Der FC Eschenbach hält den FC Ascona dank einem 1:1 auf Distanz. Doch die Seetaler um Trainer Markus Meier verpassen ein besseres Resultat.

Die Forderungen von Assistenz-Trainer Adrian Sager im Vorfeld der ersten Rückrundenpartie gegen den FC Ascona (Rang 12/9 Punkte): «Wir müssen von Beginn weg bereit sein, die Zweikämpfe annehmen, viel laufen und am Schluss ein Tor mehr schiessen als der Gegner» wären gute Gründe, um erfolgreich in den zweiten Teil der Meisterschaft zu starten. Doch seine Mitspieler hielten sich nur bedingt daran. Die Lauffreudigkeit und die Annahme der Zweikämpfe wurden auf dem schwierig zu bespielenden regennassen Rasen optimal umgesetzt. Da gibt es nichts auszusetzen. Was das Bereitsein anbelangt, gab es in diesem äusserst fairen und vom Schiedsrichter-Trio sehr gut geleiteten «Sechs-Punkte-Match» den ersten «Tolggen» ins Eschenbacher Reinheft.

Schon in der 4. Minute musste Eschenbachs Goalie Marco Grünig, der sonst einen geruhsamen, aber kalten Spätnachmittag erlebte, ein erstes und letztes Mal hinter sich greifen. Auf ein weites Zuspiel von Marco Caputo auf das Sechszehner-Eck hin blieb die Kommunikation zwischen ihm und der Abwehr auf der Strecke. Der gefährlichste Asconesi-Angreifer Leonardo Fuso nützte dieses Fehlverhalten mit einem sehenswerten und gefühlvollen Heber zur 1:0-Führung.

Buono macht seinem Namen alle Ehre
«Ein wirklich unnötiges Gegentor», monierte auch Samuel Stocker, der nach einer berufsbedingten Pause im Mittelfeld wieder die «Eschenbacher Fäden» zog. Der seit neun Jahren und mit über 170 Partien in den Beinen für die Eschenbacher spielende Techniker prangerte einen weiteren Fakt an, den sein Team um mögliche weitere Punkte im harten Abstiegskampf brachte. «Wir hätten schon in der ersten Hälfte alles klarmachen müssen», haderte er. In der Tat: In der 23. Minute scheiterte Peter Mazoll am reflexartig reagierenden Ascona-Goalie Davide Buono, als die Fans den Ball schon im Tor sahen. Und auch bei der nächsten Topchance von Kevin Arnold (36.) machte er seinem Namen mit seinem Reflex alle Ehre. Die Eschenbacher offenbarten in diesem intensiven Kampfspiel zwar ihre spielerischen Möglichkeiten.

Doch einmal mehr liess die Effizienz vor dem gegnerischen Tor zu wünschen übrig. Im zweiten Spielanschnitt sank das spielerische Niveau beträchtlich. «Wo ist da nur die Qualität geblieben?», äusserste sich ein junger Zuschauer nicht unberechtigt. In der 60. Minute hatte er gleichwohl Grund, um sich für sein Team zu freuen. Der aufgerückte Aussenverteidiger Adrian Sager versenkte ein Zuspiel von Ardit Jakupi zum nun wirklich verdienten 1:1-Ausgleich. Auch wenn Sagers weitere Forderung, ein Tor mehr zu schiessen als der Gegner, nicht umgesetzt werden konnte, war man im Lager der Eschenbacher mit dem 1:1-Unentschieden zufrieden.

Gutes Comeback von Samuel Stocker
«Lieber den einen Punkt als gar keinen», meinte denn auch Samuel Stocker nach dem Schlusspfiff. So konnten die Eschenbacher die Tessiner mit sieben Zählern Vorsprung auf Distanz halten. Mit seinem Comeback nach einem Jahr fussballerischer Pause war er zufrieden. «Ich habe mich schnell wieder an den Spielrhythmus gewöhnt. Was noch fehlt, das ist verständlicherweise die Abstimmung mit meinen Mitspielern. Daran arbeite ich», gibt sich der 26-jährige Spielgestalter optimistisch.

Spielbericht FC Eshenbach:

Nach der intensiven Vorbereitungszeit war man gespannt auf das erste Pflichtspiel in der Rückrunde. Bei typisch englischem Fussballwetter begrüssten die Seetaler zu Hause den FC Ascona. Die Partie war von verpassten Torchancen geprägt und brachte beiden Mannschaften einen Punkt auf das Konto.

