Der SC Kriens verliert den Spitzenkampf mit 0:2 (0:1). Die Gäste von Stade Nyonnais verdienen sich den Sieg mit einer ganz starken Leistung.

Der SC Kriens und Stürmer Skumbim Sulejmani am Boden: Die Mannschaft von Trainer Bruno Berner musste gegen Stade Nyonnais (links Zlatko Hebib) in dieser Saison erstmals mit einer Niederlage Bekanntschaft machen (Bild: Pius Amrein, Luzerner Zeitung).

Die Krienser, immer noch Tabellenführer der Promotion League, mussten an diesem kühlen Mittwochabend eine richtige Ohrfeige einstecken. Stade Nyonnais, das Team vom Genfersee, war in dieser Partie schlicht besser. Die Mannschaft von Trainer Oscar Londono, der in den 80er-Jahren selber beim SCK gespielt hatte, zeigte beim 2:0-Sieg im Krienser Gaststadion Gersag eine hervorragende Leistung, zeigte den Grünweissen aus Luzern deutlich die Grenzen auf.

Klar, Nyon spielt nicht einfach so an der Spitze mit, die halbe Equipe hat einen Servette-Background, hat schon Spitzenfussball geschnuppert. Stade Nyonnais spielte im Vergleich mit Kriens aufgeweckter, variabler, geradeliniger, gefährlicher – ganz einfach besser.

In Führung gingen die Gäste vom Uefa-Hauptsitz allerdings dank eines grosszügigen Geschenks beziehungsweise eines unverzeihlichen Fehlers durch den Krienser Marijan Urtic. Der Rückpass des SCK-Aussenverteidigers auf seinen Torhüter war derart aufreizend lässig, seine Intervention auf den eigenen Fehlpass derart lustlos, dass die Strafe zu Recht erfolgte: Nyons Hugo Fargues musste den Querpass seines Mitspielers nur noch ins Krienser Tor schieben.

«Das ist eine wichtige Erfahrung für uns»
Sieben Minuten vor dem Pausenpfiff fiel dieses Tor, und sieben Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte Nyon gegen das sich zwar auflehnende, aber nicht wirklich zwingend agierende Kriens für die Entscheidung: Vor dem Krienser Tor war man sich uneinig, was die Bereinigung einer gefährlichen Flanke betraf, Nyon-Stürmer Karim Chentouf sagte: «Merci beaucoup.»

Dasselbe sagte Nyon-Coach Londono nach dem Schlusspfiff seinen Spielern, die «hoch motiviert und mit grossem Aufwand» seine Vorgaben umgesetzt hatten. «Wir wollen dieses Jahr besser sein als in der letzten Saison», erklärte Londono das Nyon-Ziel. Stade Nyonnais schloss die Saison 2016/17 im 4. Rang ab.

Auf der anderen Seite analysierte Kriens-Trainer Bruno Berner: «Wir konnten in diesem Spiel gegen Nyon zu wenig Qualität abrufen, unsere Fehlerquote war viel zu hoch. Schade, dass wir den Gegner mit dem 1:0 beschenkt haben. Wenn wir mit einem 0:0 in die Pause gegangen wären, hätte es noch ein anderes Spiel werden können.»

Doch auch Berner musste zugeben: «Wir haben gegen einen ganz starken Gegner verloren. Diese Niederlage ist eine wichtige Erfahrung für uns.» Kriens scheiterte einerseits an einem beeindruckenden Nyon, andererseits aber auch an sich selber. Denn der SCK lieferte einen komplett missratenen Auftritt ab, nichts wollte gelingen.

Gelegenheit für Wiedergutmachung haben die Krienser bereits am Samstag (16.00) im Auswärtsspiel gegen United Zürich. Das wird dann kein Spitzenkampf, sondern ein Duell gegen den Tabellenletzten. Verteidiger Urtic sagte nach der Niederlage gegen Nyon: «Die Saison geht noch lang. Im nächsten Spiel wollen wir eine Reaktion zeigen.»

Richtig, diese Saison dauert noch lang. Der allfällige Weg in die Challenge League, das steht seit gestern Abend fest, wird für die Krienser an Stade Nyonnais vorbei führen müssen.

Telegramm SC Kriens – Stade Nyonnais 0:2 (0:1)
Gersag, Emmenbrücke. – 500 Zuschauer. – SR Huber. – Tore: 38. Fargues 0:1. 52. Chentouf 0:2. – Kriens: Osigwe; Urtic, Hasanaj, Fäh, Fanger; Siegrist, Schilling, Stojanov (57. Cirelli), Costa (73. Seferagic); Chihadeh, Sulejmani (57. Selmani). – Nyonnais: Da Silva Ferreira; Hiraç, Hebib, Tall, Titie; Dessarzin, Moreno (82. Camara), Zambrella, Besnard (73. Bunjaku); Chentouf, Fargues (89. Gaillard). – Bemerkungen: Kriens ohne Mangold, Marinkovic, Bürgisser, Allou (alle verletzt) und Wiget (abwesend).