Der FC Sursee lag seit der 37. Minute 1:0 in Front. Danach bescherte der Ex-Surseer Jonas Bernet Zug 94 einen 2:1-Sieg.

Die 1.-Liga-Partie zwischen den bis anhin punktgleichen Sursee und Zug 94 bot lange Zeit magere Fussballkost. Mit nur je sechs Punkten aus sieben Spielen wollte keines der beiden Teams ein Risiko eingehen. Die konsequente Abwehrarbeit genoss Priorität. Torraumszenen hatten Seltenheitswert. Das änderte sich erst in der 37. Minute, als Dominic Zbinden einen Flankenball unhaltbar mit dem Kopf versenkte und damit Sursee 1:0 in Front schoss. Die zuvor verhalten agierenden Zuger reagierten heftig, aber sowohl Ruben Burkard (38.) als auch Daniel Feuchter vermochten ihre klaren Torchancen nicht zu verwerten.

Die Surseer konnten den knappen Vorsprung in die Pause retten. Trainer Marc Fiechter befand nach dem Spiel: «Meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit eine hervorragende Leis­tung geboten.» Zug-94-Trainer Mark Adams sah dies völlig anders. Den Führungstreffer der Platzherren bezeichnete er als «ein Tor aus heiterem Himmel». So unterschiedlich die Trainer den Spielverlauf der ersten Halbzeit beurteilten, so einig waren sie sich nach dem Schlusspfiff. Zu Recht, denn Zug 94 war im zweiten Durchgang die klar spielbestimmende Elf, die verdient – aber zu knapp – mit 2:1 gewann.

Die taktischen Wechsel stechen
Die Zuger traten in der zweiten Halbzeit wie verwandelt auf. Fiechter gestand offen: «Wir vermochten nicht mehr an die in der ersten Halbzeit erbrachte Leistung anzuknüpfen. Wir verloren den Faden und gaben das Spiel aus der Hand.» Massgeblichen Anteil an dieser Kehrtwende hatte der Zuger Trainer, der geschickte taktische Wechsel vornahm. Mit Marco Weiss (55.) und Fatlum Sylejmani (62.) schickte er für die Defensivkräfte Mirzet Mehidic und Pasquale Martino zwei Spieler auf den Platz, die weitaus offensiver ausgerichtet waren.

Zum eigentlichen Matchwinner wurde aber ein anderer: Jonas Bernet. Er, der in der vergangenen Saison die Surseer Farben getragen hatte, sorgte innerhalb von fünf Minuten für einen 2:1-Sieg der Zuger. In der 62. Minute glich er nach einem Doppelpass aus, und nur fünf Zeigerumdrehungen später sicherte er Zug 94 mittels eines souverän verwandelten Foulpenaltys den verdienten 2:1-Sieg. Verdient, weil sich seine Teamkollegen in der Schlussphase noch einige hochkarätige Torchancen erarbeiteten, die sie allerdings nicht zu nutzen vermochten.

Die Rettungsaktion von Paulino
Das hätte ins Auge gehen können, zumal Sursee in der Nachspielzeit nochmals gefährlich vor dem Zuger Gehäuse aufkreuzte. Dass der 2:2-Ausgleich nicht fiel, hat die Elf von Mark Adams ihrem Innenverteidiger Magnum Paulino zu verdanken, der die Gefahr mit einem spektakulären Flugkopfball bereinigte. Vor Freude strahlend, sagte der nach vier Spielsperren wieder ins Team zurückgekehrte Paulino: «Ich habe meiner Mannschaft mit meinen Sperren extrem geschadet. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich Kopf und Kragen riskiere, um mich einigermassen zu rehabilitieren.» Und der Doppeltorschütze Jonas Bernet sagte: «Es ist immer schön, gegen ehemalige Teamkollegen anzutreten und zu treffen. Doppelt schön ist es natürlich, dass uns meine zwei Tore den so wichtigen Sieg bescherten.»

Zug 94 hat den Anschluss ans hintere Mittelfeld der Tabelle geschafft, während Sursee in den nächsten Spielen dringend auf Punktezuwachs angewiesen ist, um sich aus der Abstiegszone entfernen zu können.

Telegramm FC Sursee – Zug 94 1:2 (1:0)
Schlottermilch. – 250 Zuschauer. – SR Schelb. – Tore: 37. Zbinden 1:0. 62. Bernet 1:1. 67. Bernet (Foulpenalty) 1:2. – Sursee: Peterhans; Geri, Bieri, Ehrler, Lo Priore; Kronenberg; Souto, Bolliger (61. Ajdini), Trost; Selmani (74. Wyder); Zbinden (66. Liloja). – Zug 94: Marinis; Martino (55. Weiss), Ntsika, Paulino, Riedweg; Mehidic (62. Sylej­mani),Peter, Bernet, Feuchter; Burkard (73. Jankovic); Gashi.