Die Tour de Suisse geht für den SC Cham auch am Osterwochenende weiter. Nach Genf und Basel geht es nun nach Wil, wo das Auswärtsspiel gegen den FC St. Gallen II auf dem Programm steht. Streng nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“, peilen die Ennetseer das nächste positive Resultat an. Allerdings dürfte dies alles andere als eine einfache Aufgabe werden.
Der Kampf gegen den Abstieg
Der Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt, dass die Kräfteverhältnisse unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwischen den beiden Teams liegen sage und schreibe 21 Punkte. Während der SC Cham die Promotion League als souveräner Leader anführt, liegen die Ostschweizer auf dem enttäuschenden 15. Platz und somit voll im Abstiegskampf. Die Situation am Tabellenende ist so eng, dass in der Endabrechnung schon jeder Punktgewinn entscheidend sein kann. Daher werden die St. Galler alles daran setzen, ihr Punktekonto zu erhöhen. Dies umso mehr, da ihnen der Start ins Fussballjahr 2016 ziemlich gut gelungen ist. Nach drei Spielen sind die Ostschweizer nämlich noch immer ungeschlagen und ergatterten sich bereits sieben Punkte. Nach dem Startsieg gegen den BSC Old Boys (4:0) reichte es gegen den FC Sion zu einem Unentschieden (0:0) und zuletzt gewann man auswärts beim SC Kriens mit 1:0. Dieser Sieg kam zwar etwas glücklich zustande, doch dies interessiert schon heute niemanden mehr. Das alles entscheidende Tor erzielte übrigens Petar Pavlovic in der 70. Minute.
Wenn`s läuft, dann läuft`s….
Auch beim SC Cham durfte, nein man musste sogar, sich bei Fortuna bedanken, dass man die Heimreise aus Basel nicht mit leeren Händen antreten musste. Nach einer ansprechenden 1. Halbzeit lief in Durchgang zwei nämlich überhaupt nichts mehr und man zeigte die schlechteste Leistung der bisherigen Saison. Doch irgendwie bringen es die Ennetseer im Moment halt einfach doch immer wieder hin und können im entscheidenden Moment zuschlagen. So auch in Basel, als man in der 95. Minute das 3:2 erzielen konnte. Das dieser Treffer nach einem Penalty erzielt wurde, welcher via Pfosten vor die Füsse von Severin Dätwyler flog, passt ganz einfach zur jetzigen Situation. Allzu sehr sollten die Chamer das Glück aber nicht herausfordern, denn immer läuft es nicht wie zuletzt und es wird auch mal ein Ball gegen die Ennetseer rollen. Dennoch ist die Serie, welche die Portmann-Elf hingelegt hat, eindrücklich und beachtenswert. Seit nunmehr 10 Spielen ist man ungeschlagen, hat die letzten sechs Spiele alle gewonnen und mit den bereits erzielten 50 Toren hat man 8 Treffer mehr erzielt, als die zweitstärkste Offensivmannschaft der Promotion League, der FC Basel II.
Ungeliebte Unterlage
Darum braucht es auch am kommenden Samstag, gegen einen auf dem Papier schlechtere Mannschaft, eine professionelle Einstellung. Die Portmann-Elf ist nur dann stark, wenn der Einsatz bei jedem einzelnen Stimmt und jeder sich zu 100% in den Dienst der Mannschaft stellt. Nicht zu vergessen ist, dass die Chamer mehr denn je die gejagten sind und die Ostschweizer nochmals eine Spur motivierter sein werden, als sonst. Ja und dann wäre da auch noch die Spielunterlage. Im Stadion Bergholz in Wil, wo das Spiel stattfinden wird, liegt nämlich kein Naturrasen, sondern ein Kunstrasen. Eine Unterlage, welche dem SC Cham alles andere als liegt und man sich nicht so gewohnt ist wie die Ostschweizer. Doch auch dies gilt es auszublenden und entsprechend zu akzeptieren.
Keine uneinnehmbare Festung
Wenn man den bisherigen Saisonverlauf als Massstab nimmt, handelt es sich beim St. Galler Nachwuchs nicht unbedingt um eine Heimmacht. Zwar konnte man bis jetzt vier Heimspiele gewinnen (Basel II, Tuggen, Nyon und Old Boys), allerdings musste man das Feld auch schon fünfmal als Verlierer verlassen (Servette, Kriens, Zürich II, Rapperswil und Brühl) und einmal trennte man sich Unentschieden (Sion). Mit dieser Bilanz liegen die Ostschweizer in der Heimtabelle nur auf Platz 13. Ja und mit dem SC Cham empfängt man nun die erfolgreichste Gastmannschaft der bisherigen Saison. Mit 19 Punkten aus 10 Spielen (6 Siege, 3 Niederlagen, 1 Unentschieden) führen die Ennetseer auch diese Wertung an.
Unterhaltsam und spannend
Der erste Saisonvergleich zwischen den beiden Teams verlief lange Zeit sehr ausgeglichen. Schlussendlich sorgte der Chamer Petar Ugljesic mit seinem Treffer in der 90. Minute für den 2:1 Heimsieg seiner Truppe. Zuvor waren die Ennetseer durch einen Treffer von Stevic in der 19. Minute in Rückstand geraten. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich war Dejan Jakovljevic in der 49. Minute verantwortlich. Über die ganzen 90 Minuten ging der Sieg absolut in Ordnung, waren die Chamer doch die spielbestimmende und bessere Mannschaft. Allerdings blieben auch die Ostschweizer bis zum Schluss gefährlich und besassen ebenfalls sehr gute Torchancen.
Vorteile FC St. Gallen II
In den letzten Jahren stand man sich bei gesamthaft 11 Meisterschaftsspielen gegenüber. Die Bilanz daraus spricht eher für die Ostschweizer. Sie gewannen nämlich deren fünf, drei Siege gingen an den SC Cham und dreimal trennte man sich Unentschieden. Dabei erzielte der St. Galler Nachwuchs 19 Tore und kassierte deren 14. Der SC Cham hat somit also noch etwas gutzumachen.
Ein kommen und gehen…
In der Winterpause hat sich das Gesicht der St. Galler Mannschaft auf verschiedenen Positionen verändert. Zum einen wurden Spieler innerhalb der Organisation weitergegeben oder übernommen und zum anderen war man auch auf dem Transfermarkt recht aktiv. So haben vier Spieler den Verein in verschiedene Richtungen verlassen und gleichzeitig verpflichteten die Ostschweizer gleich vier neue Spieler vom FC Wil. Noch immer dabei ist der Topscorer der Mannschaft, Marsel Stevic. Der 20-Jährige Mittelfeldspieler erzielte bis jetzt in 18 Spielen 6 Tore. Der beste Chamer Torschütze ist übrigens Severin Dätwyler mit 12 erzielten Toren.
Anpfiff zum Spiel FC St. Gallen II gegen den SC Cham ist am kommenden Samstag um 16:00 Uhr. Gespielt wird die Partie im Stadion Bergholz in Wil.