Seit Sommer 2016 arbeiten mehrere Fussballklubs auf Juniorenstufe zusammen. Nun sind auch der FC Sarnen und der FC Alpnach der Gruppierung beigetreten. Ziel ist es, Talente noch besser zu fördern.

Kriens hat ungefähr gleichviele Einwohner wie das Sarneraatal zwischen Alpnachstad und Lungern. Die Luzerner Agglomerationsgemeinde leistet sich allerdings nur einen einzigen Fussballverein. Zwischen Lopper und Brünig sind es deren sechs! Dieser Unterschied ist nicht negativ zu werten – im Gegenteil: Das Vereinsleben in den verschiedenen Gemeinden ist Teil unserer dörflichen Kultur. Vor allem bei Sportvereinen ist jedoch die „Überwindung des Kirchenturm- und Gartenhagdenkens“ – im Klartext die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus – äusserst wichtig. In diesem Sinne machten die Präsidenten und Sportchefs der erwähnten sechs Fussballvereine im Sommer des letzten Jahres einen vielversprechenden Schritt.

Neue Gruppierung
Seit Sommer und mit Beginn der Vorbereitung auf die Herbstrunde 2016 im Rahmen des Innerschweizerischen Fussballverbandes (IFV), taten sich die Juniorenabteilungen zu einer Gruppierung zusammen. Damit ist es möglich, dass ein Bub oder ein Mädchen ausserhalb seines Stammvereins in jedem Klub der Gruppierung Fussballspielen darf. Die Regelung gilt bis zum 20. Altersjahr, also bevor der Übertritt zu den Aktiven ansteht. Das Team Obwalden, das im Jahr 2002 gegründet wurde und die Förderung talentierter Juniorinnen und Junioren aus dem Sarneraatal verfolgt, kommt mit der neuen Gruppierung diesem Ziel einen beachtlichen Schritt näher. Der FC Sarnen und der FC Alpnach sind nämlich der Gruppierung beigetreten und schaffen damit für alle Stammvereine in Bezug auf die Ausbildung talentierter Spieler gleich lange Spiesse. Zurzeit betreibt das Team Obwalden die folgenden fünf Mannschaften: Junioren A (1. Stärkeklasse: Jahrgänge 1997 bis 1999); Junioren B (1. Stärkeklasse: 2000 bis 2001); Junioren C (Meistergruppe: 2002 bis 2003) sowie die beiden Kategorien UN13 (1. Stärkeklasse, bis 13 Jahre) und UN12 (2. Stärkeklasse, bis 12 Jahre).

Wirkungsbericht erarbeitet  
Im Klartext: Die Stammvereine haben im Einvernehmen mit den Eltern die Möglichkeit, Juniorinnen und Junioren zur Ausbildung und für den Spielbetrieb dem Team Obwalden zu überlassen. Buben und Mädchen können auch weiterhin im eigenen Club spielen, wenn ein Team ihrer Alterskategorie geführt wird, oder sie wechseln frühzeitig in eine vereinseigene Aktivmannschaft (derzeit 5. bis 2. Liga).

Nach der ersten Meisterschaftrunde befragte die Leitung des Teams Obwalden ihre eigenen Ausbildner über die Erfahrungen und Aussichten und erarbeitete damit einen internen Wirkungsbericht.

Umdenken notwendig
Dieses Papier zeigt eine im Grundsatz positive Beurteilung der veränderten Rahmenbedingungen. Der Wechsel junger Talente aus den Stammvereinen zum Team Obwalden hielt sich bisher aber eher in Grenzen. Dies dürfte unter anderem damit zu tun haben, dass Jugendliche ihrem Stammverein und seiner vertrauen Umgebung häufig den Vorzug geben – dies obwohl sie bei einem Wechsel Mitglied dieses Stammvereins bleiben. Das Umdenken bei Trainern und Funktionären, dass es nämlich von Vorteil ist, wenn Jugendliche so lange wie möglich mit Gleichaltrigen Fussball spielen ist noch nicht überall passiert. Damit erklärt sich auch die Tatsache, dass talentierte Junioren schon deutlich vor dem Erreichen des 20. Altersjahres bei den eigenen Aktivmannschaften eingesetzt werden. All das führt zur Tatsache, dass einige Kader des Teams Obwalden quantitativ noch zu eng sind.

Tendenz steigend
Trotzdem: Die befragten Ausbildner des Teams Obwalden bestätigen durchgehend die positiven Auswirkungen ihrer Arbeit: Die Teams konnten sich im Herbst in den Ranglisten der obersten beiden Stärkeklassen des IFV halten oder gar in Richtung Spitze vorarbeiten. Die Motivation zur intensiven Trainingsarbeit, das spielerische Niveau und die Lust am Fussball sind steigend. Das gelte auch für den Teamgeist, rapportieren die Ausbildner. Für die kommende Frühlingsmeisterschaft setzen sie sich dementsprechend auch anspruchsvolle Ziele. Die Zukunftsperspektiven der Nachwuchsförderungen bringt Solideo Poletti, Präsident des Team Obwalden auf den Punkt: „Die Integration des FC Sarnen und des FC Alpnach und die daraus resultierende Vergrösserung des Spielerpools erlaubt es dem Obwaldner Juniorenfussball wieder, die Talentförderung gezielter vom Breitenfussball zu trennen.“ Auch Pirmin Sigrist, Präsident des FC Sarnen ist bereit, die Zusammenarbeit zu festigen.

„Schlussendlich profitieren unsere Aktivmannschaften – allen voran das 2. Ligateam – von der neuen Gruppierung. Mit der Tatsache, dass wir unsere modernen Infrastrukturen zur Verfügung stellen, entsteht eine „Win-Win-Situation“.