Dem Absteiger FC Sarnen gelingt Saisonstart. Ein kapitaler Fehler leitet die Niederlage von Ägeri ein.

Für den 46-jährigen Remo Stierli, der als Assistenztrainer unter Martin Andermatt und Mark Adams beim Erstligisten Zug 94 seine Trainer-Sporen abverdiente und auf diese Saison hin beim FC Ägeri anheuerte, war dieses Startspiel «kein Auftakt nach Mass». Der Grund für seinen Ärger: der dumme Eigenfehler, welcher Sarnen die 1:0-Führung ermöglichte. «Ein solcher Aussetzer darf ganz einfach nicht passieren.» Es lief die 57. Minute, Ägeri-Goalie Fabio Rosamina behändigte den Ball, wollte mit seinem Zuspiel auf Cyrill Bürgi den Gegenangriff auslösen. Doch die Sarner Neuerwerbung Marcel Bühler lief dazwischen, stibitzte den Ball und überlistete den Ägeri-Goalie mit einer sehenswerten Coolness. «Das hat er super gemacht», schwärmte denn auch Sarnen-Trainer Ricardo Pereira. Dieses vermeidbare Gegentor spielte dem FC Sarnen in die Karten.

Die Obwaldner konnten sich gegen die aufsässigen und kampfstarken Zuger nun aufs Kontern verlegen. Und hatten kurz vor Spielschluss Erfolg. Eine schöne Kombination über mehrere Stationen schlossen die in allen Belangen besseren Sarner mit dem 2:0 ab. Der kurz zuvor eingewechselte Filipe Da Costa passte zum ebenfalls neu ins Spiel gekommene Dominic Braschler, welcher den Ball mit einem trockenen Schuss im gegnerischen Tor versorgte. «Es war kein einfaches Spiel für mein Team. Doch wir nahmen den Kampf an, übten uns in Geduld und glaubten daran, dass irgendwann unsere Chance kommt», sinnierte Sarnens Trainer Pereira überglücklich. Diese Taktik ging auf, wie der Eigenfehler der Ägerer beweist, welcher zum 1:0 führte.

Noch einige Baustellen
Die Fans sahen wohl einen gefälligen, aber auch ein durch viele «Stockfehler» gespickten typischen Erstrundenmatch. In der ersten Halbzeit gab es denn auch nur zwei Torchancen: In der 8. Minute scheiterte Michael Schwarzentruber allein an Sarnen-Torhüter Ivo Sigrist, auf der Gegenseite verpasste Luca Vogel ebenfalls allein vor Ägeri-Goalie Fabio Rosamina die Sarner Führung (31.).

Ägeris neuer Trainer Remo Stierli und seine Spieler waren nach dieser Niederlage verständlicherweise enttäuscht. «Ich habe gute Sachen gesehen, aber auch noch einige Baustellen ausgemacht.» Er nennt das ungenügende Stellungsspiel und die noch nicht greifenden Automatismen. «Der Wille im jungen, noch etwas unerfahrenen Team, diesen Match zu gewinnen, war aber da», monierte Stierli. «Dieser grosse Einsatzwille macht mich optimistisch, dass wir unser Ziel, schnell einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erobern, trotz dieser Startniederlage erreichen können.»

Gesseneys 2.-Liga-Debüt
Der FC Sarnen hat den Turnaround nach dem Abstieg geschafft. «Souverän geschafft», meinte der 18-jährige Landschaftsgärtner Pascal Gesseney strahlend. In seinem ersten Meisterschaftsspiel auf 2.-Liga-Niveau spielte der grossgewachsene Innenverteidiger neben Routinier Nando Omlin eine solide Partie. Die Umstellung, er spielte letzte Saison für den FC Alpnach in der 3. Liga, war laut ihm in den ersten Trainings schon recht happig. Das schnellere Spiel, das technisch höhere Niveau machten ihm schon zu schaffen. «Mit meinem 2.-Liga-Einstand bin ich aber zufrieden. Wir haben ja auch verdient gewonnen. Während der Partie konnte ich mich immer auf die Unterstützung von Captain Nando Omlin verlassen. Er versorgte mich mit guten Tipps und korrigierte mich, wenn er es für nötig hielt.» Dass er diese Ratschläge auch umgesetzt hat, beweist das Zu-null-Resultat. Auch wenn die Ägerer in der Offensive alles andere als dominant auftraten.

Telegramm FC Sarnen – FC Ägeri 2:0 (0:0)
Seefeld. – 200 Zuschauer. – SR Memic. – Tore: 57. Bühler 1:0. 88. Braschler 2:0. – Sarnen: Ivo Sigrist; Schorno, Gesseney, Omlin, Imfeld; Dos Santos, Bucher, Del Sordo (77. Braschler), Bühler; Vogel (85. Da Costa), Jarczyk (66. Ineichen). – Ägeri: Rosamina; Bürgi, Huber, Becirbasic, Meier (70. Lüönd); Marco Schwarzentruber, Savanovic, Knudsen (84. Djakovic), Iten (64. Blättler); Alaj, Michael Schwarzentruber.