In der letzten der vier 3./2.-Liga-Runde schafft auch der FC Sempach die Promotion. Der FC Sins feiert den regionalen 3.-Liga-Meistertitel, Schötz II bleibt in der zweithöchsten Regionalliga.

Schon 20 Minuten vor Spielende gab es für die 400 Schlachtenbummler aus Sempach kein Halten mehr. Kuhglockengeläute und laute «Hopp Sämpach»-Rufe machten das Leichtathletik-Stadion von Luzern zu einem Tollhaus. 4:1 besiegte der FC Sempach den bereits am letzten Dienstag aufgestiegenen Luzerner SC. «Ich bin sehr, sehr glücklich», sagte FCS-Trainer Markus Koch hinterher sichtlich bewegt. «Ich bin etwas sprachlos im Moment, es war ja nicht einfach in den vergangenen zwei Wochen.» Viele Verletzte hätten sein Team «auf dem Zahnfleisch» laufen lassen. «Das war eine Riesenleistung, die wir abgerufen hatten. Und diese Weltklassefans werden uns auch in der 2. Liga regional überallhin begleiten», verspricht sich Koch. Überhaupt keine Sorgen macht er sich, ob sich seine Equipe in der höchsten Regionalliga halten wird. «Wir sind jung, bleiben zusammen, werden den nächsten Schritt machen und wollen uns im Mittelfeld etablieren.»

Die Stadtluzerner wehrten sich zwar gegen diese hohe 1:4-Heimniederlage. Aber die letzte Überzeugung fehlte. Die Sempacher führten in der 54. Minute die Vorentscheidung herbei, als Silvan Salihi einen Corner ­direkt verwandelte und die Fans in Ekstase versetzte. Sempach komplettiert somit die fünf Aufsteiger. Nebst dem FCS sind dies Meister Sins, Schattdorf, Cham II und der Luzerner SC.

Schötz II schnuppert 20 Minuten am Aufstieg
Einen kleinen Trost können die Reserven des FC Schötz für sich in Anspruch nehmen: Nach dem Führungstreffer durch Liberat Gashi waren die Luzerner Hinterländer 20. Minuten lang der fünfte Aufsteiger. Vor allem in der Startphase war ersichtlich, dass das Team von Trainer Daniel Bossart die kleine Chance auf den Aufstieg noch wahrnehmen wollte. Schötz II startete furios, bestimmte zehn Minuten lang die Gangart. Das 2:0 durch Fabio Rutschi war bereits die Vorentscheidung. Danach glich sich das Spielgeschehen weitgehend aus, die Partie hätte letztlich statt 3:0 auch 5:2 oder 6:3 enden können. Schötz-Trainer Bossart brachte es auf den Punkt: «Wir haben den Aufstieg im Startspiel zu Hause gegen Sins (0:1; Anm. der Red.) verspielt, dort hatten wir unsere Chancen, die Kampagne in die richtigen Bahnen zu lenken.» Trotz der Enttäuschung sah er auch positive Aspekte: «Wir haben eine starke Saison gespielt, niemand hat uns zugetraut, dass wir den Gruppensieg holen könnten. Dafür gebührt meinem Team ein dickes Kompliment.»

4. und letzte Runde: Schötz II – Cham II 3:0. Sins – Schattdorf 3:3. Luzerner SC – Sempach 1:4. – Schlussrangliste (alle 4 Spiele): 1. Sins * 10. 2. Schattdorf * 7. 3. Cham II 5. 4. Sempach * 4. 5. Luzerner SC * 4. 6. Schötz II 3. – * = Aufsteiger.

Spielbericht FC Sempach: FC Sempach steigt in die 2. Liga auf!

Sensationell – Nach einem überzeugenden 4-1 Sieg beim Luzerner SC steigt der FC Sempach erstmals seit 1983 wieder in die 2. Liga Regional auf. Die Freude im gesamten Verein ist riesig.

