Nach der knappen Auswärtsniederlage im Spitzenspiel gegen YB Ende April war der Meister-Zug für die Luzernerinnen faktisch abgefahren. Gestern machten die Bernerinnen mit dem Erfolg beim FCZ den Sack endgültig zu. Herzliche Gratulation!

Für die Leuchtenstädterinnen ging’s damit im letzten Heimspiel der Saison gegen Basel ’nur‘ noch um die Vizemeisterschaft. Doch diese wollte man unbedingt einfahren. Da bei Punktgleichheit am Ende der Saison die Tabelle aus der Qualifikation massgebend ist, reichte ein Sieg gegen die direkten Konkurrentinnen bereits eine Runde vor Schluss, den zweiten Platz sicherzustellen.

Die gute Ausgangslage schien die Luzernerinnen eher zu hemmen denn zu beflügeln. Man war zwar bemüht aber oft zu wenig konsequent in den Aktionen und bei Ballbesitz zu überhastet. 50 Minuten des Spiels gehörten klar den Rheinstädterinnen. Folgerichtig fielen die Tore in der 19. und 50. Minute zur 2:0-Führung. Das war nun endlich der Weckruf für die Blauweissen. Auf den 2:0-Rückstand antwortete der FCL postwendend mit dem Anschlusstreffer durch Lynn Häring in der 52. Minute. Nur vier Minuten später stellte Rahel Herzog auf Gleichstand. Und es kam noch besser: Nur vier Zeigerumdrehungen später war Elena Nietlispach nach einem hart getretene Eckball gar für die erstmalige, vielumjubelte Führung besorgt. Wer nun dachte, Basel falle auseinander, der irrte gewaltig. Zielstrebig spielten die Blauroten weiter nach vorne und konnten nach einem ungenügend geklärten Corner in der 78. Minute prompt ausgleichen. Auch davon liessen sich die Löwinnen nicht beeindrucken. Wiederum nur drei Minuten später erzwang Chantal Ruf durch konsequentes Anlaufen der gegnerischen Torfrau das 4:3. Damit war der Sieg im Trockenen und die Vizeschweizermeisterschaft der Saison 16/17 Tatsache.

Die Reaktion der FCL U19 Frauen auf den 2:0-Rückstand war energisch. Das Comeback war umso erstaunlicher, als dass dem Trainerduo Stefan Rüssli und Luzia Odermatt eine Vielzahl an Stammspielerinnen nicht zu Verfügung stand. Diese wurden entweder bereits in die erste Mannschaft integriert oder waren verletzt.

Nach der U18-Meisterschaft in der Saison 14/15 (damals noch unter der Krienser-Flagge) und der Vizemeisterschaft in der U19-Kategorie 15/16 schafften die Luzernerinnen innerhalb von drei Saisons nun zum dritten Mal eine Top 2-Platzierung in der höchsten Schweizer Juniorinnenliga. Gut, dass es mit Frauen-Spitzenfussball in der Zentralschweiz weitergeht. Das Potenzial ist gross.

Entspannt fährt das Team am nächsten Sonntag zum Saisonabschluss nach Yverdon. Diese Reise nutzt man gleichzeitig als Team-Anlass und verbindet den Ausflug in die Westschweiz mit dem Besuch des Frauen-Cupfinals in Biel.