Die erste Damenmannschaft des FC Küssnacht ist in der 2. Runde des Schweizer Cup erwartungsgemäss am übermächtigen Gegner aus der Nationalliga A, dem FC Luzern, gescheitert. Wie sich das Küssnachter Team aber mit Kampf- und Teamgeist über die ganzen 90 Minuten zur Wehr setzte, zauberte Entzücken auf die vollbesetzten Zuschauerränge der Sportanlage Luterbach.

Es waren keine Wunder zu erwarten
Schon im Vorfeld der Partie wusste man, dass auch ein Wunder nicht reichen würde, um ein Spitzenteam wie den FC Luzern in Verlegenheit zu bringen. Im Männerfussball schafft es immer wieder ein 1. Ligist, ein Nationalliga A Team zu düpieren, doch in der Frauenwelt des Fussballs sind die spielerischen Lücken zu gross , um sich solchen Illusionen hinzugeben. Das erklärte Ziel vom Trainerduo Schüriger und Zwyssig ist zu Beginn der neuen Saison, nach dem Aufstieg in die 1. Liga, klar mit dem Ligaerhalt definiert. Der Schweizer Cup hatte also keine Priorität in ihrer Planung, doch wer die beiden kennt, weiss, dass sie sich immer so teuer wie möglich verkaufen wollen. Die 90 Minuten mit nur drei Auswechslungen in Anstand und Ehre zu überstehen und nicht ein „Stängeli“ zu kassieren, hat das junge Team phantastisch umgesetzt.

Widerstand ungebrochen
Bereits in der 4. Minute kam der FCL mit schlafwandlerisch sicheren Kombinationen vor das Küssnachter Tor und Scodeller bezwang die FCK Schlussfrau ein erstes Mal. Doch auch noch nach den Treffern zwei und drei des FCL, durch Schürch und Akyol, in den Spielminuten 8 und 25, blieb der Widerstand der Heimischen ungebrochen. Soviel Euphorie und Tatendrang erstaunte auch Sager, die dazwischen, in der 21. Minute sogar einen Strafstoss gegen Küssnacht neben das Tor kickte. Das erste Tor von Reuteler in der 29. Minute war dann auch das letzte vor der Pause, doch für die Spitzenspielerin im Kader des FCL und der Schweizer Nationalmannschaft nicht das letzte. Auch der FC Küssnacht vermochte vereinzelt mit schnellen Kontern Akzente zu setzen, die unter tosendem Applaus jedoch erfolglos blieben. Vorerst mit nur vier Gegentreffern ging es in die Pause, die Zeit liess für Spekulationen und Hochrechnungen zum Endresultat der Partie.

Fair und unbeeindruckt
Mit zwei Veränderungen gegenüber der Startelf liess FCL Trainer Münstermann nach dem Tee seine Damen wieder von der Leine und es wurde die Halbzeit der Géraldine Reuteler, eben dieser, die bereits vor der Pause den 4. Treffer für die Favoritinnen markierte. In den Minuten 53, 65 und 75 besorgte Reuteler mit einem klassischen Hattrick ihr 4. Tor und sicherte ihrer Mannschaft somit den verdienten 0:7 Sieg und den Einzug in die nächste Runde. Sehenswerte Aktionen des FCK blieben in der zweiten Spielhälfte selten und so ist das Endresultat um so höher zu werten. Hoch erhobenen Hauptes verliessen nicht nur die Luzernerinnen das Spielfeld, nein, das konnten auch die tapferen Schwyzerinnen, die sich trotz schwindenden Kräften meist unbeeindruckt aber stets fair in die Zweikämpfe wagten und trotz leichten spielerischen Mankos nie das Hackebein ausfuhren. Lediglich für ein leichtes Foul musste der Unparteiische zur Pfeife greifen und hatte somit vermutlich den leichtesten Job auf dem Platz. Um eine Erfahrung reicher geht es für die Damen der 1. Mannschaft des FCK bereits nächste Woche weiter in der Mission Ligaerhalt.

Spielbeginn: Samstag, 1. Oktober 2016, FC Küssnacht – FC Baar 1, 20:15 Uhr, Sportanlage Luterbach, Küssnacht

Telegramm: Fussball, Schweizer Cup (Frauen), 2. Hauptrunde, FC Küssnacht (1.) – FC Luzern (NLA) – 0:7 (0:4)
Sportanlage Luterbach, 400 Zuschauer. – SR: Omlin. – Tore: 4. Scodeller 0 :1. 8. Schürch 0:2. 25. Akyol 0:3. 29. Reuteler 0:4. 53. Reuteler 0:5. 65. Reuteler 0:6. 75. Reuteler. – FC Küssnacht: Camenzind; Hongler, Leemann, Meyer (49. Hofstetter), Husmann; Vogl, Merz (65. Schilliger M.), Loser, Schuler (49. Feusi); Schilliger G., Minder. – FC Luzern: Koch; Sager (46. Scheiber), Zürni, Nietlisbach, Schneider; Scodeller, Paglia, Akyol, Rodrigues; Reuteler (75. Pulver), Schürch (46. Hashani).