Der Menzinger Stürmer Aaron Halter ist zum Stammspieler gereift. In der laufenden Saison hat er sich ein Ziel gesetzt – noch harzt es aber mit dessen Umsetzung.
Der heute 19-jährige Stürmer Aaron Halter, der seit den F-Junioren für den SC Menzingen auf Torjagd geht, versichert glaubwürdig: «Ich habe mich in diesem familiär geführten Club auf Anhieb wohlgefühlt. Ein Vereinswechsel stand nie zur Debatte.» Die Trainer ahnten schon früh, dass Aaron Halter über das nötige Rüstzeug verfügt, um dereinst in der 1. Mannschaft des SC Menzingen Fuss fassen zu können.
Er sieht noch Nachholbedarf
Sie sollten Recht bekommen: Der talentierte Stürmer debütierte bereits im zarten Alter von 16 Jahren im Fanionteam. Vorerst musste er sich allerdings damit begnügen, dem erweiterten Kader anzugehören und zu vereinzelten Teileinsätzen zu gelangen. Seit dem Beginn der laufenden Saison hat sich Aaron Halter nun einen Stammplatz erkämpft. Ganz zufrieden mit sich selbst ist er aber noch nicht. Selbstkritisch sagt er: «Ich weiss, dass ein Stürmer an der Anzahl seiner geschossenen Tore gemessen wird. In den bisherigen vier Meisterschaftspartien war ich mehr Ballverteiler als Torschütze. Da ich erst ein Tor erzielt habe, besteht diesbezüglich noch Nachholbedarf.» In einem wichtigen Spiel Tore zu schiessen, gebe ein gutes Gefühl und stärke das Selbstvertrauen.
Da vermag er nicht zu widerstehen
Unter Menzingen-Trainer Maurizio Melina werde konzentriert gearbeitet. Der ehemalige Profi, der menschlich gut zum SC Menzingen passe, mache qualitativ gute, lehr- und abwechslungsreiche Trainings. Dass es dazwischen Freiräume gebe, in denen ein Spässchen erlaubt sei, wirke sich positiv auf die gute Stimmung aus, die in der Mannschaft herrsche. Aaron Halter verrät, dass ihm ein gutes Körpergefühl wichtig sei. Deshalb betreibe er zu Hause zusätzlich ein ausgewogenes Fitnesstraining. «Und ich lege auch grossen Wert auf eine gesunde Ernährung.» Aber, so gibt der Menzinger offenherzig zu, «einer feinen Pizza Hawaii oder den von unserem Clubwirt Ernst Vogel schmackhaft zubereiteten Schnitzelbroten vermag ich nicht immer zu widerstehen.» Als bekennender Barcelona-Fan, der als Kind von Ronaldinho und Messi geschwärmt habe, hätte er während der Ferien in Barcelona auch einem Besuch von Camp Nou nicht widerstehen können. «Ich war stark beeindruckt von der Grösse dieses Stadions und der glorreichen Vereinsgeschichte des FC Barcelona, die sich anhand unzähliger Fotos und Pokale nachvollziehen lässt», sagt Aaron Halter.
Tolle Reisen und etwas Wehmut
Wer eine Reise macht, der hat auch etwas zu erzählen. Aaron Halter ist da keine Ausnahme. Von einem Ausflug mit seinen Kollegen nach München berichtet er: «Wir schauten uns in einer Bar den Champions-League-Final zwischen Barcelona und Juventus Turin an. Als die Spanier ein Tor schossen, jubelten wir derart euphorisch, dass wir den ganzen Tisch abräumten. Unabsichtlich zwar, aber der Barkeeper, der die vielen Glasscherben vom Boden aufsammeln musste, hatte kein Verständnis. Er setzte uns vor die Tür.» Die zweite Halbzeit des Finals hätten sie sich dann in einem anderen Lokal zu Gemüte geführt. Stets darauf bedacht, keinen Unfug mehr anzustellen.
Unvergessen, so Aaron Halter, bleibe ihm auch der Aufenthalt mit seiner Familie in New York. In der «Stadt, die niemals schläft», habe er die ihm aus Filmen bekannten Stätten förmlich in sich aufgesogen. Und die vielen Strassenkünstler, die stundenlang musizierten, coole Tricks und atemberaubende artistische Einlagen boten, hätten ihn total fasziniert. Die Miene des ansonsten aufgestellten und positiv denkenden Aaron Halter, der im nächsten Sommer die Berufsmatura Typ Wirtschaft am KBZ ablegt, verdüstert sich, als er erzählt: «Meine Mutter Myriam und ich leben derzeit in einer Übergangswohnung, weil unser baufällig gewordenes Haus an der Holzhäusernstrasse 20 in Menzingen abgebrochen wird – das Haus, in dem ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht und mich geborgen und wohlgefühlt habe.» An ihr neues Heim, das an der gleichen Stätte wieder aufgebaut werde, müsse er sich dann erst einmal gewöhnen.
«Erwarte ein ausgeglichenes Spiel»
Bereits gewöhnt hat sich Aaron Halter an den Kampf um die Meisterschaftspunkte. Er sagt: «Morgen Samstag um 17 Uhr treffen wir auf der heimischen Chrüzegg auf den aus der 2. Liga regional abgestiegenen FC Altdorf. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel. Aber wir werden alles daransetzen, um unseren zweiten Saisonsieg feiern zu können.» Sein persönliches Ziel sei es, dem Altdorfer Keeper mindestens einen Ball ins Netz zu hauen, schiebt der erfolgshungrige Stürmer noch nach.