Nach einem gegenseitigen Abtasten gingen die Baarer mit der ersten echten Chance in der 18. Minute auch gleich in Führung. Erst wurde ein Baarer Angreifer auf der Aussenposition kaum gestört beim Flanken, dann verschätzte sich FCR Hüter Lukas Knobel bei der anfolgenden scharfen, flachen Hereingabe und da Baar Mittelfeldspieler Herve Makuka, im Gegensatz zur restlichen Rotkreuzer Defensive, hellwach war und mitgelaufen war, konnte er völlig alleine gelassen mühelos an der entfernteren Torecke zum 1:0 für die Hausherren einschiessen.

Rotkreuz brauchte einen Moment um sich von diesem Paukenschlag zu erholen. In der 25. Minute spielte dann Mattia Palatucci Michele Marano herrlich frei. Dieser scheiterte aber freistehend aus naher Distanz mit seinem Schuss am starken Baarer Schlussmann Schelbert indem er diesem mitten in die Arme schoss. Beide Mannschaften vergaben noch je eine gute Gelegenheit bis zur Pause und so blieb es beim zwischenzeitlichen 1:0.

Keine Aenderung im Spielverlauf. Rotkreuz war auch in der zweiten Hälfte spielerisch eher besser als Baar, schaffte es aber weiterhin kaum, zwingende Aktionen gegen die wesentlich bissigeren und aggressiveren Baarer zu kreieren. Eine Ausnahme war die goldene Ausgleichschance wiederum für den fleissigen Marano in der 58. Minute. Dieser war aber offensichtlich selber überrascht, dass die langgezogene, butterweiche Massflanke Ihren Weg über die ganze Baarer Abwehr inklusive Hüter Schelbert fand. Nur so ist es zu erklären, dass sein Kopfball aus 3 Metern unbedrängt über das Baarer Gehäuse flog anstatt den sicheren Ausgleich zu bedeuten. Das Spiel bot weiterhin kaum Höhepunkte bis zur endgültigen Entscheidung in der 72. Minute. Der normalerweise sehr ballsichere Verteidiger Kenan Dacic, völlig alleine gelassen von der restlichen Defensive, verlor als letzter Mann den Ball an die Baarer. Nun kam es zu einem absoluten Alptraum eines jeden Torhüters als nun gleich fünf (5!) Baarer alleine ohne Gegenwehr der Rotkreuzer Defensive auf den bedauernswerten FCR Hüter Knobel zulaufen konnten. Wenig erstaunlich schloss schlussendlich Ronny Mazenauer den Angriff sicher zum siegsichernden 2:0 ab. Es blieb zwar noch einige Zeit zu spielen, Rotkreuz war aber nicht in der Verfassung, noch eine Wende herbei führen zu können und so verwaltete Baar den Vorsprung ohne Probleme bis zum Abpfiff.

Fazit: Baar war in einem mässigen Spiel die zielstrebigere, laufstärkere, aggressivere und auch geistig präsentere, frischere Mannschaft. Und da Baar seine wenigen Gelegenheiten, im Gegensatz zu den Gästen aus Rotkreuz, auch verwertete, war der Sieg die verdiente, logische Konsequenz. Rotkreuz war zwar spielerisch eher besser, wirkte aber, wie schon im letzten Spiel gegen Muotathal, in weiten Teilen des Spieles gegen Baar platt und ausgelaugt und liess die Kreativität, welche die Mannschaft anfangs Saison noch ausgezeichnet hatte, fast völlig vermissen. Rotkreuz ist nun dringend auf weitere Punkte angewiesen im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Buochs (Samstag, 29. Oktober, 18:00 Uhr Sportpark), will man sich nicht plötzlich im Abstiegskampf wiederfinden in dieser engen Gruppe. Angesichts der momentanen Verfassung der Mannschaft (zwei Punkte aus den letzten vier Spielen, der letzte Erfolg in der Meisterschaft datiert auf den 24. September) und der  bedenklichen Heimschwäche – Rotkreuz ist bis anhin die einzige Mannschaft ohne Heimsieg in dieser Gruppe – wird dies sicherlich kein einfaches Unterfangen.

Telegramm FC Baar – FC Rotkreuz 2:0 (1:0)
Lättich. – 150 Zuschauer. – SR Kaufmann. – Tore: 18. Makuka 1:0. 72. Mazenauer 2:0. – Baar: Schelbert; Birchler, Parente, Ward, Mäder; Makuka, Mazenauer, Raemy, Gehrig; Basol, Mehidic. (Meier, Mitreski, Can, Agudelo). – Rotkreuz: Knobel; Krizevac, Suarez, Dacic; Palatucci; Dietrich, Thavarajah, Oehley, Kempf; Mathis, Marano. (Hyseni, Träger, Ricigliano, Marano). Bemerkungen: Gute SR Leistung.