Buochs gelingt zu Hause gegen Bassecourt der erste Saisonsieg. Trotz vermeintlicher physischer Vorteile muss der 3:2-Erfolg aber erzittert werden.

Zwei Grosschancen von Bassecourt galt es in den letzten Minuten noch zu überstehen, dann war der erste Sieg im dritten 1.-Liga-Spiel Tatsache: 3:2 gewannen die Buochser am Samstag zu Hause gegen die Jurassier. «Die letzten 20 Minuten hatte der Gegner mehr vom Spiel, wir waren nicht mehr so souverän wie gewünscht. Wir leisteten uns Ballverluste, waren nervös und hektisch», bemerkte Captain Christophe Lambert und lieferte für den Leistungsabfall sofort eine Erklärung: «In den letzten Jahren waren wir sehr eingespielt, nun haben wir ein recht junges Team mit vielen neuen Spielern. Das spürt man. Wir müssen gemeinsam Erfahrungen sammeln.»

Die Erleichterung jedenfalls war gross bei den Nidwaldnern, einerseits eben wegen des positiven Ergebnisses, andererseits aber auch aufgrund des Auftritts in der ersten Halbzeit. Da zeigten sie in der noch jungen Saison nämlich die bisher beste Offensivperformance. Bereits in der achten Minute ging der SCB nach einem schönen Angriff durch ­Augustin Tanushaj in Führung. Auch Bassecourt war auf Ballbesitz aus, musste sich vom Gegner vorderhand aber dominieren lassen. Gleich mehrmals bot sich Buochs die Möglichkeit, das ­Skore zu erhöhen, was in der 29. Minute dann auch gelang. Lars Unternährer verwertete ein Zuspiel von Lambert zum 2:0. Selbst der Rückschlag in der 38. Minute, als die Jurassier bei Essombas Kopfball vom zögernden Buochser Goalie profitierten und auf 2:1 verkürzten, brachte den Gastgeber nicht aus dem Tritt. Kurz darauf traf Unternährer erneut, diesmal per Kopf auf einen Corner von Lambert (40.). «Das ist unverzeihlich. Man darf einen Spieler bei einem Corner nicht so frei lassen», echauffierte sich Anthony Sirufo, der Basse­court-Trainer mit reichhaltiger Vergangenheit als Challenge-League-Spieler mit Delémont.

Nach dem Seitenwechsel schien es, als ob das Gästeteam nicht mehr zulegen und Buochs den Vorsprung sicher verwalten könnte. Basse­courts Belastung war zuletzt gross, nach dem Out im Cup gegen Lugano vor einer Woche (0:6) trat es am Mittwoch auch noch zum Meisterschaftsspiel gegen Zug an (1:1). Der Anschlusstreffer in der 66. Minute von Barkin kam daher aus dem Nichts, doch er setzte bei den Jurassiern nochmals Kräfte frei. Es folgte jene Phase, in welcher die Buochser die Kontrolle über das Geschehen aus der Hand gaben. Die Gelegenheit zur Vorentscheidung hatten sie dennoch, Lambert setzte nach 75 Minuten aber einen Foulpenalty über das Tor. Und so kam es zur Zitterpartie in den Schlussminuten, in denen Bassecourt beinahe noch der Ausgleich gelang.

Spielanlage ähnlich wie unter Hodzics Vorgänger
Christophe Lambert zog trotz des Nachlassens in der zweiten Halbzeit ein positives Fazit. «In den ersten beiden Begegnungen gegen Münsingen und Solothurn spielten wir auf Sicherheit. Diesmal war unser Angriff mehr in die Verti­kale angelegt.» Der neue Trainer Selver Hodzic habe in der Spielanlage im Vergleich zu seinem Vorgänger David Andreoli nicht viel umgestellt. «Unsere Mannschaft kann man nicht ändern, es liegt in unserer Natur, dass wir ein Spiel bestimmen wollen.» Hodzic sei ein sehr aktiver, moderner Coach, der viel rede, korrigiere und fordere. Weiter geht es für den SC ­Buochs am nächsten Samstag mit dem Auswärtsspiel in Zug (16.00, Herti­allmend).

Telegramm SC Buochs – Bassecourt 3:2 (3:1)
Seefeld. – 240 Zuschauer. – SR Thies. – Tore: 8. Tanushaj 1:0. 29. Unternährer 2:0. 38. Essomba 2:1. 40. Unternährer 3:1. 66. Barkin 3:2. – Buochs: Blättler; Fabian Nickel, Guidotti, Haldi, Trajkovik; Bühler, Tobias Nickel; Tanushaj (77. Kehrer); Lambert; Gjidoda, Unternährer (68. Haxhimurati). – Bassecourt: Lissaau; Essomba (57. Barkin), Kollar, Ducommun-dit-Boudry; Tela; Mobili, Amaouche, Jerent (46. Lachat); Randaxhe, Erard; Soltani. Bemerkungen: Buochs ohne Schuler (verletzt), Frank, Wirth (2. Mannschaft), Gabriel, Cicoria (überzählig). Bassecourt ohne Chiquet, Meige, Ghomrani, Steullet. Lambert verschiesst Foulpenalty (75.), Platzverweis Erard (96.)