Erstmals nach über 10 Jahren nahm der FC Sempach wieder an den Aufstiegsspielen teil. Diese gestalteten sich erwartungsgemäss schwierig. Viele Verletzte liessen das Team auf dem Zahnfleisch laufen. Doch wie in der gesamten Saison präsentierte sich die Mannschaft als Einheit auf dem Platz, wie auch neben dem Platz.

Auf dem Punkt bereit
Ein Rückblick auf die Saison zeigt, dass die Sempacher immer in den wichtigsten Spielen ihre beste Leistung abrufen konnten. Mit dieser Gewissheit startete die Koch-Elf ins alles entscheidende Aufstiegsspiel. Über die gut aufgelegten Flügelspieler Zust und Adi Schnider bauten die Sempacher von Beginn an viel Druck aus. Der 18-jährige Silvan Salihi ersetzte wie bereits im letzten Spiel nach kurzer Spieldauer den angeschlagenen Kapitän Schnider. Dieser übernahm vorzüglich die Aufgabe des Spielmachers. Nach 25 Minuten erzielte Adi Schnider die verdiente Führung. Die technisch überdurchschnittlich veranlagten Luzerner fanden gegen die starken Sempach kein Mittel. Nach einer tollen Kombination schloss Salihi hervorragend ab und erzielte den zweiten wichtigen Treffer. Vor der Pause fiel der Anschlusstreffer der Gastgeber, doch dies brachte die Sempacher nicht aus der Ruhe.

Amrein mit perfektem Abschluss
Überzeugend startete Sempach auch in die zweite Halbzeit. Nach einem direkt verwandelten Corner von Silvan Salihi war der Zwei-Tore-Vorsprung wiederhergestellt. Ein wahrer Geniestreich des 18-Jährigen Sempacher. In der Folge drückte der LSC vehement auf den Anschlusstreffer. Doch die Mannen um Abwehrchef Müller hatten mehrheitlich alles unter Kontrolle. Mit dem 4:1 durch den 33-jährigen Amrein war die Entscheidung gefallen. Ein perfekter Abgang für den Routinier, welcher eine grossartige letzte Saison im Fanionteam spielte. Die 300 Sempacherfans in Luzern zelebrierten die Schlussminuten mit lauten Gesängen und Kuhglockengeläute. Der ganze Verein feierte bis in die Morgengrauen und freut sich erstmals seit über 30 Jahren wieder in der höchsten regionalen Liga vertreten zu sein! Chapeau Jungs – Dies war eine sensationelle Leistung!

Telegramm Luzerner SC – FC Sempach 1:4 (1:2)
Leichtathletik-Stadion. – 450 Zuschauer. – SR Omlin. – Tore: 25. Adrian Schnider 0:1. 33. Salihi 0:2. 34. Rodrigues 1:2. 54. Salihi 1:3. 84. Amrein 1:4. – Luzerner SC: Spahiu; Müller, Coli, Ludin, Shabanaj; Rudaj, Rodrigues; Bläsi, Arben Balaj, Blättler; Hajdaraj. (Procopio, Kryeziu, Abu Ghannam, Nelson). – Sempach: Helfenstein; Trüssel, Velic, Luca Müller II, Furrer; Eberle; Kevin Schnider, Amrein, Zust, Adrian Schnider; Luca Müller I. (Salihi, Michael Fölmli, Yanick Fölmli, Stirni­mann, Strack, Stadelmann).

Telegramm FC Schötz II – SC Cham II 3:0 (2:0)
Wissenhusen. – 400 Zuschauer. – SR Cay. – Tore: 7. Liberat Gashi 1:0. 10. Rutschi 2:0. 60. Dushi 3:0. – Schötz: Lötscher; Luca Frey, Huwiler, Achermann, Lustenberger; Rutschi, Dushi, Roth, Albisser; Erni, Lieberat Gashi. (Bigler, Peter, Bieri, Niederberger, Tschopp, Leonard Gashi). – Cham II: Studerus; Lüthi, Grootnibbelink, Suter, Domeisen; Walker, Pascal Müller, Deflorin, Ursin Good; Morceli, Özdemir. (Mair-Noack, Gärtner, Petersen, Hassler). – Bemerkung: 60. Platzverweis Ursin Good (Gelb-Rot).