Nach der bitteren Niederlage am Samstag mussten die Sinser bereits am darauffolgenden Dienstag schon wieder ans Werk. Im Cup war man gegen den Drittligisten aus Entlebuch wohl zu favorisieren, doch auch dieses Spielte sollte zuerst einmal gespielt werden. Überlegen waren die Sinser nämlich bei Weitem nicht – im Gegenteil!

Frisch aus der Kabine waren die Sinser von Beginn an hellwach. Dennoch sahen sich die Gäste bereits in der vierten Minute in Form von Portmann bedroht. Der mitgelaufene Marco Fuchs hatte aber gut aufgepasst und nahm dem voranpreschenden Stürmer den Wind aus den Segeln. Nach acht gespielten Minuten und einer schönen Hereingabe von der rechten Seite war es wieder Portmann, der mit seinem Volley Gefahr vor den Kasten von Albert Gashi brachte. Diesen Ball konnte er aber nicht gezielt abschliessen und so landete er über dem Tor im Aus. Bald schon herrschte aber auch auf der anderen Seite des Platzes ein munteres Treiben. Der quirlige und pfeilschnelle Gabriel Gumann war innert drei Zeigerumdrehungen gleich in mehrere Offensivaktionen verwickelt, die aber allesamt im Nichts versandeten. In der 27. Minute liess Sandro von Flüe alle seine Gegenspieler – es waren mindestens deren vier – stehen und leistete damit die fantastische Vorarbeit für Jann Stutz, der den Ball im Anschluss aus der Drehung in der linken unteren Ecke zum 0:1 versenkte. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kombinierten sich die Entlebucher vors Tor und Adrian Wigger zwang Gashi mit seinem satten Abschluss zu einer blitzschnellen Parade.

Alte Muster: Schwache zweite Halbzeit
Die Freiämter meldeten sich aus der Pause gleich wieder stark zurück. Michael Hohls Volley in der 49. Spielminute verfehlte das Tor aber dennoch um einiges. Danach verlagerte sich das Spiel aber wieder in den Grossraum Mittelfeld. In der 63, Spielminute rollte dann ein Angriff der Luzerner von der linken Seite her aufs Sinser Tor zu. Eine Flanke in den Strafraum zum komplett freistehenden Bachmann genügte und dieser brachte das Leder unbedrängt und ohne Mühe im Tor unter zum 1:1 Ausgleich. In der 81. Spielminute, lanciert von einem Sinser Kopfball, preschte Bachmann auf das Sinser Gehäuse los, wurde dort aber im letzten Moment von Mathis Stutz an der Schussabgabe gehindert. Die Aktion lief trotzdem weiter und der Ball fand seinen Weg aufs Tor, wo Gashi herrlich parierte. Nun war es eindeutig das Heimteam, das das Zepter in dieser Partie übernommen hatte und den Sinsern blieb nichts anderes übrig, als nach Kräften dagegenzuhalten. Die Geschwindigkeit und die Ideen aus der ersten Halbzeit waren längst verflogen, Ball- sowie Zweikampfverluste durchzogen jetzt das Sinser Spiel. Bei diesem unglücklichen 1:1 Zwischenstand blieb es auch bis zur 90. Minuten und somit hiess es: Verlängerung.

Via Extra-Halbestunde zum Penaltykrimi
In der 94. Minute wurde der eingewechselte Jerry Würsch freigespielt. Dieser bahnte sich seinen Weg aufs Tor und prüfte mit seinem Schuss den Entlebucher Keeper. Bis in die 97. Minute schaffte es das Heimteam nicht vors Sinser Tor, doch dann rannten sie an, und wie…Dank einer schnellen Parade von Gashi gegen Bachmann verhinderte der Sinser Schlussmann den frühen Rückstand in dieser Verlängerung. In der 103. Minute sah man dann noch einmal die exakt gleiche Szene wie schon beim 1:1 Ausgleich, womit der FC Entlebuch dank des Doppeltorschützen Bachmann mit 2:1 in Führung ging. Kurz vor dem Seitenwechsel versuchte Gumann, den Torhüter mit einem verdeckten Schuss zu erwischen, verfehlte dabei aber das Tor um wenige Zentimeter.

Ohne grosse Umschweife wurde die Partie wieder angepfiffen. Und fest entschlossen gingen die Freiämter auch gleich ans Werk. Dieser Arbeitseifer sollte in der 106. Minute belohnt werden. Nach einem Pass vors Tor war es Gumann, der den Ball schlussendlich zum Ausgleich über die Linie bugsierte. Dies blieb die letzte nennenswerte Szene aus dieser Verlängerung und so musste die Entscheidung im Penaltyschiessen fallen.

Das Penaltyschiessen
Sins: x o o o o
Entlebuch: x o x o –

x = ausgelassen, o = verwertet

Auch im Elfmeterschiessen wurde es noch einmal spannend, nur schon aufgrund der Tatsache, dass der erste Sinser schütze seinen Elfmeter nicht einnetzen konnte. Danach patzte aber kein Sinser Spieler mehr. Das in Kombination mit der mirakulösen Leistung von Gashi, der zwei von vier Penaltys parierte, brachte nach 2.5 Stunden Cupkrimi endlich die Entscheidung und der FC Sins steht im Viertelfinale.

Telegramm IFV -Cup 1/8-Finale: FC Entlebuch (3. Liga) – FC Sins (2. Liga) 6:4 n. P. (2:2)
FC Entlebuch: Unternährer, Wigger Patrick, Kaufmann, Wigger Adrian, Achermann, Bieri (57. Affentranger), Bachmann, Portmann, Lötscher (102. Koch), Thalmann, Emmenegger.
FC Sins: Gashi, Stutz Mathis, Brügger, Bertelsen, Hohl, Feer, Stutz Jann (74. Würsch), Fuchs, von Flüe Sandro (100. Niederberger Sven), Müller (64. von Flüe Marc), Gumann.