Das Leiden für Kickers Luzern geht weiter: Auch gegen Schötz resultiert eine klare0:4-Niederlage. Trotzdem ist man auf Tribschen weiterhin überzeugt, in der richtigen Liga zu sein.

Dreimal 0:4, zweimal 0:5, einmal 0:2, dazwischen liegt nur der 1:0-Erfolg gegen Zug 94. Die Bilanz von Kickers Luzern in dieser 1.-Liga-Spielzeit ist ernüchternd. Nur ein Tor gelang dem Team in sieben Spielen, wenig überraschend liegt es aktuell auf einem Relegationsplatz. «Das ist bitter, doch ich bin stolz auf meine Spieler. Das habe ich ihnen auch gerade gesagt. Das Resultat passt nicht zur Leistung», bedauerte Trainer Faras Pour Hayavi nach Spielschluss. Ihm hatte die Einsatzbereitschaft gefallen, «wir haben lange mitgehalten».

Das Heimteam gab sich in der Tat nicht auf, kämpfte selbst in den letzten Sekunden noch um den Ehrentreffer. Doch allzu lange mithalten konnte es an diesem Abend nicht wirklich. Das 0:2 in der 52. Minute durch Labinot Aziri war ein Nackenschlag, von dem sich die Stadtluzerner nicht mehr erholten. Zwar tauchte Sandro Villiger, der bisher einzige Kickers-Torschütze dieser Saison, in der 72. Minute wie aus dem Nichts alleine vor Schötz-Keeper Aron Hönger auf, und man kann sich fragen, welchen Verlauf das Geschehen genommen hätte, wenn ihm der Anschlusstreffer gelungen wäre. Doch Hönger parierte, und als Aziri vier Zeigerumdrehungen später einen Konter zum 0:3 abschloss, war die Partie entschieden.

Samir Boussaha kehrt mit zwei Assists zurück
Am Ende freuten sich die Schötzer über einen relativ lockeren 4:0-Auswärtssieg. «Kickers versucht mit seinen Mitteln möglichst wenig Tore zu kassieren und ist heute hinten sehr massiert gestanden. Wir sind ruhig und geduldig geblieben», zeigte sich Schötz-Trainer René Erlachner zufrieden. Seine Auswahl betrieb in der ersten Halbzeit einen bescheidenen Aufwand in der Offensive, dafür war die Effizienz umso bemerkenswerter. Samir Boussaha, eben von einer Oberschenkelverletzung genesen, vernaschte auf der rechten Seite Gegenspieler Marco Kistler und servierte Michael Koch mit einem präzisen Querpass den 1:0-Führungstreffer (25.). Kurz nach der Pause war es dann wieder Boussaha, der seine Schnelligkeit am Flügel ausspielte, zur Mitte passte und diesmal in Aziri den geeigneten Abnehmer für den Torschuss fand – 0:2. «Samir ist unverzichtbar, wenn er fit ist», lobte Erlachner den zweifachen Assistgeber.

Schötz fand damit nach drei sieglosen Partien zum Vollerfolg zurück und erneuerte seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz auch verbal. «Wir haben uns in den letzten drei Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Wir sind ballsicher und können den Gegner bestimmen. Mit diesem Team ist alles möglich», sagt Erlachner. In die andere Richtung muss sich Kickers orientieren. Hayavi haderte noch mit der zweiten Kickers-Topchance des Abends, jene in der 37. Minute, als Manuel Jelmini herrlich in die Tiefe sprintete, den Goalie umspielte, eigentlich alles richtig machte, ehe er den Ball am leeren Gehäuse vorbeischob. Es wäre der 1:1-Ausgleich gewesen, und auch in diesem Fall hätte sich die Frage gestellt, wie Schötz wohl auf einen Rückschlag reagiert hätte.

Nun wartet Kickers auf das Kellerduell
Rückschläge gab es gestern aber nur für die Luzerner, und deshalb sei nach der fünften Kanter­niederlage im siebten Spiel die Frage erlaubt: Befindet sich der Aufsteiger in der falschen Liga? «Nein. Wir sind in einer Krise, wir brauchen etwas Zeit. Von unserer Qualität bin ich überzeugt, sie reicht für den Ligaerhalt», betonte Hayavi. Am Samstag müssen die Stadtluzerner hierzu den Beweis antreten, dann gastiert mit Langenthal nämlich die Mannschaft auf Tribschen, die in der Tabelle als Einzige noch hinter ihnen steht.

Telegramm FC Kickers Luzern – FC Schötz 0:4 (0:1)
Tribschen. – 150 Zuschauer. – SR Dedukic. – Tore: 25. Koch 0:1. 52. Aziri 0:2. 76. Aziri 0:3. 82. Zenger 0:4. – Kickers Luzern: Beganovic; Kisungu, Kurmann, Kokanovic, Kistler; Opoku (46. Rodrigues), Villiger, Fischer, Callaku (58. Nunes); Aneas (78. Marfurt), Jelmini. – Schötz: Hönger; Gänsler, Ferricchio, Bajrami, Skeraj; Boussaha (64. Rapelli), Stephan, Koch, Zobrist (64. Nikmengjaj); Aziri (77. Kälin), Zenger.