gesammelt. Nichtsdestotrotz sagt er: «Ich habe von Andermatt und Adams viel gelernt, aber ich werde keinen von ihnen kopieren. Sie zu kopieren wäre falsch, da die Situation in Ägeri nicht mit der in Zug verglichen werden kann und ich so oder so meine eigenen Ideen umsetzen möchte.» Remo Stierli ist sich bewusst, dass er in Ägeri nicht aus dem Vollen schöpfen kann. «Meine vordringliche Arbeit besteht darin, aus den mir zur Verfügung stehenden Spielern eine verschworene Gemeinschaft zu formen, die mit Freude ans Werk geht und mit Herzblut kämpft.» Um den Aufstieg in die 2. Liga interregional ins Visier nehmen zu können, sei es noch zu früh. Aber mittelfristig müsse der Aufstieg das Ziel sein.

Regisseur gesucht
Im Rückblick auf die Vorbereitungsspiele sagt Remo Stierli: «Ich wollte von meiner Mannschaft einen konstruktiven Fussball sehen. Das ist zeitweise gelungen, aber ich habe auch erkannt, dass die mannschaftliche Geschlossenheit noch ausbaufähig ist.» Die nötigen Korrekturen hätten infolge Ferienabwesenheiten noch nicht wunschgemäss erfolgen können. Der intakte Teamgeist stimme ihn jedoch zuversichtlich, in seiner ersten Saison mit dem FC Ägeri so schnell wie möglich einen guten Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle erreichen zu können. «Die Defensivarbeit funktioniert bereits gut, und im Angriff scheint der bewährte Michael Schwarzenberger mit der Verpflichtung von Gramoz Alaj vom FC Rotkreuz einen idealen Sturmpartner erhalten zu haben.» Remo Stierli, der in seiner Aktivkarriere als Spieler unter anderem mit dem FC Zug in der damaligen Nationalliga B gespielt hat, weiss aus eigener Erfahrung, dass die Mittelfeldspieler grossen Einfluss auf die Spielgestaltung haben. Er sagt: «Ich glaube, dass uns die Verpflichtung eines erfahrenen Regisseurs noch gut tun würde. Die Verpflichtung eines Spielers, der es versteht, blitzschnell von der Defensive in die Offensive umzuschalten, den Spielrhythmus zu variieren und den sogenannt letzten tödlichen Pass anzubringen.»

Remo Stierli weiss, dass ein guter Start in die Saison schon die halbe Miete ist. Deshalb sagt er: «Ich möchte möglichst rasch zu Punkten kommen, um in Ruhe arbeiten zu können.» Um dieses Unterfangen bereits im ersten Meisterschaftsspiel der Saison 2016/17 starten zu können, muss der FC Ägeri wohl über sich hinauswachsen. Als Gast beim FC Sarnen (Sonntag, 15.00), der nach dem Abstieg aus der 2. Liga inter den sofortigen Wiederaufstieg anstrebt, steht der Elf von Trainer Remo Stierli jedenfalls ein harter Brocken gegenüber. Den letzten Schliff vor diesem schweren Meisterschaftsstart hatte sich Ägeri letzten Samstag im Auswärtscupspiel gegen den 4. Ligisten FC Kerns geholt, wo sie mit 2:1 gewannen. Remo Stierli hat somit seinen Einstand als Trainer des FC Ägeri mit einem Erfolg gefeiert.