Nach fünf sieglosen Partien fährt der SC Cham wieder einen Vollerfolg in der Promotion League ein. Nicht nur die sieben Treffer beim 4:3 gegen Lausanne-Ouchy zeugen von vielen Geschichten in dieser Partie.

Der Held des Abends stand gestern wenige Minuten nach Spielschluss unscheinbar im Zuschauerdurchgang hinter einer Spielerbank auf dem Chamer Eizmoos. «Endlich mal», sagte Nicholas Walker, auf seinen Treffer zum 4:3 angesprochen. Dieser brachte dem Sportclub gegen Lausanne-Ouchy den zweiten Saisonsieg ein. Der 23-Jährige hatte zuvor in 37 Pflichtspielen ein Tor für die Chamer erzielt. Das ist für einen, der meistens als Aussenverteidiger eingesetzt wird, kein abwegiger Wert. Aber Walker ist dank seinem Zug zum Tor von der Aussenbahn immer mal wieder im Strafraum anzutreffen. Diesmal stand er zentral an der Strafraumgrenze, als er ein halbhohes Zuspiel spektakulär annahm, den Verteidiger umdribbelte und wuchtig traf (83).

Die Erlösung über den Erfolg war gross im Chamer Lager. Nicht nur wegen dieser einen Partie gegen den Aufsteiger, in der sie dreimal eine Führung verspielt hatten. Vielmehr hatten die letzten Wochen am Team und am Trainer genagt. Fünfmal in Folge hatten die Zuger nicht gewonnen und waren dabei häufig ebenbürtig gewesen. Der Trainer Jörg Portmann sagte gestern: «Die Leute glauben mir nicht immer, was ich in dieser Mannschaft in jedem Training erkenne: Herzblut, Leidenschaft, Wille. Jetzt konnten wir uns endlich wieder einmal für die Arbeit belohnen.» Es war ein wichtiges Zeichen nach aussen, auch für seine Arbeit respektive seinen Draht zu den Spielern: Seine Mannschaft kann nicht nur gefällig spielen, sondern auch kämpfen und durch eine Willensleistung eine Partie auf ihre Seite bringen.

Grosse Aussetzer auf beiden Seiten
Die ersten zehn Minuten des Spiels präsentierten sich die Chamer stark. Esat Balaj traf schon in der 4. Minute zum 1:0. Es folgte eine Phase beidseitig haarsträubender Fehler in Abwehr und Spielaufbau. Dass bis zur Halbzeitpause nur noch zwei Treffer fielen, war eine Überraschung. Severin Dätwyler traf nur eine Minute nach dem Ausgleichstreffer zum 2:1 (20.). Und der einzige echte Chamer Mittelstürmer war es auch, der in der 53. Minute das 3:2 erzielte. Er traf genauso aus elf Metern wie kurz nach der Pause der Lausanner Ahmed Mejri. Das 3:3 war ein Fehler von Chams bis dahin herausragendem Keeper Alessandro Merlo. Er liess sich von einem Weitschuss auf dem falschen Fuss erwischen (70.). Auch nach diesem heiteren Toreschiessen spielten beide Teams auf Sieg. Dank Nicholas Walker mit dem besseren Ende für Cham.

Telegramm SC Cham – Stade-Lausanne-Ouchy 4:3 (2:1)
Eizmoos. – 210 Zuschauer. – SR Wolfensberger. – Tore: 4. Balaj 1:0. 19. Tebib 1:1. 20. Dätwyler 2:1. 47. Mejri 2:2 (Foulpenalty). 59. Dätwyler 3:2 (Foulpenalty). 70. Gomis 3:3. 83. Walker 4:3. – Cham: Merlo; Balaj, Giampà, Walker; Thöni, Müller (75. Nimi), Muharemi, Jakovljevic, Trachsel (88. Paglia), Gasser; Dätwyler (80. Herger). – Stade-Lausanne-Ouchy: Matos; Danner (73. Dangubic), Geiser, Mendouca, Rego; Bavueza, Mejri, Tebib (75. Iseni), Gomis, Soos (63. Ndongo); Kok.