Zug 94 drückte der ersten Halbzeit klar den Stempel auf. Nach dem Pausentee drehte Luzern U21 auf und wandelte einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg um.

Der Tabellensechste Zug 94 dominierte die Erstligapartie gegen den Tabellenfünften Luzern U21 in den ersten 45 Spielminuten beinahe nach Belieben. Die Nachwuchself des FC Luzern fand kein Mittel, um vor dem Tor der Gäste für Gefahr zu sorgen. Die zögerlich vorgetragenen Angriffsbemühungen der Platzherren wurden von den Gästen schon früh abgeblockt und mit schnell und direkt vorgetragenen Angriffen bestraft.

Trotz einer Vielzahl von Eckbällen und guten Einschussmöglichkeiten schaute für die Zuger lange nichts Zählbares raus. Dass sie in der 32. Minute durch Nicola Peter mittels Foulpenalty 1:0 in Führung zu gehen vermochten, hatten sie dem ansonsten tadellos aufspielenden Luzerner Keeper Simon Enzler zu verdanken. Er gestand: «Ich sah den Ball in die Tiefe kommen und hätte entschlossen hinauslaufen müssen. Es kam zu einem Prellball, der zwischen den Füssen von Kemil Festic landete, den ich in meinem Rücken übersehen hatte und nur noch durch ein Foulspiel am Torschuss zu hindern vermochte.» Die Zuger 1:0-Führung war hochverdient. Luzerns Trainer Gerardo Seoane sagte nach dem Schlusspfiff: «Wir liessen in der ersten Halbzeit das nötige Engagement und den Willen aktiv nach vorne zu spielen total vermissen. In der Pause verlangte ich von meinen Spielern, diese Tugenden im zweiten Durchgang abzurufen.»

Luzern dreht das Spiel
Seoanes Forderung wurde mustergültig umgesetzt. Seine Elf stürmte nach dem Wiederanpfiff auf Teufel komm raus. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Zug 94 vermochte sich kaum mehr aus der Umklammerung zu lösen. In der 54. Minute wuchtete Stefan Wolf einen scharf getretenen Eckball mittels Kopfstoss zum 1:1-Ausgleich in die Maschen. Nur drei Minuten später führten die Luzerner 2:1 durch ein Tor von Lukas Riedmann. Die Zuger versuchten sich nochmals aufzurappeln, aber ihre Abschlussversuche versandeten in der kompakt stehenden Abwehr der Platzherren oder wurden eine sichere Beute ihres Torhüters. Zugs Trainer Roland Widmer sinnierte: «Wir wussten, dass die Luzerner nach der Pause furios auf den Ausgleich drücken würden. Aber wir waren in den ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff nicht wach genug und gaben den Vorteil aus der Hand.» Widmer nimmt die Niederlage gelassen. Dass seine Elf nicht mehr zuzusetzen vermochte, führt er auf die grosse Laufbereitschaft des Gegners zurück. Schalkhaft lächelnd schob Widmer nach: «Nun haben wir nach fünf Siegen in Serie wieder einmal verloren. Und da man aus Niederlagen bekanntlich mehr lernt als aus Erfolgen, sehe ich den kommenden Spielen gelassen entgegen.»

Spielbericht FC Luzern:

Der Horror jedes Platzwartes ist, wenn Spiele (oder Trainings) bei kritischen Verhältnissen nur in einer Platzhälfte ausgetragen werden! Zum Glück war das seit Wochen gute Wetter am Samstagnachmittag noch nicht gekippt. So waren die Platzverhältnisse kein Thema, als sich die beiden Innerschweizer Erstligateams am Samstag zwischen vier und sechs fast aussschliesslich auf der Platzhälfte stadtwärts des LA-Stadion ‚vergnügten‘. Vor der Pause zeigte die FCL-U21 ‚die schlechteste Halbzeit ever‘ – so Trainer Gerardo Seoane. Doch wie verstand er es, den Schalter umzulegen? „Ich machte dem Team in der Pause klar, dass dies nicht unser Spiel ist und dass wir diese ändern wollen“. Und in der Tat: Nach dem Wechsel schoss Shabani aus 14 m zuerst ganz knapp darüber (46.), das FCL-U21-Team trat nun ‚stadtwärts‘ wirklich als Team auf und liess den verblüfften Zugern keine Chance mehr. Wolf (mit dem Kopf nach Corner) und Riedmann mit Raffinesse sorgten vor Ablauf einer Stunde für die Wende. Erst in der Endphase kamen die Gäste noch zwei, dreimal gefährlich in FCL-Tornähe, ohne aber den Ausgleich zu schaffen.

Ex-FCL-Spieler und jetzt Zug 94-Trainer Roli Widmer: „Dass meine Elf nicht mehr zusetzen konnte, führte ich auf die grosse Laufbereitschaft des Gegners zurück. Nun haben wir nach fünf Siegen in Serie wieder einmal verloren. Und da man aus Niederlagen bekanntlich mehr lernt als aus Erfolgen, sehe ich den kommenden Spielen gelassen entgegen.“

Telegramm FC Luzern U21 – Zug 94 2:1 (0:1)
Leichtathletik-Stadion. – 500 Zuschauer. – SR Thies. – Tore: 32. Peter (Penalty) 0:1. 54. Wolf 1:1. 57. Riedmann 2:1. – FC Luzern U21: Enzler; Njau, Miranda, Feka; Voca; Heini, Wolf, Rüedi, Riedmann (78. Lang); Hoxha (91. Binaku), Shabani (87. Ajeti). – Zug 94: Bruhnsen; Weiss (90. Yebra), Latifi, Riedweg, Wüest; Burkard, Peter, Mehidic, Palatucci (83. Reci); Vögeli (53. Martino), Festic. Bemerkungen: Luzern ohne die verletzten Trinkler, Simic, Devcic, Zizzi, Garcia, Kränzle, Emini, Subasic.