Als zentraler Mittelfeldspieler hat Fabian Riedmann selten Tore erzielt. Zum Stürmer umfunktioniert, führt der 22-Jährige nun die interne Torschützenliste des Zweitligisten FC Ägeri an.

Am vergangenen Wochenende gewann Ägeri das 2.-Liga-Auswärtsspiel gegen den Luzerner Quartierverein Obergeissenstein mit 3:1. Zwei der drei Treffer schoss Fabian Riedmann. «Ich freute mich natürlich, dass ich gleich doppelt traf und meiner Mannschaft zum Sieg verhelfen konnte. Aber ich freute mich auch aus einem persönlichen Grund», sagt dieser verschmitzt lächelnd und führt aus: «Ich habe mit einer ebenfalls Fussball spielenden Kollegin eine Wette abgeschlossen. Wer von uns beiden in der laufenden Saison mehr Tore erzielt, wird zu einem feinen Drink eingeladen. Im Moment steht die Wette 4:2 zu meinen Gunsten.»

Der 22-jährige Fabian Riedmann, mit dem Gardemass von 180 Zentimetern und mit dem Gewicht von 69 Kilogramm, spielt mit Ausnahme eines halbjährigen Abstechers zum SC Menzingen seit den E-Junioren beim FC Ägeri. Wegen eines sechs Semester dauernden Sport- und Eventmanagementstudiums an der Fachhochschule im deutschen Konstanz, wo er in einer Wohngemeinschaft lebte, konnte er kaum trainieren. Das hielt den jungen Mann aber nicht davon ab, an den Wochenenden nach Hause zu fahren, um mit Ägeri II Fussball zu spielen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten fünf Semester macht Fabian Riedmann nun ein Praktikum beim Nordostschweizer Basketballverband in Baar und verfasst seine Bachelorarbeit. Wieder in Oberägeri wohnhaft und regelmässig trainierend, gehört er seit dem Beginn der laufenden Saison zum Stamm des Fanionteams des regionalen Zweitligisten. Unter Trainer Remo Stierli, den Riedmann als «guter Kommunikator» bezeichnet, mache es richtig Freude, dem Ball nachzujagen. Der Coach, der grossen Wert auf ein gepflegtes Aufbauspiel lege und der während des Spiels von der Seitenlinie sachliche Inputs gebe, verstehe es ausgezeichnet, das Team bei Laune zu halten. «Ich denke, dass wir im Stande sind, die Saison auf einem guten Mittelfeldrang abschliessen zu können.» Der beidfüssig spielende, technisch beschlagene Fabian Riedmann, der über eine gute Spielübersicht verfügt und auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden kann, verspricht alles zu tun, um eine gute Rangierung erzielen zu können. Deshalb ist er auch gewillt, sein noch nicht über alle Zweifel erhabenes Kopfballspiel zu verbessern.

Fabian Riedmann: «Ich will alles tun, damit die drei Punkte in Ägeri bleiben.»

Dass der auf diese Saison hin neu zum FC Ägeri gestossene Trainer Freude und Spass zu vermitteln vermag, freut Riedmann ganz besonders. Als «offener, kommunikativer und humorvoller Typ», wie er sich selbst bezeichnet, schätzt er die Freuden des Lebens. Mit den Kollegen um die Häuser zu ziehen, Streiche zu machen und fremde Städte zu bereisen, gehören zu seinen bevorzugten Freizeitaktivitäten. An einen Streich kann er sich noch gut und gerne erinnern: «Als wir wussten, dass einer unsere Kollegen der Wohngemeinschaft in Konstanz erst spätabends nach Hause kommen würde, haben wir Zuhausegebliebenen alle Sicherungen ausgedreht und das Wohnzimmer mit Klarsichtfolien bespannt. Wir lachten uns einen Schranz in den Bauch, als sich der Spätheimkehrer in den Folien verfing und wie ein Fisch im Netz zappelte.»

Gute Erinnerungen hat der reisefreudige Riedmann auch an seine Kurzaufenthalte in Prag, Budapest, Barcelona und London, wo er im November 2015 den Halbfinal der Tennis World Tour zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka im Stadion mitverfolgte. «Das tolle Spiel, das Federer gewann, werde ich ebenso wenig vergessen wie die vor Begeisterung enthusiastisch Beifall spendenden Zuschauer.»

Der Traum von der Weltreise
Nach dem Abschluss seines Studiums gedenkt Fabian Riedmann im Bereich Marketing in einem Sportverband oder Verein zu arbeiten. «Ich hoffe, dass mein Lohn dann ausreichen wird, um einen Audi zu erwerben und später eventuell sogar eine Weltreise antreten zu können», sinniert er. Und als Fussballer träume er natürlich davon, in einer oberen Liga zu spielen. Am liebsten würde er dereinst mit dem FC Ägeri in die interregionale 2. Liga aufsteigen. Riedmann ist sich bewusst, dass noch viel Wasser die Lorze hinunterfliessen wird, bis dieser Traum eventuell in Erfüllung geht. Deshalb sagt er: «Im Moment konzentriere ich mich voll und ganz auf unser nächstes Spiel. Am Sonntag (15.00, Chruzelen) empfangen wir den FC Küssnacht, bei dem mein Kollege Silvan Bauer als Innenverteidiger spielt. Ich hoffe, mich im Duell mit ihm durchsetzen und ein Tor schiessen zu können. Auf jeden Fall aber will ich alles tun, damit die drei Punkte in Ägeri bleiben.»