Das Zentralschweizer Derby Sursee gegen Zug 94 barg im Vorfeld Zündstoff im Kampf gegen den Fall in die 2. Liga inter. Ein zu hitziger Zweikampf und die unbarmherzige Sonne verhindern schliesslich ein spannenderes Spiel, die Zuger siegen 4:0.

Ein Schrei des Schmerzes, ein Pfiff und zum Entsetzen des gastgebenden FC Sursee zückt der Schiedsrichter auch noch die rote Karte – und das bereits in der 7. Minute. Sursee-Mittelfeldspieler Daniel Feuchter hat dem Zuger Mirzet Mehidic zuvor in die Füsse gegrätscht. Ein klarer Fall für die meisten im Stadion: Der Platzverweis war gerechtfertigt. FCS-Trainer André Grüter attestierte hinterher diesem Einsteigen immerhin noch «dunkelgelb, aber es ist klar, dass es ein unnötiges Foul war. Das war der Todesstoss in dieser Hitze.»

Der 26-jährige Feuchter, dieser Unglücksrabe, stapfte vom Feld und musste in der Folge mit ansehen, wie seine ehemaligen Teamkollegen aus der vergangenen Saison diese Partie mühelos mit einem klaren 4:0-Verdikt nach Hause brachten. Nach diesem Platzverweis hatten die Zuger leichtes Spiel, obwohl Trainer Roland Widmer vorerst ein flaues Gefühl beschlichen hatte. «Ich spiele lieber 11 gegen 11, wir haben in der laufenden Saison auch schon eine Überzahlsituation nicht nutzen können.» Doch diesmal liessen sich die Zuger nicht verunsichern, gingen bis zur Halbzeit durch Denis Pozder nach einem Corner (17.) und Kemil Festic (42.) nach schöner Vorarbeit durch Ruben Burkard vorentscheidend 2:0 in Führung.

Zug 94 und Roland Widmer beenden Zusammenarbeit
Das Mannschaftsritual der Surseer vor Wiederanpfiff verpuffte im Nichts, sie waren mit dem 0:4 am Ende noch gut bedient. Die Lage spitzt sich nun zu, die Luzerner haben ihre kleine Reserve aus der Vorrunde aufgebraucht und sehen den über den Abstieg entscheidenden Strich in der Rangliste von unten. «Wir müssen nun zwei, drei Sachen in unserem Spiel verbessern, aufgeben tun wir noch lange nicht», sagte Grüter, der nun hofft, das Glück auf seine Seite zwingen zu können. Schlüsselspiele werden die beiden Begegnungen gegen Kickers und Langenthal, drei Siege aus den restlichen fünf Partien müssen aber wohl schon noch her.

Besser geht es nach diesem Sieg den Zugern, die zuletzt auch einige Misserfolge wegzustecken hatten. Diese Woche vermeldete der Verein, Ende Saison die Zusammenarbeit mit Roland Widmer zu beenden. Das Budget müsse auf die nächste Saison hin gekürzt werden. Durch diese unsicheren sportlichen Aussichten liess sich dieses Team nicht aus der Bahn werfen. Im Gegensatz zu den Surseern, die einander am Samstag gleich selbst sabotierten.

Telegramm FC Sursee – Zug 94 0:4 (0:2)
Schlottermilch. – 305 Zuschauer. – SR Skalonja. – Tore: 17. Pozder 0:1. 42. Festic 0:2. 65. Burkard 0:3. 90. Festic 0:4. – Sursee: Peterhans; Trost, Bieri, Huber, Ehrler; Bader; Prenrecaj (46. Balaj), Christen, Feuchter, Lukic (70. Bolliger); Otomo. – Zug 94: Anicic; Weiss (84. Saliji), Wüest, Latifi, Riedweg; Peter, Mehidic; Martino, Festic, Burkard (78. Bertucci); Pozder (74. Yebra). – Bemerkung: 7. Platzverweis Feuchter (grobes Foul).