Die erste Mannschaft des FC Küssnacht war gegen ein ebenbürtiges Emmen engagiert und erarbeitete Torchancen. Gerade als die Küssnachter in einer starken Phase waren, brachte der Ausfall von Linares das Spiel zum Kippen.
Auf einem nassen und kleinen Feld merkte man von Beginn weg, dass keine Samthandschuhe angezogen wurden. Die Emmer zeigten in der Anfangsphase ein agressives Pressing, welchem die Küssnachter entgegensetzen konnten. Dementsprechend entstand ein Hin und Her im Mittelfeldbereich. Die starkstehende Abwehrreihe der Rigidörfler erlaubte es dem SC Emmen in der 1. Halbzeit nie alleine auf Marty laufen zu können. Besonders der 99-er Sebastian Tschupp zeigte durch Konsequenz und Abgeklärtheit, warum er in der Startformation stand. Doch das ganze Team war kämpferisch und motiviert. So dauerte es keine zehn Minuten bis durch einen Laufpass von Linares auf Stadelmann und dessen Antritt eine Chance entstand. Die Hereingabe wurde jedoch vor dem heransprintenden Meyer geblockt.
Auch in den darauffolgenden Spielminuten suchte der FCK den Weg Richtung Emmer Tor. Besonders über die rechte Aussenbahn brachte der starkaufspielende Joshua Stadelmann den Defensivverbund ins Rotieren. Doch oftmals fehlte der Küssnachter Truppe der Zugang zum 16-er. Küssnacht liess dem Gegner aber zwischen Abwehrreihe und Mittelfeld zu viele Freiheiten. Aus diesem Platz erarbeiteten sich die Emmer lange keine klaren Aktionen. Sie zwangen aber zuerst Tarzia und kurze Zeit später Neuzugang Zeljko Mraovic zu taktischen Fouls, die mit gelben Karten vergolten wurden. Schnell kriegte der FC Küssnacht das Geschehen während der 30. und 40. Minute wieder unter Kontrolle. Emmen musste nun seinerseits die Motorsäge aus dem Materialraum holen, wurde dafür aber nicht mit Gelb bestraft. Im Rahmen der ersten richtigen Emmen-Torchancen, verfehlte sowohl der 19-jährige Gashi, wie auch Captain Meier. Der FC Küssnacht zeigte einen starken Auftritt in der ersten Halbzeit, verbesserungsbedürftig waren die Abstände zwischen den offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler und der Defensive.
Dunkelgelbe Schlüsselszene
Das Trainergespann war in der Pausenansprache weitgehend zufrieden mit dem Auftritt des Gastes. Ebenso zufriedenstellend war der Start in die zweite Hälfte. Tarzia fängt den Ball im Mittelfeld ab, sein Pass findet den Weg zu Stadelmann und dieser spielt in die Tiefe auf den verwandelnden Meyer. Doch: Ein Pfiff, ein Arm in die Höhe gestreckt, Abseits! Vom Assistenten sehr spät angezeigt, war es korrekt. In der 51. Spielminute findet wohl die Schlüsselszene der Begegnung statt. Antonio Linares wird auf Höhe Mittellinie mit einer Grätsche von der Seite angegangen und muss ausgewechselt werden. Ein geschwollener Knöchel auf einer Seite, und eine dunkelgelbe Karte auf der anderen Seite waren das Ergebnis. Doch nun fehlte der starke Linares im Sturm und die Mannschaft wurde durch die Hektik auch sonst aus dem Konzept geworfen. Sechs Minuten nach dem Foul wird der pfeilschnelle Janssen geschickt, und enteilt dem sonst souveränen Philipp Ulrich. Eiskalt verwandelt der Emmer zum 1:0.
Der FCK hätte jedoch nur eine Minute später ausgleichen können, Sandro Arnold verzieht nach einem weiten Ball mit Links. Danach wirkte das Team von aussen etwas konzeptlos, konnte aber wieder kleinere Torchancen generieren. Es ist aber auch zwei Glanzparaden von Schlussmann Angelo Marty zu verdanken, dass seine Mannschaft noch im Spiel blieb. Eine Viertelstunde vor Schluss flachte die Partie ab, bevor die Küssnachter auf eine Dreier-Abwehr umschalteten um den Ausgleich zu erzwingen. Damit hat man zwar einen Offensivmann mehr, doch fehlt in der Defensive nun jemand. Zwei Minuten vor Schluss gelingt es den Emmer durch einen Konter Platz zu erspielen. Janssen kommt völlig frei an den Ball, umkurvt Marty und sein Schuss kann von Landolt zu wenig entscheidend abgelenkt werden. Die Emmer bezwingen die gut spielenden Küssnachter mit 2:0. Wenn alle Spieler zurück sind, lässt dieses Team viel erhoffen, es muss offensiv aber noch an Schlagkraft zulegen.
Telegramm SC Emmen – FC Küssnacht 2:0 (0:0)
Feldbreite – 100 Zuschauer – SR Kabatas. Tore: 56. Janssen 1:0. 87. Janssen 2:0. – Emmen: Mühlebach, Marini (81. Beeler), Zwimpfer, Meier, Gashi, Janssen, Bühlmann, Greter (80. Weseli), Baumgartner, Vogel, Barbarez (58. Kümin). – Küssnacht: Marty; Baur, P. Ulrich, Tschupp, Linares (54. Miranda), Meyer, Tarzia, Arnold (60. Murati), Landolt, Stadelmann, Mraovic (79. Huruglica).
