Es war ein langer, kalter Winter und das auch noch ganz ohne Fussball. Gespannt war man also auch bei verregneten Bedingungen nach Emmen gereist, um die Sinser bei ihrem ersten Rückrundenspiel 2018 anzufeuern. Lange Zeit sah es vielversprechend aus für den FC Sins, doch die kuriosen Startminuten der zweiten Halbzeit brachten letztendlich die Entscheidung.

Aber der Reihe nach…
Über die Winterpause gab es beim FC Sins keine Abgänge zu vermelden, dennoch muss das Team von Edi von Moos während der Rückrunde auf den ein oder anderen jungen Spieler verzichten, die aufgrund des Militärs in der Meisterschaft pausieren müssen. Dafür hatte man aber über die Wintermonate anderweitig aufgerüstet und sich gleich fünf neue Spieler geholt. In der Startaufstellung am Samstag setzen die Trainer aber weitgehend auf die üblichen Verdächtigen, einzig Kim Marolf, der vom FC Hergiswil gekommen ist, hatte seinen Einsatz gegen den SC Emmen.

Die Startelf ging dann gleich von Beginn an konzentriert ans Werk und dominierte die Startphase zu grossen Teilen. Nach fünf Minuten konnten die Gäste bereits jubeln. Ein Pass genügte und der blitzschnelle Michael Hohl entwischte der Abwehr. Mit seinem Schuss provozierte er zuerst einen Abpraller beim Emmer Goalie, um im Anschluss locker flockig zum 1:0 einschieben zu können. Herrlich gemacht, und ein super Start obendrein. Danach fand auch das Heimteam besser ins Spiel. Nach einem kurz ausgeführten Eckball und einem wunderschönen Lupfer über das Gewusel vor dem Tor konnte sich Fredy Leuthard zwischen den Sinser Pfosten mit seiner guten Übersicht auszeichnen. Auch als kurze Zeit später ein verdeckter, aber dennoch sehr satter Schuss auf das Sinser Gehäuse zusauste, behielt der Keeper die Nerven und beruhigte die Situation. Kurz vor der Pause zeigten sich die Gäste dann auch wieder einmal in der Offensive. Die starke Vorarbeit von Marolf wurde aber nicht belohnt, da der Abschluss von Jann Stutz zwar knapp aber dennoch neben dem Gehäuse landete. Trotzdem ging es für den FC Sins mit einem positiven Fazit in die Pause.

Führung selber verspielt
Das jedoch, was direkt nach der Pause passierte, dürfte den Sinsern die Laune ziemlich vermiest haben. Keine Minute war gespielt und ein Angriff des SC Emmen gerade erfolgreich abgewehrt, da kullerte der Ball herrenlos vor dem Sinser Kasten herum, ohne dass sich einer der Sinser Hintermänner zuständig gefühlt hätte. Diesen Fehler nutzte Roman Greter aus und netzte zum 1:1 Ausgleich ein. Als wäre das noch nicht genug, doppelte eben dieser Greter gerade einmal drei Minuten später auch gleich noch nach. Auffallend dabei war, dass sich die Sinser mit nur zwei einfachen Pässen komplett ausnehmen liessen und der Torschütze freie Bahn zum 2:1 hatte.

So ganz ohne Gegenwehr wollten die Sinser sich das dann aber auch nicht gefallen lassen. Kaum hatte man wieder angespielt, konnte Jann Stutz mit einem Schuss in die lange Ecke wieder ausgleichen. Das Blatt hatte sich nun aber gewendet, die Sinser waren jetzt nur noch Mitläufer in einem Spiel, das fast vollständig von der Heimmannschaft kontrolliert und dominiert wurde. Nach gut einer Stunde kratzte Leuthard einen präzisen Schuss der Emmer Offensive gerade noch so aus der Ecke und lenkte zum Corner ab. In der 67. Spielminute fiel dann das mit Abstand schönste Tor des Abends, nur leider aus Sinser Sicht auf der falschen Seite. Von der Mittellinie setzte der schnelle Doppeltorschütze Greter zu einem Sprint an. Zu schnell für den Sinser Verteidiger, arbeitete sich der Emmer bis in den Strafraum vor. Durch einen brillanten Querpass zum mitgelaufenen Florant Weseli eröffnete er diesem freien Schuss aufs Tor. Er liess sich nicht zweimal bitten und schob zum 3:2 ein.

Die Schlussphase wurde nun – wie schon so oft – noch einmal richtig hektisch. Zwar zeigte die Gästemannschaft hier, dass sie eindeutig über den nötigen Ideenreichtum und die Kreativität verfügt, die es fürs Toreschiessen braucht, jedoch kam diese Einsicht in diesem Spiel zu spät. Einmal mehr war es ein Fehler im eigenen Spiel, das der Gegenmannschaft den Sieg brachte. Nichtsdestotrotz lassen sich so einige positive Dinge aus diesem Startspielen mitnehmen und lässt auf die kommenden Partien hoffen.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag wird zum ersten Mal im 2018 auf dem Sinser Letten gespielt. Zu Gast ist an diesem Abend die Mannschaft des FC Malters. In der Vorrunde gelang unserer ersten Mannschaft gegen dieses Team der erste 2. Liga-Sieg. Seien Sie also gespannt auf eine Neuauflage dieses Duells.

Telegramm SC Emmen – FC Sins 3:2 (0:1)
Sportanlage Feldbreite, Emmen.
Tore: 5. Michael Hohl 0:1, 47. Roman Greter 1:1, 49. Roman Greter 2:1, 51. Jann Stutz 2:2, 67. Florant Weseli 3:2.
SC Emmen: Koch, Häberli, Meier, Gashi, Bühlmann, Greter (89. Krongrava), Beeler, König, Studer (56. Weseli), Barbarez, Mühlebach.
FC Sins: Leuthard, Stutz Mathis, Arnold (81. von Flüe Marc), Niederberger Alex, Niederberger Robin (81. Würsch), Brügger, Corrodi, Hohl, Stutz Jann (72. Bertelsen), Marolf, von Flüe Sandro.