Die Ausgangslage für die Rodriguez / Demarco Jungs war klar. Nach den ersten drei Spielen gegen die Gruppenfavoriten und mit Fünf Punkten auf dem Konto, reisten die Hünenberger mit gestärkter Brust nach Dietwil. Ein Sieg war Pflicht um sich weiter in der oberen Tabellenhälfte festkrallen zu können. Was die Gäste über die neunzig boten war brotlos, emotionslos und ohne jeglichen Siegeswillen.

Das Spiel begann für die Hünenberger vielversprechend. Schon in der 3. Minute zog Lindor Hazeraj unwiderstehlich links durch. Sein Abschluss, alleine vor dem Tor, knallte von der Lattenunterkannte ins Feld zurück. Es wäre ein Start nach Mass gewesen. Es kam aber anders. In der 8. Minute der erste faux-pas der Hünenberger Abwehr. Die sonst sichere Hünenberger Hintermannschaft zog an diesem schönen Fussballnachmittag einen rabenschwarzen Tag ein. Eine weite Flanke von links segelte in den Strafraum, Roli Elsener unterlief den Ball, Nico Wyss war zur Stelle und hämmerte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Ein erster Schock für die Gäste. Zwei Zeigerumdrehungen später spielte sich Eric Baumann über links gefährlich vor das Dietwiler Tor, sein Abschluss aber harmlos. In der 17. Minute wieder eine gute Chance der Gäste. Lindor Hazeraj flankte zur Mitte auf Eric Baumann. Aus guter Position wurde sein Schuss von Torhüter David Meier blockiert.

In der Folge verflachte das Spiel. Die Gäste bemüht aber ohne Durchschlagskraft. In der 25. Minute eine kuriose Szene die nur der Unparteiische anders sah als alle Anwesenden Zuschauer und Spieler. Ein Dietwiler Angriff wurde von den Gästen geklärt. Joel Flaction wollte den aufspringenden Ball, total ungehindert, mit der Brust vorlegen. Plötzlich ein Pfiff des Schiri, der die Aktion als Hands taxierte und zur Verblüffung aller auf Elfmeter entschied. Marco Zurkirch liess sich nicht zweimal bitten und verwertete den Penalty zum 2:0. Die Hünenberger drängten darauf auf den Anschlusstreffer. In der 42.Minute kam Sandro Burkhardt zu einer weiteren Grosschance. Alleine vor dem leeren Tor, verzog er aus sieben Metern. Kurz darauf Pfiff der Unparteiische zur Pause. Die Einheimischen straften die harmlosen Hünenberger brutal. Zwei Fehler der Hintermannschaft, zwei Gegentore und vorne trotz guten Ansätzen, der Sturm ein laues Lüftchen.

Im zweiten Umgang verteilten die Hünenberger weiter Geschenke
Ein früher Anschlusstreffer hätte der Partie sicher die Spannung zurück gebracht. Aber schon in der 46. Minute Geschenk Nummer drei. Joel Flaction, dem an diesem Tag aber auch gar nichts gelang, wollte von hinten einen Pass ins Mittelfeld spielen. Der Ball kam zwar an, aber nicht bei einem Mitspieler sondern landete beim Dietwiler Lars Scherrer der nicht lange fackelte und mit einem schönen Heber zum 3:0 traf. Die Gäste gaben aber nicht auf und spielten weiter nach vorne. In der 48. Minute verzieht Lindor Hazeraj alleine vor dem Tor und zwei Zeigerumdrehungen später war es Kenan Ibranovic der aus aussichtsreicher Position verzog. In der 52. Minute dann Geschenk Nummer vier der Hünenberger. Wieder eine weite Flanke von links, Roli Elsener und Joel Flaction wieder unterlaufen, Lars Scherrer bedankte sich und schob ungehindert zum 4:0 ein.

