Roman Limacher, der Innenverteidiger des SC Menzingen, will dem Abstieg entrinnen. Aus einem ganz besonderen Grund hofft er, dass der Verbleib in der 3. Liga schon vor dem letzten Spiel feststehen wird.

Als Roman Limacher vor drei Jahren vom Zweitligisten Ägeri wegen seinen Kollegen zu seinem Stammverein SC Menzingen zurückkehrte, beabsichtigte er, nur noch in der zweiten Mannschaft zu spielen. Weil Not am Mann war, schnürte der inzwischen 34-jährige, 190 Zentimeter grosse Innenverteidiger seine Fussballschuhe aber bald schon wieder für Einsätze im Fanionteam – mit beachtlichem Erfolg. Die Bergler verpassten die Aufstiegsrunde zur 2. Liga regional haarscharf. In der vergangenen Spielzeit vermochte sich das vielerorts als Abstiegskandidat gehandelte Team den Ligaerhalt bereits vier Runden vor dem Saisonende zu sichern.

Wer damals glaubte, der SC Menzingen würde sich fortan von Beginn auf einem sicheren Mittelfeld-Rang festsetzen, wurde aber enttäuscht. Die Elf von Trainer Maurizio Melina erwischte in der laufenden Saison einen schlechten Start und rutschte ans Tabellenende ab. Roman Limacher lässt sich aber nicht verdriessen. Er sagt: «Wir haben aus den letzten drei Spielen vor der Winterpause sieben Punkte geholt und liegen nun nur noch vier Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz zurück. Diesen Rückstand werden wir dank unseres hervorragenden Teamspirits wettmachen.»

Limacher weiss natürlich, dass das Projekt Ligaerhalt kein Selbstläufer werden wird. Deshalb betont er: «Wir haben uns sehr gut auf die Rückrunde vorbereitet, aber die Früchte können wir nur ernten, wenn jeder Selbstverantwortung übernimmt und sein Bestes gibt.» Diese Worte sind kaum verklungen, als Limacher erneut den «hervorragenden Teamspirit» herausstreicht. Da die Mannschaft praktisch nur aus Einheimischen bestehe, die seit ihrer Kindheit miteinander befreundet seien, zögen alle am gleichen Strang. Trotz der momentan misslichen Tabellenlage sein man oft gemeinsam unterwegs. Alle würden gerne Fussball spielen, aber ebenso wichtig sei ihnen die Kameradschaft.

Eine respektable Zahl als gutes Omen
Auf die Frage, was wäre, wenn der SC Menzingen absteigen würde, meint Roman Limacher: «Ein Abstieg böte die Chance, eine Neuausrichtung zu starten», ehe er nachschiebt, «Menzingen spielt seit dem Aufstieg vor rund 40 Jahren ununterbrochen in der 3. Liga. Das ist doch ein gutes Omen, oder etwa nicht?» Ein gutes Omen ist bestimmt, dass der grossgewachsene Innenverteidiger seine Verletzungen auskuriert hat, die ihn im Verlauf der Vorrunde oftmals zum Zuschauen gezwungen haben. «Jetzt bin ich wieder topfit und hoffe, meinem Team die nötige defensive Stabilität verleihen zu können. Je schneller, desto besser.» Limacher hofft, dass der Ligaerhalt schon vor dem letzten Meisterschaftsspiel am 10. Juni in trockenen Tüchern ist. Denn er hat Grosses vor: «Dieses Datum habe ich in meiner Agenda rot angestrichen, weil ich an diesem Tag in Niederwil bei Cham meine Freundin Vera Gasser heiraten werde.»

Limacher strahlt vor Glück, wenn er erzählt: «Ich habe Vera durch meinen Kumpel Aldo Staub im Ausgang kennen gelernt, der mit ihrer Cousine verheiratet ist. Und ich habe sofort gespürt, dass diese Frau etwas ganz Besonderes ist.» Die aus Appenzell stammende Ex-Leichtathletin, die in der Zytologie des Unispitals Zürich arbeitet, habe viele Gemeinsamkeiten mit ihm. In der Freizeit wanderten sie gerne im Alpsteingebiet und erholten sich vom Berufsalltag, sagt der seit zehn Jahren als Risikomanager bei der Swiss Life tätige Limacher.

Die Hochzeit sollte Zusatzansporn genug für seine Menzinger Teamkollegen sein im Abstiegskampf, der am Samstag gegen Ibach II weitergeht