Spielbericht FC Schüpfheim:

An diesem schönen aber kalten Herbstabend brachte das Heimteam aus Schüpfheim keinen Fuss vor den Anderen. Zwischen der 20. und 35. Minute lud man den Gegner aus Hitzkirch durch krasse Eigenfehler in der Defensive zum Tore schiessen ein, so dass diese innert Kürze auf 0:4 stellen konnten und in der Folge den Vorsprung sicher über die Runden schaukelten. Schüpfheim konnte lediglich noch etwas Resultatkosmetik betreiben.

Schüpfheim war gewillt unbedingt mit einem Sieg den wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen und den Abstand auf den Strich zu vergrössern. Dieser Vorsatz sollte sich aber schon bald in Luft auflösen, aber dazu kommen wir später.

Hitzkirch startete äusserst aggressiv in die Partie und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Dagegen fand der FC Schüpfheim von Beginn weg keine Mittel. Zu weit stand man im Mittelfeld von den Gegenspielern weg, so dass diese Schalten und Walten konnten, wie es ihnen lieb war. So war bereits nach 3 Zeigerumdrehungen Keeper Schöpfer ein erstes Mal gefordert, als dieser einen Schuss von Wildisen aus nächster Nähe mit einen tollen Reflex und mit Hilfe der Torumrandung entschärfen konnte. Dies schien beim Heimteam eine kurze Reaktion auszulösen, den bis zur 20. Minute schien man die Sache defensiv im Griff zu haben und auch im Spiel nach vorne kreierte man erste zaghafte Versuche zum Torerfolg zu kommen, doch sowohl mit Schüssen aus der zweiten Reihe als auch mit Flügelläufen kam man nicht zum Torjubel. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich noch nicht ab, was in der folgenden Viertelstunde auf dem Moosmättili passieren sollte, was den einen oder anderen Anhänger des Heimklubs im Herzen kränkte und für Kopfschütteln sorgte.

Hitzkircher ziehen mit Torreigen davon
Es lief die 21. Minute, als der Gast aus dem Seetal das erste Mal eiskalt zuschlagen konnte. Nach einem Angriff über den linken Flügel, wurde dort der Abwehrspieler mit einer schönen Finte genarrt und der Ball zur Mitte gespielt, wo Wildisen Mutterseelen alleine stand und die Zeit fand den Ball anzunehmen, um sich in Richtung Tor zu drehen um zu überlegen, in welche Ecke er den Ball schieben möchte. Er entschied sich für die Linke und liess mit seinem platzierten Schuss keine Abwehrchance für Schüpfheims Schlussmann. Nur gerade vier Spielminuten später jubelten die Gäste erneut. Diesmal war einer von Schüpfheims Innenverteidigern der Unglücksrabe. Sein Vorhaben, den Ball im Strafraum anzunehmen und weiterzuspielen misslang und so sprang der Ball erneut zu Wildisen, der das Runde mit Hilfe des Pfostens zum 0:2 im Tor versenkte. Wer dachte, das Heimteam würde eine Reaktion darauf zeigen, der wurde bitter Enttäuscht, den nach einer halben Stunde stand es bereits 0:3 und wieder hiess der Torschütze Wildisen, welcher für seinen Hattrick gerade einmal 9 Minuten benötigte. Auch bei diesem Treffer ging ein kapitaler Fehler der Innenverteidigung voraus und wieder wäre der Treffer vermeidbar gewesen, hätte der besagte Spieler den Ball in Richtung Seitenaus gedonnert, anstatt zu überlegen, was er mit dem Ball tun könnte. Und die Leidenszeit für den Heimklub war noch nicht überstanden, denn in der 33.Minute erhöhte Balaj sogar auf 0:4, nachdem er im Laufduell Schüpfheims Defensivspieler ohne jegliche Probleme überlief und über den herauseilenden Schöpfer sehenswert mit einem Lob traf. Somit war die Partie auf dem Moosmättili bereits nach einem Drittel der Spielzeit so gut wie entschieden, denn das eine Mannschaft einen vier Tore Rückstand noch in etwas Zählbares ummünzen kann, kommt wahrlich nicht so oft vor. Schüpfheim versuchte es aber und als Tobias Kaufmann in der 39. Minute nach einer Nachlässigkeit der Seetaler Defensive zum 1:4 traf, keimten noch einmal Hoffnungen auf. Mit diesem enttäuschenden Resultat pfiff Schiedsrichter Stirnimann dann auch pünktlich zur Pause. Das Heimpublikum war ob der Darbietung des Heimteams entsprechend bedient, was dazu führte, dass bereits der ein oder andere verständlicherweise den Heimweg antrat, da er sich dieses Desaster nicht noch länger ansehen mochte.

