Cham muss sich gegen den Neuling Bavois mit einem 1:1 abfinden. Die Zuger zeigen ein fehlerhaftes Spiel und können auch von einer roten Karte gegen die Waadtländer nicht profitieren.

Die Siegesserie Chams fand gestern Nachmittag keine Fortsetzung. Auf die erfreulichen Auftritte gegen Köniz (4:3-Sieg) und Sion (1:0-Sieg), folgte nun gegen den Aufsteiger Bavois die Ernüchterung: 1:1. Trainer Jörg Portmann sagte: «Wir sind enttäuscht, das ist klar. Gegen den Liganeuling vor heimischer Kulisse zu gewinnen, das war unser Ziel. Doch da stand auch ein qualitativ guter Gegner auf dem Platz, das darf man nicht vergessen.»

Die Waadtländer, welche im vergangenen Juni den Aufstieg in die Promotion League realisieren konnten, starteten fulminant. Bavois schockte die Platzherren schon in der 6. Minute mit einem Pfostenknaller (Zeneli) aus rund 25 Metern. Die Reaktion der Portmann-Equipe folgte aber mit zwei Warnschüssen durch Pascal Bader (14.) und Cyrill Gasser (16.) aus der Distanz. Die beste Möglichkeit zur Führung besass Roman Herger (17.) mit einem Kopfball. Sein Abschlussversuch parierte der Gästekeeper aber souverän. Mehr Glück hatte dann fünf Minuten später Fabio Niederhauser (22.), der nach einem herrlich gezirkelten Freistoss durch Gasser für die 1:0-Führung mittels Kopfball besorgt war.

Zahlreiche Torchancen ausgelassen
Nicht profitieren konnten die Chamer dann vom Platzverweis gegen Bavois nach knapp einer Stunde. Im Gegenteil, es waren die Gäste, die zum überraschenden 1:1-Ausgleich (66. Makshana) kamen. Und dabei blieb es, trotz Führungsmöglichkeiten durch Severin Dätwyler (57.; 83), Herger (62.), Nicholas Walker (66.) und Bader (75.). Das Remis gegen den Aufsteiger ist ein herber Rückschlag für die Chamer. «Es ist ärgerlich, dass wir nur einen Punkt ergattern konnten. Es war nicht unser Spiel, denn wir produzierten sehr viele individuelle Fehler im Spielaufbau», zeigte sich Sportchef Marcel Werder enttäuscht. Doch er sah auch Positives: «Wir haben in fünf Partien acht Punkte erspielt, was sicher nicht schlecht ist. Wir sind auf Kurs, wenn auch der eine oder andere Zähler in der Zwischenbilanz fehlt.»

Trainer Portmann erklärte: «In dieser Liga muss man um jeden Zähler fighten. Egal, wie der Gegner auch immer heisst. Bavois hat demonstriert, dass es Fussball spielen kann. Wir zeigten nicht unsere beste Partie, dessen bin ich mir bewusst, doch wir konnten uns im Verlauf der Partie steigern.»

Bisher musste sich das Team von Jörg Portmann in der Meisterschaft nur beim Auftakt in Kriens (1:2) geschlagen geben. Nach der glanzvollen vergangenen Spielzeit mit dem zweiten Schlussrang in der Saison nach dem Aufstieg steht man nun vor einer schwierigen Aufgabe.

Bekanntlich ist die zweite Saison, das Jahr der Bestätigung, auch immer die schwierigste. Die hohe Erwartungshaltung aus dem Umfeld macht es für die Equipe auch nicht einfacher. Die Realität hat deutlich aufgezeigt, dass das Erreichen des Klassenerhalts in dieser spielerisch starken Liga ein grosser Erfolg und wohl das höchste aller Gefühle für die Ennetseer ist.

Am kommenden Samstag (16.00) trifft Cham auswärts auf YF Juventus. Das Ziel der Chamer ist klar, es gilt die Serie der Ungeschlagenheit auf fünf Partien auszubauen.

Telegramm SC Cham – FC Bavois 1:1 (1:0)
Eizmoos. – 260 Zuschauer. – SR Bosnic. – Tore: 22. Niederhauser 1:0. 66. Makshana 1:1. – Cham: Merlo; Nicholas Walker, Jakovljevic, Niederhauser, Balaj (76. Nussbaumer); Nimi (64. Tobias Walker), Bader, Stojanov (82. Christen), Gasser; Herger, Dätwyler. – Bavois: Meylan; Kurtic, Bentayeb, Le Neun, Zeneli; Martins (77. Dren), Bovay, Zari, Ouattara (58. Demiri); Malgioglio (77. Eros); Makshana. – Bemerkungen: 6. Pfostenschuss Zeneli. 53. Platzverweis (Gelb-Rot) Bovay.