Der Krienser Einwohnerrat befürwortet im Grundsatz einen Bebauungsplan für das Areal Kleinfeld. Damit könnten die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden für ein privates Projekt unter der Leitung des Sportclub Kriens, der dort ein multifunktionales Sportzentrum mit Mantelnutzung realisieren will.
Die Gemeinde Kriens würde sich mit den für die Stadionsanierung vorgesehenen finanziellen Mitteln beteiligen, falls es dem Sportclub Kriens jetzt gelingt, bis zur zweiten Lesung die nötigen Voraussetzungen insbesondere mit der Verpflichtung eines Investors zu schaffen.
Im Kleinfeld soll ein über den Fussball hinaus gehendes Sportzentrum gebaut werden, das als Herz der Sport- und Freizeitanlage Kleinfeld dem Sportclub Kriens eine neues Zuhause, aber auch dem öffentlichen Sport viele Vorteile bringen soll. Der Neubau soll massgeblich auf den Hauptnutzer der Anlage, den SC Kriens, ausgerichtet sein. Das jetzt vorliegende Konzept eines grundsätzlich öffentlich zugänglichen Sportzentrums sieht verschiedene Teilprojekte vor:
- Neubau eines Fussballstadions mit 900 Sitz- und 2300 Stehplätzen (Challenge-League-tauglich) sowie ein Stadion-Restaurant
- Erhöhung der Nutzungskapazität durch den Einbau eines neuen Kunstrasenfeldes auf dem Hauptplatz
- Integriert sind Garderoben- und Infrastrukturräume für den Fussball-, aber auch für den Breitensportbetrieb auf den restlichen Anlagen
- Im Hauptgebäude wird mit einem Obergeschoss eine Mantelnutzung durch sportnahe Betriebe ermöglicht. Angedacht sind im Moment die Sportschule Kriens, ein Dienstleister (geplant ist ein Fitness-Center) sowie eine medizinische und/oder therapeutische Praxis
Gemeinde Kriens mit klar definiertem Engagement
Der Sportclub Kriens hat das Projekt gemeinsam mit der Gemeinde Kriens entwickelt. Für die Gemeinde war stets klar, dass sie sich am 20 Mio. Franken-Projekt nur mit begrenzten finanziellen Mitteln beteiligen könne und wolle. Und zwar den dafür in der Finanzplanung vorgesehen: Das sind 2 Mio. Franken für ohnehin nötige Sanierung bzw. den Neubau des Tribünengebäudes, 0.7 Mio. Franken für die Sanierung der Stehplatz-Bereiche und 1.5 Mio. Franken für den Einbau eines zweiten Kunstrasenfeldes auf dem Hauptplatz. Dazu sichert sich die Gemeinde die Nutzung der Anlage für eigene Zwecke (Schulsport, Events) durch die Gewährung eines Baurechts auf dem Areal.
Das Kurzprotokoll der Einwohnerratssitzung
Im Zeichen der Budgetabstimmung
Bei der Behandlung im Parlament zeigte sich, dass eine Mehrheit im Grundsatz einverstanden ist mit der Stossrichtung. Das Projekt bringe insbesondere auch dem Sport in Kriens deutliche Vorteile und sei als partnerschaftliches Projekt von Sportclub Kriens und Gemeinde Kriens gut aufgegleist worden. Baurechtlich gab es in der Budgetdebatte denn auch kaum Gesprächsstoff. Der Bebauungsplan schafft die Voraussetzungen, dass auf dem Areal der Neubau überhaupt realisiert werden kann. Diese Mitsprache des Parlamentes war im Rahmen der Zonenplanrevision explizit gewünscht worden. In der Debatte nahm der finanzielle Aspekt des Projektes (der allerdings konkret erst in der zweiten Lesung das Thema sein wird) denn auch deutlich mehr Raum ein. Dabei wurde klar, dass die Realisierung des Projektes mitunter auch abhängig ist vom Budgetentscheid des Krienser Stimmvolkes am 28. Februar 2016. Da diese Stadionerneuerung eine freiwillige Leistung der Gemeinde wäre, könnte der finanzielle Beitrag der Gemeinde im Falle eines Budget-Neins dem Rotstift zum Opfer fallen, falls die Gemeinde zwingend ein ausgeglichenes Budget vorlegen müsste, wie das die Gegner der geltenden Budgetvariante fordern.
Sportclub Kriens in der Pflicht
Damit ist der SC Kriens in der Pflicht, für den Rest (neben kantonalen Subventionen aus Sporttoto Geldern) private Investoren zu finden im Umfang von rund 15 Mio. Franken. Mit dem grundsätzlichen Ja des Einwohnerrates schuf das Parlament für diese Investoren nun klare Verhältnisse. Jetzt wird das Projekt öffentlich aufgelegt. In dieser Zeit wird das Finanzgeschäft für die zweite Lesung im Parlament vorbereitet. Auf diesen Zeitpunkt hat der Sportclub Kriens auch den Investor zu präsentieren. Damit hat das Krienser Gemeindeparlament in der Projektentwicklung völlige Transparenz, wer auf dem Kleinfeld was baut. Dies hatte er im Rahmen der Bau- und Zonenordnungsrevision im Jahr 2010 auch gewünscht. Damals wurde das Kleinfeld in die Wohn- und Arbeitszone E Kleinfeld umgezont – verbunden mit einer Bebauungsplanpflicht für dieses Areal.
In der Diskussion im Parlament wurde noch bei der Nutzung eine Anpassung vorgenommen. Die Nutzung wird gemäss den Bestimmungen des Bau- und Zonenreglementes festgelegt. So wird im Stadionneubau auch Wohnen im Zusammenhang mit der sportlichen Nutzung möglich sein.
Die nächsten Schritte
Gemeinde Kriens und SC Kriens wollen jetzt zusammen mit dem Investor die gemeinsame Stossrichtung in einer Absichtserklärung festhalten. Sie bildet im Sommer 2016 Teil des Finanzgeschäftes im Krienser Parlament anlässlich der zweiten Lesung. Stimmt das Parlament dann dem finanziellen Engagement der Gemeinde und damit auch dem Gesamtprojekt zu, kann sich der Investor an die Realisierung machen. Verläuft dann alles nach Plan, könnte das Sportzentrum Kleinfeld im August 2018 eröffnet werden.