Nachdem am letzten Sonntag der Aufstieg in die 2. Liga interregional gefeiert werden durfte, gelang es nach einem Wechselbad der Gefühle auch noch den Cupsieg zu erringen.

Zwar ist der Sieg der Urner ganz klar verdient, weil man aber – ganz im Gegensatz zu Littau, das eine beinahe hundertprozentige Chancenauswertung aufwies – vor dem Tor zu wenig kaltblütig agierte, musste das Team in einigen Phasen doch auch die Hilfe von Göttin Fortuna beanspruchen.

Die Anfangsphase dieser Partie verlief sehr verhalten und da beide Teams vorerst auf Sicherheit bedacht waren, gab es sehr wenige Strafraumszenen zu verzeichnen. Wenn es sie gab, waren es jedoch die Urner, die diese kreierten. So ging in der 5. Minute ein Freistoss von Samuel Lustenberger knapp am Tor vorbei und danach scheiterten in der 13. Minute Ali Mourad nach einem Solovorstoss und danach Marco Asaro mit einem Hinterhaltsschuss am gut reagierenden Luzerner Hüter. In der 30. Minute wurde es dann vor dem Altdorfer Tor erstmals etwas gefährlich, aber der Heber eines Littauers strich knapp über die Latte. In der 37. Minute ging ein Freistoss Ali Mourads knapp über das Littauer Tor und praktisch im Gegenzug kam ein Luzerner bei einer flachen Hereingabe den berühmten Schritt zu spät.

Hatte Altdorf also schon vor der Pause klar mehr vom Spiel und mehr Torschüsse, so steigerte sich dies zu Beginn der zweiten Hälfte nochmals merklich. Angetrieben durch den omnipräsenten Denis Faccenda, dem besten Mann auf dem Platz, inszenierten die Urner nun Angriff um Angriff und teilweise wurde Littau hinten fast eingeschnürt. Aber wie eingangs erwähnt, den Urnern gelang es mangels Effizienz und fehlender Kaltblütigkeit nicht ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. In der 69. Minute schien es dann soweit zu sein. Nach einer Bilderbuchaktion über links kam Ali Mourad freistehend zum Abschluss, aber der Littauer Hüter verhinderte das 0:1, das für Altdorf nun hochverdient gewesen wäre, mit einer super Fussabwehr. Auch danach ging das Spiel mehrheitlich Richtung Luzerner Tor, aber in der 82. Minute kam dann eine alte «Fussballerweisheit» wieder mal zum Tragen die da heisst: «Wer die Tore nicht macht, bekommt sie!» Nach einem sehr seltenen Gegenstoss und einem ebenso raren Fehler in der Urner Abwehr, hiess es völlig entgegen dem Spielverlauf 1:0 für Littau. Nun musste Altdorf alles nach vorne werfen und in den nächsten zehn Minuten brauchte es dann eben auch Göttin Fortuna, damit Altdorf nochmals rankam. In der 86. Minute konnte ein Littauer gegen die nun entblösste Altdorfer Deckung allein auf Torhüter Kevin Epp zulaufen, aber dieser verhinderte die wahrscheinlich endgültige Entscheidung für Littau mit einer Glanzparade.

In der Folge kam dann Littau hinten kaum mehr heraus. Zum Glück für Altdorf liess dann der Schiedsrichter die sich nun häufenden Unterbrüche wegen der Pflege verletzter Littauer Spieler konsequent nachspielen und in der 95. Minute wurde Altdorf dann für sein Engagement, sehr spät, aber doch noch, belohnt. Nach einem weiten Einwurf Toni Pavics hämmerte der vorgerückte Magnum Paulino den Ball herrlich unter die Latte zum 1:1 und Altdorf rettete sich so in die Verlängerung.

Zu Beginn dieser Verlängerung hatte dann Littau eigentlich seine beste Phase und der erneute Führungstreffer – nach einer sehr guten Kombination in der 6. Verlängerungsminute- war diesmal gar nicht überraschend. Altdorf konnte jedoch sofort reagieren, denn nur zwei Minuten später landete ein Freistoss von Kartal Cil aus gut 40 Metern, von Joel Ndombele noch leicht abgelenkt, im Littauer Tor. Bis zum Ende der Verlängerung brachte dann nur noch ein Schuss von Ali Mourad, der das Littauer Tor knapp verfehlte, etwas Aufregung und so kam es zum Elfmeterschiessen.

Nachdem – wie im Reglement vorgesehen – je fünf Schützen angetreten waren, stand es, an diesem Tag nicht verwunderlich, immer noch unentschieden. Der sechste Littauer scheiterte dann am gut reagierenden Kevin Epp. Ali Mourad jedoch behielt die Nerven und so konnten die Altdorfer Spieler und die erfreulich vielen mitgereisten Urner Anhänger jubeln.

Spielbericht FC Littau:

Ja, Ihr habt am Pfingstsamstag FC Littau-Geschichte geschrieben und SPUREN hinterlassen! Der Traum vom IFV-Cupsieg wurde um Haaresbreite verpasst, es fehlten wenige Augenblicke. Aber was Ihr alle auf dem Spielfeld und im Umfeld geleistet habt, hat überzeugt. Seit Jahren lehren wir im FC Littau im Juniorenbereich das „GIVE me FIVE!“ 1 für Freude. / 2 für Leistungsbereitschaft. / 3 für RESPEKT. / 4 für Toleranz. / 5 für Fairness. Dies alles habt Ihr am Pfingstsamstag bestens gelebt. DANKE für die Vorbildfunktion! Mein grosser Respekt an Euch alle: Nach der bitteren Niederlage im Penaltyschiessen und dem Empfang der Silberauszeichnung hattet Ihr die Grösse, dem siegreichen FC Altdorf SPALIER zu stehen und so dem Gegner RESPEKT zu zollen. Dies erfüllt mich als Präsident mit grossem STOLZ und DANK. Dies sind SPUREN; auf denen lässt sich im Jubiläumsjahr „60 Jahre FC Littau“ aufbauen.

Telegramm FC Littau – FC Altdorf 6:7 (2:2, 1:1) n.P.
Ruopigen. – 900 Zuschauer. – SR Stadelmann. – Tore: 82. Hostettler 1:0. 90.+4 Paulino 1:1. 96. Simon Britschgi 2:1. 98. Ndombele 2:2.– Littau: Grüter; Fischer, Nicola Baumann, Deva, Cook; Machado (76. Hostettler), Colatrella, Ukshini (60. Markovic), Simon Britschgi; De Jesus (92. Dardan Krasniqi), Michel Britschgi. – Altdorf: Epp;Paric (112. Pascal Baumann), Ndombele, Paulino, Philipp Zurfluh; Mourad, Faccenda, Lustenberger, Asaro (87. Cil); Gnos, Pirmin Baumann (79. Markus Zurfluh). Penaltyschiessen. Littau: Michel Britschgi, Colatrella, Markovic und Deva treffen; Simon Britschgi und Krasniqi scheitern an Altdorf Goalie Kevin Epp.– Altdorf: Cil,Lustenberger, Philipp Zurfluh, Paulino und Mourad treffen, Faccenda sieht seinen Elfer von Ramon Grüter gehalten.