Das Spiel war schon nach über fünfzig Minuten gelaufen. Die Rodriguez / Demarco Jungs mussten jetzt hinten aufmachen und zumindest versuchen den Schaden in Grenzen zu halten. Sie kamen weiter zu einigen hochkarätigen Möglichkeiten, aber allesamt wurden sie lapidar vergeben. Einzig in der 74. Minute konnte Eric Baumann zum 4:1 verkürzen.

In den letzten zwanzig Minuten waren es die Gäste die weiter versuchten Akzente zu setzen, aber alles blieb nur Stückwerk und nicht zwingend. Den Dietwilern gelang es den komfortablen Vorsprung locker über die Zeit zu spielen. Erste Niederlage der Hünenberger und harte Landung auf dem Boden der Realität. Die komfortable Ausgangslage wurde mit der schwächsten Saisonleistung fahrlässig wieder preis gegeben.

Fazit
Hochmut kommt vor dem Fall. Drei ansprechende Spiele gegen starke Teams, dann ein erstes Spiel gegen einen vermeintlich angeschlagenen Gegner. Aber der Schein trügte. In dieser Gruppe muss jedes Spiel ernst genommen und mit voller Konzentration gearbeitet werden. Ansonsten findet man sich umgehend wieder in einer ungemütlichen Lage. So geschehen nach diesem peinlichen Auftritt der Hünenberger. Jetzt muss das Positive mitgenommen werden. Torchancen werden zur Genüge erspielt. Es ist und bleibt eine Kopfsache, Einstellungs- und Willenssache. Diese Tugenden können und müssen jetzt an den Trainings wieder erarbeitet und an den Spielen umgesetzt werden. Die nächsten zwei Spiele werden die Weichen ganz klar stellen. Am kommenden Samstag, Spielbeginn 18.00 gastiert die zweite Mannschaft des FC Baar auf dem Ehret, und eine Woche später die zweite Mannschaft des SC Steinhausen.

Telegramm FC Dietwil 4:1 – FC Hünenberg (2:2)
Sportanlage: Schadhölzli, Dietwil.
Schiedsrichter: Edmon Laci.
Zuschauer: 100.
Tore: 8. 1:0 Nico Wyss, 25. 2:2 Marco Zurkirch, 46. 3:0 Lars Scherrer, 51. 4:0 Lars Scherrer, 74. 4:1 Eric Baumann.
FC Hünenberg: Matej Klaric; Joel Flaction, Mario Eberle, Roland Elsener, Philipp Stuber; Fabio Bretti, Durim Neziri, Tim Eggimann, Fabian Boog; Lindor Hazeraj, Eric Baumann (Sandro Burkhardt, Kenan Ibranovic, Danilo Bruno, Perparim Neziri, Marko Pavic).
FC Dietwil: David Meier; Vincent Bär, Marco Zurkirch, Nando Arnet, Cedric Arnold; Sebastian Bosshard, Noah Herzog, Nico Wyss, Stafano Martellotta; Joel Kaufmann. Lars Scherrer (Miascha Steiner, Enes Baljkovic, Bleron Bytyqi, Jory, Sjardijn).

Bildlegende
Obere Reihe v.l.n.r.: Stuber Philipp, Neziri Durim, Eberle Mario, Eggimann Tim, Hazeraj Lindor, Ibranovic Kenan, Neziri Perparim.
Mittlere Reihe v.l.n.r.: Demarco Hugo (Co-Trainer), Rodriguez Alberto (Trainer), Fabian Bucher (Hauptsponsor – Alois Bucher und Sohn AG), Fritz Eggimann (Team Sponsor – R&E Asset Management AG), Wagner Richard (Torhütertrainer & Masseur), Nicolai Schmid (Co-Trainer), Bacher Glenn (Teambetreuer).
Untere Reihe v.l.n.r.:     Elsener Roland, Boog Fabian, Pavic Marko, Bretti Fabio, Klaric Matej, Schiess Donat, Baumann Etienne, Julier Oliver, Studerus Andrin.
Es fehlen: Baumann Eric, Baumann Silvan, Bruno Danilo, Burkhardt Sandro, Flaction Joel, Huwyler Jonas, Josic Mihael, Lang Michel, Müller Lars.