Die Auseinandersetzungen zwischen dem FC Alpnach und dem Luzerner SC beschäftigten die Vereinspräsidenten. Sie stellen Sanktionen in Aussicht.

«Wir verurteilen den Vorfall aufs Schärfste. So etwas dulden wir nicht», sagt Markus Bittel, Präsident des FC Alpnach zum Krawallspiel. Nach heftigen Auseinandersetzungen brach der Schiedsrichter das 5.-Liga-Spiel vom Sonntagnachmittag zwischen dem FC Alpnach und dem Luzerner SC im Alpnacher Städerried ab (zum Bericht auf REGIOfussball.ch und zum Bericht der Luzerner Zeitung).

Eine solche Negativschlagzeile könne kein Verein brauchen. Vorverurteilen wolle er aber niemanden, bevor die Ereignisse im Detail aufgearbeitet worden seien. Massgebend dafür sei der Bericht der Strafkommission des Innerschweizerischen Fussballverbands (IFV). «Sollte sich aber herausstellen, dass einzelne unserer Spieler an den Ausschreitungen beteiligt waren, dürfen sie sich auf Konsequenzen auch von unserer Seite gefasst machen», hält Präsident Markus Bittel fest, ohne sich schon auf die Art der Sanktionen festlegen zu wollen.

«Immerhin musste die Polizei nicht eingreifen, und es gab keine Verletzte, im Gegensatz zu den Krawallen im Stadion Gersag in Emmenbrücke.» Er spricht damit den Vorfall am 3. September an, als während eines Drittliga-Spiels Zuschauer aufeinander losgingen und zwei Personen verletzt wurden.

«Wenden nicht unter­schiedliche Massstäbe an»
Für Alpnach spielte am Sonntagnachmittag eine reine Portugiesenmannschaft. «Da ist natürlich viel Temperament im Spiel», gesteht Markus Bittel ein. «Doch wir wenden nicht unterschiedliche Massstäbe an. Tätlichkeiten dulden wir nicht, egal bei welcher Nation.»

Die Struktur der 5. Liga mit der Schweizer und der portugiesischen Mannschaft stehe deswegen aber nicht zur Diskussion. Denn: «Seit Gründung der Portugiesenmannschaft vor zwei Jahren ist es bis am vergangenen Sonntag nie zu Problemen gekommen.» Auch würden die Spieler eine Durchmischung der beiden Mannschaften auch gar nicht wollen, ist er überzeugt. «Die Portugiesen kommen auch von anderen Gemeinden und wollen als portugiesische Mannschaft spielen.»

«Ich war extrem sauer, geschockt und fassungslos», fasst auch Mirco Hofstetter seine Reaktion zusammen, nachdem er von den Raufereien zwischen dem FC Alpnach und dem Luzerner SC erfahren hat, den er präsidiert. «Erst recht in Zeiten, in denen Fussballvereine Mühe haben, genug Freiwillige für die verschiedenen Ämter zu finden, sind solche Vorkommnisse Gift. Sie rücken in der Öffentlichkeit unseren Verein und den gesamten Fussballsport in ein schlechtes Licht.» Kaum sei der Vorfall in den Medien publik geworden, hätten ihn schon Dutzende Leute darauf angesprochen.

Keinen Unterschied im Umgang festgestellt
Um über Konsequenzen zu sprechen, sei es noch zu früh, sagt auch Mirco Hofstetter. «Erst müssen wir den Entscheid des Innerschweizerischen Fussballverbandes abwarten.» Auferlege dieser einzelnen Spielern eine Sperre, behalte man sich vor, diese aus dem Verein auszuschliessen. Sofortmassnahmen sind nicht vorgesehen, der Spielplan wird weitergeführt. Aber man habe mit der betroffenen Mannschaft das Gespräch gesucht und ihre Version angehört.

Auch wenn er solche Vorfälle überhaupt nicht herunterspielen wolle, gelte es die Relationen zu wahren, angesichts der vielen friedlichen Fussballspiele. «Dies ist der erste Vorfall, bei welchem einer unserer Mannschaften etwas vorgeworfen wird», hält er fest. Dass die Eskalation etwas damit zu tun hat, dass der FC Alpnach mit einer Portugiesenmannschaft gegen die Luzerner antrat, einer Mannschaft mit einem hohen Ausländeranteil, stellt Mirco Hofstetter in Abrede. «Ich stelle im Umgang unter den Mannschaften keinen Unterschied zwischen Schweizern und Ausländern fest.»

Auch präventiv sei der Verein aktiv. «Wir reden mit den Mannschaften und Trainern über das Thema, machen Kampagnen für Fairplay und gegen Rassismus.»