Der SC Steinhausen ist erfolgreich in die 3.-Liga-Rückrunde gestartet. Der in der Winterpause ins Fanionteam berufene Aussenverteidiger Yanic Luchs (20) verrät das Erfolgsrezept.

Mit nur 9 Punkten aus 11 Vorrundenspielen schwebte der SC Steinhausen (SCS) in der Winterpause der 3. Liga in akuter Abstiegsgefahr. Nach fünf Rückrundenpartien ist die grösste Gefahr bereits gebannt: Mit vier Siegen und einem 0:0-Remis beim unangefochtenen Leader Rotkreuz belegt die Elf von Trainer Egidio Verta punktgleich mit dem Tabellenfünften Baar den 6. Rang. Morgen treffen die Teams aufeinander (siehe Box). Der Vorsprung auf den Tabellenvorletzten Buochs II beträgt bereits 9 Punkte.

Der Verteidiger Yanic Luchs wurde im Winter von den A-Junioren ins Kader des Fanionteams befördert. Zu den Gründen für den Aufschwung sagt er: «Wir haben uns im Winter gegenseitig motiviert und sind in den knallharten Konditionstrainings ans Limit gegangen. Unter der Leitung der Chamer Marathonläuferin Patricia Morceli haben wir intensive Lauftrainings absolviert.» Jeder einzelne Spieler befinde sich nun sowohl läuferisch als auch konditionell in einer Topverfassung. Der ehemalige deutsche Verbands- und Bundesligatrainer Karl-Heinz Heddergott sagte einmal: «Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nichts.» Die derzeitigen, nicht zuletzt auf einer ausgezeichneten Kondition basierenden Erfolge des SCS geben ihm recht.

Für den 20-jährigen Yanic Luchs, der seit den F-Junioren die Farben des SC Steinhausen trägt, hat sich mit der Berufung ins Fanionteam ein Kindheitstraum erfüllt. «Es war stets mein Ziel, einmal in der ersten Mannschaft spielen zu dürfen.» Der Aussenverteidiger schiebt nach: «Ich bin glücklich, dass ich dieses Ziel trotz zwei gravierenden Knieverletzungen erreicht habe.» Luchs sagt, er wisse genau, wozu er fähig sei und wozu nicht. Von Trainer Egidio Verta, der als ehemaliger 1.-Liga-Spieler von Zug 94 über eine grosse Erfahrung verfüge, könne er viel lernen und profitieren. Ambitionen, in einer höheren Liga zu spielen, habe er indes nicht, beteuert Luchs.

Fussballerische Idole sind ihm fremd, aber er sei ein Fan des englischen Fussballs. Besonders fasziniere ihn der Liverpool-Star Mohamed Salah. «Ihn finde ich superstark. Ich hätte nie geglaubt, dass er auf der Insel derart aufblühen würde.»

Verschiedene Interessen
Luchs stammt aus einer sportlichen Familie. Mutter Ursula spielt Badminton und betreibt Nordic Walking. Vater Rolf hat auf seinen Inlineskates unter anderem den 42 Kilometer langen Engadin Inline Marathon bestritten. «Früher», erzählt Yanic Luchs, «haben meine Eltern auch erfolgreich an Tanzturnieren teilgenommen». Yanics Bruder Joël betätigt sich als Nationalliga-B-Badmintonspieler und als Trainer der Steinhauser Badminton-Junioren. Mit seinem Bruder ver stehe er sich gut, sagt Yanik Luchs, obschon sie unterschiedliche Interessen hätten. Das gilt nicht für die Musik. Yanic (Posaune) und Joël Luchs (Trompete) spielen gemeinsam in der Band Friends up Anchor.

In seiner restlichen Freizeit mache Yanic Luchs gerne Spaziergänge mit seiner Freundin Mylène Schuler aus Menzingen und dem Hund Aramis. Die Ferien würde das Paar vorzugsweise an einem ruhigen Meeresstrand verbringen. «Mir macht aber auch das Zusammensein mit Kollegen Spass. Im vergangenen Jahr waren wir am Gurten-Festival, und in diesem Jahr werden wir am Gampel-Festival und am Zürich Open-Air teilnehmen.» Schlaflose Nächte würden dabei gern in Kauf genommen, sagt Luchs. Als eine seiner Stärken nennt er logisches Denken. Als Schwachpunkt bezeichnet er seine Ungeduld. «Das bezieht sich allerdings nicht auf den Fussball, denn da weiss ich, dass sich das Geduldhaben letztlich auszahlen wird», versichert er.

Berufliche und private Ziele
Im kommenden Sommer wird der 20-jährige Steinhauser sein Studium an der Fachmittelschule Zug abschliessen. Bereits jetzt weiss er, wie es danach weitergeht. «Am 1. September werde ich in der Klinik Adelheid in Unterägeri ein Physiotherapie-Praktikum antreten. Mein Ziel ist es, im Bereich Sport beruflich Fuss zu fassen.» Irgendwann werde er heiraten und eine Familie gründen. Er könne sich ebenso vorstellen, dass seine Frau und er jeweils einen Teilzeitjob ausübten, damit beide auch genügend Zeit für ihre Kinder hätten, so Yanic Luchs.