Der zweite Abschnitt sollte dann etwas Besserung bringen, doch zunächst sollten es erneut die Gäste sein, die auf sich Aufmerksam machten. Sie versuchten nach dem Gegentreffer vor der Pause, erneut vier Treffer zwischen sich und das Heimteam zu stellen, um der Gaisberger-Elf den Wind vom Anschlusstreffer aus den Segeln zu nehmen. Dies gelang aber dem Team von Trainer Mesut Gündem genau so wenig, wie dem FC Schüpfheim deren Versuch einer Aufholjagd. Weil an diesem Abend war man offensiv und defensiv ein Schatten seiner selbst. Kaum einmal konnte man sich mit Ballstafetten über die Flügel durchspielen und wenn man dann doch einmal vor dem gegnerischen Tor erfolgsversprechend auftauchte, verschwand der Ball entweder im Schüpfheimer Nachthimmel oder war eine sichere Beute des kaum beschäftigten Lopes im Hitzkircher Tor. So zerrannen die Minuten und die Hoffnung auf eine Wende in diesem Spiel sank stetig weiter, da man nicht den nötigen Druck erzeugen konnte, der die Hoffnung aufleben liess. So war der Spielstand nach einer Stunde nach wie vor unverändert und das Spiel war schon lange kein Hingucker mehr, da zum einen Hitzkirch mit der Führung im Rücken nicht mehr wollte und Schüpfheim an diesem rabenschwarzen Abend nicht konnte. Bis zur Schlussviertelstunde wurde das Spiel immer wieder durch Foulspiele unterbrochen, was jeglichen Spielfluss auf beiden Seiten nahm und für die Zuschauer unschön anzusehen war.

Emmenegger setzt Schlusspunkt in der Nachspielzeit
Erst in der Schlussphase konnten beide Teams noch einmal für Aufregung sorgen. Zuerst setzte der eingewechselte Tomasulo für Hitzkirch den Ball nach einem tollen Abschluss ans Quergestänge, nur kurz darauf konnte zuerst Schüpfheims Schlussmann und anschliessend die Verteidigung einen weiteren Treffer abwenden und ganz zum Schluss leistete sich Hitzkirchs Tormann Lopes noch ein unnötiges Handspiel an der Strafraumgrenze. Diese Einladung liess sich Manuel Emmenegger nicht entgehen und zimmerte das Leder satt in den Winkel. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits 91 Minuten um, so dass die Hoffnung beim Heimteam auf einen Punktgewinn längst verflogen war. Kurze Zeit später setzte Schiedsrichter dieser eher dürftigen zweiten Halbzeit ein Ende und beendete die Partie. Während Hitzkirch über den Sieg herzhaft jubeln konnte, zogen die einheimischen Akteure enttäuscht und zuweilen auch gefrustet von Dannen.

Schüpfheim nun im letzten Hinrunden Spie arg gefordert
Nachdem Schlusspfiff war allen Schüpfheimer Akteuren klar, dass man auf ganzer Ebene enttäuscht hat und meilenweit vom eignen Leistungsbarometer entfernt war. Man liess alles vermissen, was es für einen erfolgreichen Fussballabend braucht. Weder Mut noch Spielfreude noch Leidenschaft wurden an den Tag gelegt. Auch die Konsequenz und die Aggressivität in den Zweikämpfen liess man unverständlicherweise Vermissen. Zuweilen wirkte man äusserst gehemmt und traf die falschen Entscheidungen, weil man nicht den Hauch von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein an den Tag legte. Das Team hat weitaus das höhere Potenzial, was es nun gilt zum Schluss der Hinrunde noch einem Auszupacken um die eigenen Zuschauer wieder versöhnlich zu Stimmen, welche sich stets hinter die Mannschaft stellen, auch in schwierigen Situationen. Doch irgendwann steht man dann auch in der Pflicht etwas zurückzugeben. Der passende Zeitpunkt wäre wohl das abschliessende Spiel der Hinrunde in Triengen, womit man eine enttäuschende Hinrunde doch noch positiv beenden könnte.

