Was für ein dramatisches Cupspiel: Der SC Kriens steht mit dem 5:3 (2:2, 1:1)-Sieg nach Verlängerung gegen den SC Brühl St. Gallen in den Viertelfinals.

«Das war eines der aufregendsten Spiele, die ich überhaupt je erlebt habe», sagte der Krienser Stürmer Nico Siegrist nach dem Schlusspfiff. Und Sportchef Bruno Galliker ergänzte: «Das war Spektakel pur. Das war einfach wunderbar. Ausser dass ich jetzt ein paar graue Haare mehr habe.»

1:1 zur Halbzeit, 2:2 nach 90 Minuten, 5:3 nach 120 Minuten Krimi, Drama, Spektakel, Hochspannung. Die aufgrund der Tabellenlage in der Promotion League (Kriens 1. Rang/Brühl 8. Rang) favorisierten Einheimischen siegten insgesamt verdient, waren mehrheitlich überlegen, konnten die Brühler aber erst in der Overtime entscheidend distanzieren. Erst mit dem 8. Tor in diesem aufwühlenden Schauspiel hatte das Krienser Zittern und Bangen ein Ende, erst mit dem 5:3 war der Einzug in die Viertelfinals definitiv gesichert.

Kriens sogar am Rande des Abgrunds
Dabei stand der SC Kriens kurz vor Ablauf der normalen Spielzeit sogar am Rande des Abgrunds. Denn SCK-Torhüter Sebastian Osigwe musste in der 90. Minute beim Stande von 2:2 noch einen Lobball durch Brühls Samel Sabanovic mit einer Superparade  über die Latte lenken.

Und nur ein paar Minuten zuvor, beim 2:1-Penalty, wurde das Kriens-Team vom Schiedsrichter begünstigt, denn der Handspenalty war sehr streng gepfiffen, zudem ging der Szene wohl ein Foul von Siegrist voraus.

Kriens war über die gesamten zwei Stunden die bessere Mannschaft. Die Gäste aus der Ostschweiz hatten bis zum Ausgleich in der 42. Minute keine einzige Szene im Krienser Strafraum vorzuweisen, eigentlich keine einzige gefährliche Offensivaktion. Aber sie gaben nie auf, schafften immer wieder ein «Comeback». Fast immer, denn als der eingewechselte Brasilianer Bem in der 118. Minute den fünften Krienser Treffer markierte, gaben die Gäste auf.

Danach wurde in den Reihen der Krienser tief durchgeatmet und der spektakuläre Erfolg beinahe noch intensiver gefeiert als jener in der letzten Runde, als der SCK das Super-League-Team Thun sensationell mit 2:1 aus dem Cup warf.

Fast wäre die gestrige Partie übrigens gar nicht durchgeführt worden. Am Nachmittag um 15 Uhr hatte ein Spielfeldinspizient angesichts des völlig durchnässten Kleinfeld-Rasens zögerlich den Daumen hochgehalten. Dankeschön! – Denn was am Abend folgte, war ein Fussballfest, von dem die Krienser noch lange reden werden. Mindestens bis nächsten Frühling: Dann tritt der SCK nämlich zum Viertelfinal an.

Der Krienser Sportchef Galliker hatte im Vorfeld des Spiels auf eine entsprechend offensive Frage verlauten lassen, dass er einen Einzug in den Cupfinal gegenüber einem Aufstieg in die Challenge League bevorzugen würde. Es ist immer noch möglich. Beides sogar.

Allte Tore im Video
Zur Spielzusammenfassung SRF: Kriens hält Brühl SG in Schach

Telegramm SC Kriens – SC Brühl St. Gallen 5:3 (2:2, 1:1) n. V.
Kleinfeld. – 1200 Zuschauer. – SR Fähndrich. – Tore: 12. Thali 1:0. 42. Araujo 1:1.  78. Siegrist (Handspenalty) 2:1. 87. Huber 2:2.
91. Fanger 3:2. 111. Sulejmani 4:2. 116. Sabanovic 4:3. 118. Bem 5:3. – Kriens: Osigwe; Kablan, Hasanaj, Fäh, Fanger; Wiget, Weber (96. Bem), Bürgisser; Siegrist, Thali (110. Fernandes), Bühler (73. Sulejmani). – Brühl: Lazraj; Jakupovic, Franin, Araujo, Nguyen; Huber, Scherrer, Domingues; Riedle; Gaye (64. Pontes), Sabanovic. – Bemerkungen: Kriens ohne Allou (gesperrt) und Fischer (verletzt). 65. Pfostenschuss Weber.