Der Erstligist Zug 94 erarbeitet sich gegen Bassecourt eine Torchance nach der anderen. Aber den einzigen Treffer der Partie erzielen die Jurassier.

Die Enttäuschung stand den Zugern ins Gesicht geschrieben, als sie nach 92 Minuten mit leeren Händen dastanden. Ganz anders präsentierte sich die Gemütslage der Jurassier aus Bassecourt. Sie feierten einen überaus glücklichen 1:0-Sieg derart überschwänglich, wie wenn sie soeben Weltmeister geworden wären. Die ausgelassene Freude der Gäste war verständlich. Sie vermochten in der letzten halben Stunde des Spiels ein ununterbrochenes Angriffsfeuerwerk der Platzherren unbeschadet zu überstehen und den in der 31. Minute durch Farid Soldani erzielten 1:0-Vorsprung beinahe stehend k. o. über die Zeit zu schaukeln.

Mark Adams, der Trainer der Zuger, meinte nach dem Schlusspfiff: «Ich habe einen Albtraum erlebt. Meine Mannschaft hat so viel für das Spiel gemacht und sich rund ein Dutzend Torchancen erarbeitet. Es hätte ein klarer Sieg für uns herausschauen müssen.»

Gygax: «Sensationeller Goalie»
Der in den Diensten der Zuger stehende Ex-Internationale Daniel Gygax, welcher das Spiel infolge einer Rippenverletzung als kritischer Zuschauer verfolgte, analysierte das Geschehen auf dem Rasen treffend. Er sagte: «Bassecourt vermochte in der ersten Halbzeit eine einzige Torchance zu kreieren, welche entgegen dem Spielverlauf genutzt wurde. Dass die Jurassier in der zweiten Halbzeit trotz unseres Sturmlaufs keinen Treffer hinnehmen mussten, haben sie ihrem sensationell spielenden Torhüter Beat Weber zu verdanken, der alle unsere Angriffsversuche zunichtemachte.»

Gygax hatte aber auch erkannt, warum Zug 94 den Platz als Verlierer verlassen musste. Er monierte zu Recht: «Unser Umschaltspiel verlief nicht wunschgemäss. Es erfolgte zu wenig schnell. Dadurch vermochten die oftmals mit acht, neun Mann verteidigenden Jurassier einen Abwehrriegel aufzubauen, an dem wir trotz vielen Torchancen unsere Zähne ausbissen.»

Die stark ersatzgeschwächt angetretenen Zuger haben trotz der Niederlage ein Kompliment verdient. Sie haben eine beeindruckende Spielfreude an den Tag gelegt. Sie haben mit Herzblut gekämpft und bis zum Abpfiff an einen Punktegewinn geglaubt.

Dass der Aufwand und der Ertrag nicht übereinstimmten und sie kein Tor zu erzielen vermochten, mag schmerzen. Aber die Elf von Trainer Mark Adams hat mit ihrem engagierten Spiel die Herzen des Publikums erobert. Und wenn die derzeit lange Verletztenliste wieder kleiner wird, wird Zug 94 mit Bestimmtheit wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren.

Telegramm Zug 94 – Bassecourt 0:1 (0:1)
Hertiallmend. – 280 Zuschauer. – SR Tonini. – Tor: 31. Soltani 0:1. – Zug 94: Santangelo; Martino, Paulino, Feuchter; Peter, Mani (70. Jankovic); Gashi, Bernet, Mehidic; Sylejmani (58. Reci), Marjanovic. – Bassecourt: Weber; Steullet, Monnerat, Ghomrani, Chiquet; Isemi, Randaxhe (59. Menanga), Lachat, Boukaoui (72. Sarret); Hayoz (46. Amaouche); Soltani.