Nachdem die Partie gegen den AS Novazzano verschoben wurde, wollten sich die Spieler endlich in einem Ernstkampf auf dem Rasen messen. Vor der Partie war um die Meier-Truppe eine gute Stimmung auszumachen, der Staff und die Fussballer waren heiss auf den Rückrundenstart. Ein Sieg in dieser Partie ist wichtig, um sich weiterhin eine gute Ausgangslage im Ligaerhalt zu verschaffen. Besonders die beiden Geburtstagskinder Adrian Sager und Samuel Stocker wünschten sich drei Punkte gegen Ascona.

Der FC Eschenbach erwischten einen schlechten Start in diese mit Spannung erwartete Partie. In der dritten Minute nutze Fuso eine unkontrollierte Situation im Seetaler-Strafraum gleich zur Führung. Nach dem Treffer passten die beiden Teams ihre Spielweise an und tasteten sich gegenseitig ab. Nach einer Viertelstunde erhöhten die Seetaler den Druck auf das gegnerische Tor erheblich und kamen zu vielen guten Chancen. Mazoll, Zimmermann und Sager vergaben innert wenigen Minuten ihre Möglichkeiten zum Ausgleich. Auch in der Folge fand das Spielgeschehen ausschliesslich in der Angriffshälfte der Tessiner statt. Die Spieler des FC Ascona kommen nur selten vor das Tor der Gelbschwarzen. Die von Coach Peter Schildknecht in der Vorbereitung geforderte Kaltblütigkeit vor dem Tor wurde bei den Seetalern vermisst. So blieb auch der vielversprechende Torschuss mit dem Pausenpfiff ungenutzt.

Nach der Pause wirkte das Spiel in den Startminuten flach und gewann nur gemächlich an Höhe. Beide Mannschaften mussten sich auf dem durchnässten Rasen wieder zurechtfinden und ihre Strategie überdenken. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte der FC Eschenbach das Spielgeschehen unter Kontrolle. In der 60. Minute lief Jakupi über links in die Angriffszone und lancierte den nächsten Versuch zum Ausgleich. Seine Hereingabe fand den Weg zu Geburtstagskind Sager, welcher mit einem gekonnten Knaller zum 1:1 Ausgleich einnetzen konnte. Dieser Treffer war für die Seetaler in der weiteren Spielentwicklung entscheidend. Nur zehn Minuten später wird ein Treffer des FC Ascona aufgrund einer Abseitsposition aberkannt. Danach entwickelte sich die Partie zu einem munteren Hin und Her im Mittelfeld. Beide Mannschaften neutralisierten sich in der Abwehr und sicherten sich den einen Punkt.

Schlussendlich konnten sich nach der Partie beide Teams mit dem gewonnen Punkt zufriedengeben. Der FC Eschenbach hatte über weite Strecken gesehen mehr vom Spiel und bessere Torchancen. Die Seetaler profitierten beim vermeintlichen 1:2 aber auch von einer Abseitsposition der Tessiner. Bereits am nächsten Samstag kann der Angriff des FC Eschenbach seine Kaltblütigkeit unter Beweis stellen. Die Seetaler treffen auswärts auf den nur knapp vor den Seetaler platzierten FC Brunnen. Das Spiel auf dem Schoeller-Meyer Fussballplatz wird am Samstag den 24. März 2018 um 18 Uhr angepfiffen.

Telegramm FC Eschenbach – FC Ascona 1:1 (0:1)
Weiherhus. – 70 Zuschauer. – SR Qovanaj. – Tore: 4. Fuso 0:1. 60. Sager 1:1. – Eschenbach: Grünig; Emmenegger, Odermatt, Stauber, Sager; Kevin Arnold (81. Bächler), Mazoll, Stocker, Jakupi; Felder, Zimmermann (70. Honauer). – Ascona: Buono; Rodriguez, Giascari, Bellich, Samina; Mate Bilinovac (64. Destici), Roguljic, Caputo, Gogov; Fuso, Belmir (82. Branimir Bilinovac). Bemerkung: 70. Tor von Ascona wegen Abseitsposition aberkannt.