Der FC Sursee verpasst in der 68. Spielminute ein taktisches Foulspiel. Dadurch verlieren die Surentaler gegen Grasshoppers U21 mit 0:1. Trainer André Grüter zeigt sich dennoch zuversichtlich.

Es läuft die 67. Spielminute auf der Surseer Schlottermilch. Sursees Mittelfeldmann Dominik Trost setzt sich den Ball an der Eckfahne, um den Corner zu treten. Endlich sind die Platzherren in diesem Spiel gegen den U21-Nachwuchs der Grasshoppers einmal im Vorwärtsgang. Noch in der ersten Halbzeit sah man die Surseer kaum einmal in der gegnerischen Hälfte. Die Zürcher hatten das Spiel fest im Griff, zeigten ihre technischen Finessen – ohne allerdings gefährliche Situationen zu generieren. Einzig Andi Qerfozi zwang Sursees Goalie Marco Peterhans zu einer Parade. Obwohl die Zürcher Talente weit mehr Spielanteile hatten, wäre dem FC Sursee beinahe der Führungstreffer gelungen – Daniel Feuchter traf aus kurzer Distanz jedoch nur die Latte.

Dominik Trost tritt den eingangs erwähnten Eckball. Stehende Bälle sind beim FC Sursee in diesem Frühling immer viel versprechend, denn nach Standardsituationen traf die Truppe von Trainer André Grüter in den letzten beiden Spielen sowohl gegen den U21-Nachwuchs des FC Luzern wie auch gegen Baden. Beim Nachholspiel am Mittwochabend gegen Baden erzielte Pascal Ehrler nach einem Eckball in der Nachspielzeit gar den Siegtreffer. Klappt das auch heute?

Sadik Vitij unwiderstehlich über das ganze Spielfeld
Trost bringt den Eckball in den Strafraum. Da Silva köpfelt das Spielobjekt aus der Gefahrenzone zu Sadik Vitija. Der GC-Junior übernimmt den Ball an der eigenen Strafraumgrenze – und zieht los. Unwiderstehlich. Verfolgt von Dominik Trost, der dem Zürcher zwar zu folgen mag, ihn aber nicht stoppen kann oder nicht mit einem Foulspiel stoppen will. Vitija macht nach einem 80-Meter-Sprint einen Haken und bezwingt Marco Peterhans mit einem satten Schuss. Das spielentscheidende, weil auch einzige Tor ist für Sursee-Trainer André Grüter ein grosses Ärgernis, «weil wir zu wenig clever waren», wie er sich ausdrückt. «Wir hatten die Chance, ein taktisches Foul zu begehen und dadurch das Tor zu verhindern. Diese Gelegenheit haben wir verpasst.»

Dennoch: André Grüter ist nach den ersten drei Spielen in diesem Frühjahr nicht unzufrieden. Vor allem der Sieg auswärts gegen Baden hat die Stimmungslage bei den abstiegsbedrohten Surentalern erheblich verbessert. Und mit Marco Peterhans verfügen die Surseer über einen Goalie, der sich in blendender Verfassung präsentiert. «Marco war wiederum überragend. Er hilft unserer Abwehr, dass sie gut steht. Wir müssen uns aber weiterhin bewusst sein, dass es eine harte Rückrunde werden wird», sagt Grüter.

Dies vor allem auch, weil Grüter mit einer langen Liste von Verletzten und Abwesenden zu kämpfen hat. Gegen die Zürcher mussten mit Bieri, Otomo, Lo Priore, Pinto und dem nach der vierten gelben Karte gesperrten Bader gleich fünf nominelle Stammspieler ersetzt werden. «Ich musste mit Pascal Christen und Lukas Graf zwei Spieler einsetzen, die einen Grossteil der Vorbereitung verpasst haben. Diese Absenzen spüren wir merklich, und sie führen auch dazu, dass wir von aussen nur wenig Impulse geben können», analysiert Grüter weiter.

Trotz der 0:1-Niederlage gegen die Grasshoppers und den sichtbaren Schwierigkeiten im Spielaufbau ist beim FC Sursee die Zuversicht auf den Ligaerhalt nach wie vor gross. «Wir werden für die nächsten Spiele wieder parat sein», verspricht André Grüter und verschwindet in den Katakomben des Stadions Schottermilch.

Spielbericht FC Sursee: Mit etwas Glück wäre….!

Dank einer feinen Einzelaktion von Vitija enführen die Young Talents von GC die drei Punkte von der Schlottermilch. War das Glück gegen Baden noch hold, fehlte es in diesem Spiel in der 41. Minute.

Trotz Absenz von fünf nominellen Stammspielern (Bieri, Otomo, Bader, Pinto, Lo Priore) stand eine motivierte Sursee-Kampftruppe auf dem Platz. GC hatte wohl mehr Ballbesitz, klare Chancen konnte sich die Kuzmanovic-Elf jedoch nicht erspielen. Und was auf den Sursee-Kasten kam, war Beute des erneut hervorragenden Peterhans. Die Grüter-Elf konnte im Verlaufe der 1. Halbzeit die Partie immer ausgeglichener gestalten. Mit etwas Glück wäre… Grosschance in der 41. Minute: Nach einem Eckball traf Graf aus kurzer Distanz nur das Bein des Gegners, den Abpraller setzte Feuchter an die Latte.

Das Spiel in der zweiten Hälfte zeigte ein ähnliches Bild, GC am Kombinieren, Sursee am Kontern. Die letzten Pässe im 16-er waren aber auf beiden Seiten zu ungenau. Für ein Tor brauchte es den Energieanfall von Vitija in der 68. Minute. In der eigenen Hälfte erkämpfte er sich den Ball, lief über 70 Meter und versenkte den Ball am machtlosen Peterhans vorbei zum 0:1. Hier fehlte bei der Grüter-Elf die Routine, ein taktische Foul noch in der gegnerischen Hälfte hätte dieses Tor verhindern können. Auch die offensiven Wechsel von Prenrecaj und Mendes konnten an diesem kühlen Samstag-Nachmittag die Wende nicht mehr bringen. Mit GC gewann die wohl bessere Mannschaft, aber mit etwas Glück, wäre ein Punkt im Bereich des Möglichen gelegen.

Sonntag, 25.3.2018, 14.30 Uhr FC Münsingen – FC Sursee
Nun folgt die schwere Auswärtspartie gegen die Aaretaler. Das Feuz-Team hat die letzten Spiele gegen die Grüter-Elf alle gewonnen. Mit ihrem Kampffussball versuchten sie jeden Gegner zu zermürben. Für Sursee wird es ein schweres Stück Arbeit, wenn Sie aus Münsingen Punkte entführen wollen. Sich nur defensiv einigeln wird nicht reichen, nein es braucht effiziente Konter und Balldominanz. Sonst gibt es lange 90 Minuten auf dem Sportplatz Sandreutenen.

Telegramm FC Sursee – Grasshoppers U21 0:1 (0:0)
Schlottermilch. – 170 Zuschauer. – SR Bannwart. – Tore: 68. Vitija 0:1. – Sursee: Peterhans; Bolliger (80. Prenrecaj), Ehrler, Huber, Feuchter; Christen; Bouzenna, Graf (62. Balaj), Trost, Steinmann (90. Mendes), Lukic. – Grasshoppers U21: Pinthus; Mallo, Arigoni, Carlson, Hoxha; Müller (46. Scheidegger); Vitija, Gjoshi, Da Silva (80. Syla); Qerfozi, Avdijaj (74. Samardzic). – Bemerkung: 41. Lattenschuss Feuchter.