Torfestival bei Glutofenhitze in Buochs: Die Nidwaldner schlagen Zug mit 5:3. Einmal mehr lässt sich ein Buochser Gegner zu einer Kurzschlussreaktion hinreissen.

Am letzten Wochenende war es Sursees Lukmon, der in der 84. Minute wegen eines groben Einsteigens das Feld vorzeitig verlassen musste und den Buochsern damit den Weg zum 2:1-Auswärtssieg ebnete. Gestern, im Heimspiel gegen Zug, waren 86 Minuten gespielt, als sich Gästeverteidiger Magnum Paulino zu einem Ellbogenschlag gegen Fabian Nickel hinreissen liess. Auch hier bedeutete das Missverhalten folgerichtig eine rote Karte. «Das geht gar nicht. Von unseren älteren Spielern erwarte ich ein vernünftiges Verhalten. Es geschah in unserer Druckphase, der Spieler hat uns im Stich gelassen», tadelt Zugs Trainer Mark Adams den 34-jährigen Paulino nach Spielschluss. Mit einem Mann weniger war am 3:5-Verdikt bei drückender Hitze nichts mehr zu ändern.

Zuger nehmen Geschenke nicht an
Die Zuger kassierten damit im vierten Spiel bereits die dritte Niederlage. Wie vor einer Woche, als man trotz klarem Chancenplus zu Hause Bassecourt unterlegen war, wäre auch diesmal mehr möglich gewesen. Passives Verhalten in der Verteidigung führte aber bereits nach acht Minuten zu einem 0:2-Rückstand. Zunächst war Lars Unternährer mit einer schönen Einzelaktion (5.) für Buochs erfolgreich, dann traf Bojan Malbasic aus 18 Metern herrlich unter die Latte. Trotz der defensiven Aussetzer hätten die Zuger früh ins Spiel zurückfinden können. Der SCB stellte sich in der Abwehr nämlich keinen Deut besser an und lud den Gegner geradezu zum Toreschiessen ein. Zug allerdings nahm die Geschenke nicht an, ging im Abschluss wiederholt viel zu zaghaft ans Werk. Was Effizienz bedeutet, bewies der Gastgeber auch in der Folge auf eindrückliche Weise. In der 29. Minute verwertete Christophe Lambert einen (umstrittenen) Foulpenalty zum 3:0. Und Malbasic kam dank zwei Treffern in Halbzeit zwei nach jeweils schöner Vorarbeit von Manuel Bucheli (57./64.) sogar zu einem Hattrick.

Unternährer auf dem Weg zurück
Auffällig: SCB-Coach David Andreoli schickte nominell eine sehr offensive Truppe ins Spiel. Die Angreifer Unternährer und Bucheli standen erst zum zweiten Mal überhaupt gemeinsam in der Startelf, auch das Mittelfeld war mit Malbasic, Lambert, Schilling und Haxhimurati stürmisch ausgerichtet. Vor allem Unternährer kämpft sich in eine neue Rolle. «Ich hatte vor einem Jahr einen Abriss des Hüftbeugers, fiel lange aus und verpasste die Vorbereitung», blickt der 25-jährige Stadtluzerner auf die schwierige Startphase der letzten Saison zurück. Zwar sei er noch immer einiges von seiner Bestform entfernt, die jüngste Trefferquote aber lässt sich sehen. Vier Tore erzielte Unternährer in den letzten drei Spielen. «Ich bin froh, am richtigen Ort zu stehen, meine Mitspieler setzen mich jeweils perfekt ins Szene», kommentiert der ehemalige Stürmer des SC Kriens sein Hoch bescheiden.

Weniger euphorisch war selbstredend die Stimmung bei den Zugern. Droht dem Team, das in Buochs sechs verletzte Spieler (darunter Daniel Gygax) beklagte, nun gar der Abstiegskampf? Es hört sich jedenfalls schon wie eine Durchhalteparole an, wenn Trainer Adams sagt: «Die Meisterschaft ist ausgeglichen. Unsere Situation ist sehr schwierig, in Sachen Personal bewegen wir uns auf dünnem Eis. Wenn jeder für den anderen geht, kommen aber die Resultate. Das sah man heute in der 2. Halbzeit, in der wir drei Tore schossen.»

Telegramm SC Buochs – Zug 94 5:3 (3:0)
Seefeld. – 120 Zuschauer. – SR Thies. – Tore: 5. Unternährer 1:0. 8. Malbasic 2:0. 29. Lambert (Foulpenalty) 3:0. 57. Malbasic 4:0. 62. Gashi 4:1. 64. Malbasic 5:1. 68. Bernet (Foulpenalty) 5:2. 73. Mehidic 5:3. – Buochs: Bäuerle; Gabriel, Knezevic, Diethelm (77. Berisha), Haldi; Malbasic (84. Fabian Nickel), Lambert (65. Schuler), Schilling, Haxhimurati; Bucheli, Unternährer. – Zug 94: Marinis; Mani, Paulino, Martino, Feuchter; Peter, Jankovic; Gashi, Bernet, Mehidic; Marjanovic (65. Sylejmani). – Bemerkung: 86. Rote Karte für Paulino (Tätlichkeit).