Spielbericht FC Hitzkirch: 3 Punkte dank Wildisen-Hattrick

Die wohl jüngste Equipe in der gesamten 3. Liga-Geschichte des FCH düpierte den Tabellennachbarn Schüpfheim in der ersten Halbzeit und holte drei ganz wichtige Punkte. Die drei Youngsters Raphael Wildisen (18, 3 Tore), Albin Balaj (16, 1 Tor) und Torhüter Fabio Lopes (18) holten für die Gündem-Elf die Kohlen aus dem Feuer.

Hitzkirch zeigte sich erstaunlich wenig beeindruckt von den negativen Resultaten der letzten Wochen. Zielstrebig und mit viel Selbstvertrauen wurde gefällig kombiniert und das Spiel in die eigenen Hände genommen. Schon nach 5 Minuten schien die Gästeführung perfekt, aber Hüter Schöpfer konnte Wildisens ersten Abschluss aus spitzem Winkel gerade noch via Pfosten in Corner lenken.  Doch Wildisens grosse Stunde sollte kurze Zeit später trotzdem schlagen. Innerhalb von 8 Minuten erzielte er einen lupenreinen Hattrick und entschied das Spiel praktisch im Alleingang. Beim 0:1 wurde er von Flavian Bucher nach einem Flügellauf ideal bedient (21.). Beim zweiten und dritten Treffer profitierte er von schweren Patzern der Schüpfheimer Hintermannschaft und verwertete seine Chancen fast mit traumwandlerischer Sicherheit im Stile eines echten Gioalgetters (26. , 29.). Der Höhepunkt des Spiels aus Gästesicht sollte aber noch folgen. Albin Balaj zauberte einen Ball aus vollem Lauf aus gut und gerne 30 Metern über den herauseilenden Hüter  ins Netz zum entscheidenden 0:4 (32.). Eine solche Reaktion auf das verpatzte Spiel gegen Eich in der Vorwoche konnte so nicht erwartet werden. „Wir blieben nach der Niederlagenserie cool“, meinte Trainer Mesut Gündem nach dem Spiel. „wir waren uns sicher, dass wir mit Fleiss und harter Arbeit unseren Weg machen werden. In einem solch wichtigen Spiel auswärts zu gewinnen und dabei 4 Tore zu erzielen, zeigt das vorhandene Potential“.

Nach dem Tee schaltete Hitzkirch zwar einen Gang zurück, verwaltete den Vorsprung aber sicher. Schüpfheim war zwar bemüht, konnte aber den sicher wirkenden Gästehüter Fabio Lopes nur selten echt prüfen.  Und wenn es dann doch mal brannte, war Lopes mit gekonnten Aktionen zur Stelle. Donato Tomasulo traf kurz vor Schluss mit einem herrlichen Schlenzer nur die Querlatte und verpasste so seinen 4. Saisontreffer nur knapp.

Am Samstag (Hegler, 18:00) kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem punktgleichen FC Wolhusen. „Trotz des Erfolges im Entlebuch müssen wir den Ball jetzt flach halten“, so nochmals Gündem. „Jeden Punkt müssen wir uns schwer erarbeiten. Aber zu Hause wollen wir natürlich die Punkte behalten“.  Wolhusen hat nach einem gelungenen Saisonstart mit zwei Siegen inzwischen eine Durststrecke von 8 Spielen ohne Vollerfolg hinter sich. Vor Selbstvertrauen wird dieses Team nicht gerade strotzen. Für den FCH ist es eine grosse Chance, mit einem Heimerfolg ein kleines Polster zu den Abstiegsrängen zu legen. Mit der nötigen Unterstützung der Zuschauer ist das durchaus ein mögliches Unterfangen.

Telegramm FC Schüpfheim – FC Hitzkirch 2:4 (1:4)
Moosmättili. – 70 Zuschauer. – SR Stirni­mann. – Tore: 21. Wildisen 0:1. 27. Wildisen 0:2. 30. Wildisen 0:3. 33. Balaj 0:4. 39. Kaufmann 1:4. 90. Emmenegger 2:4. – Schüpfheim: Schöpfer; Felder, Adam Graf, Schmid, Stirnimann, Setz, Haas, Kaufmann, Emmenegger, Fahrni, Zemp. (Dubler, Müller, Nathan Graf, Alessandri). – Hitzkirch: Lopes; Winiger, Stefan Bucher, Qollaku, Mulaj, Mura, Balaj, Frischkopf, Poletti, Flavian Bucher, Wildisen. (Meier, Tomasulo, Zehnder). – Bemerkung: 5. Pfostenschuss Wildisen. 84. Lattenschuss Tomasulo.