Der FC Rotkreuz kassiert gegen das Spitzenteam aus Horw nach einer 3:0 Führung mit der letzten Aktion des Spiels noch den Ausgleich zum 3:3.
Mangelnde Abgeklärtheit in der Schlussphase gepaart mit einigen Ausfällen und eine fast 100% Chancenauswertung der Horwer verhindern den ersten Erfolg des FCR gegen eine Spitzenmannschaft der Gruppe 2.
Rotkreuz zog die richtigen Lehren aus den letzten Partien und verschob diesmal in der Defensive von Anfang an konsequent und kompakt. Horw schaffte es so praktisch während des gesamten Spiels nicht sich selbst eine klare Torchance herauszuspielen. Der FCR seinerseits schaltete schnell um lancierte noch und noch die beiden sehr präsenten Spitzen Alaj und Becic. In der 5. Minute konnte der an diesem Abend kaum zu haltende Alaj nach einem Sturmlauf in den Strafraum nur noch regelwidrig von hinten vom Ball getrennt werden. Den fälligen Elfmeter versenkte das fleissige Geburtstagskind Patrick Kempf souverän zum 1:0. In der 10. Minute dann das vermeintliche 2:0 durch einen Flugkopfball von Alaj. SR Zgraggen entschied aber zum Entsetzen der Rotkreuzer auf Abseits…eine sehr umstrittene und enge Entscheidung war es allemal. Horw meldetet sich in der 20. Minute durch einen Weitschuss erstmals offensiv in diesem Spiel, konnte aber die schmerzliche Absenz von Topskorer Timo Schmid dadurch auch nicht kaschieren. Nachher powerte wieder nur Rotkreuz. Erst schoss der bärenstarke Alaj knapp über das Gehäuse. Dann verzog Becic nach feiner Vorarbeit von Alaj knapp aus spitzem Winkel. In der 43. Minute dann doch noch das längst fällige 2:0: Alaj tankt sich durch. Seinen scharfen Schuss kann Kaufmann nicht festhalten und Becic schiesst im Nachschuss sicher zum leistungsgerechten 2:0 Pausenstand ein.
Rotkreuz bringt sich selbst um die Früchte des Spiels. Es lief die 47. Minute als, einmal mehr, der agile Alaj herrlich auf Daniel Dietrich passte und dieser alleine vor dem Horwer Keeper sicher zum 3:0 einschoss. Eigentlich war das Spiel zu diesem Zeitpunkt gelaufen. Horw hatte nun zwar mehr Ballbesitz da sich Rotkreuzer nun in erster Linie aufs Resultathalten beschränkte, kam aber weiterhin nicht zu Torchancen aus dem Spiel heraus. Rotreuz selber blieb durch gelegentliche Konter gefährlich. So brauchte es in der 57. Minute einen groben Fehler des bis anhin magistral die Roktreuzer Defensive organisierenden Spielertrainers Roger Mathis um Horw wieder zum Leben zu Erwecken als er unbedrängt über den Ball schlug. Den Schuss des Horwer Stürmers, welcher so völlig überraschend zum Abschluss kam, konnte Rotkreuz Hüter Dominik Huber zwar noch abwehren. Der Abpraller landete aber genau in den Füssen von Horws Daniel Blum welcher aus spitzestem Winkel zwischen den Beinen eines Rotkreuzer Abwehrspielers und Hüter Huber die Lücke zum 3:1 fand. Dieser Treffer aus dem Nichts zeigte Wirkung und Rotkreuz wurde nun zu passiv und nun folgte einiges Ungemach auf einmal für die Ennetseer. Kaum hatte Rotkreuz zum ersten Mal gewechselt, verlezten sich hintereinander erst Dietrich und dann auch noch Becic welche beide ein gutes Spiel abgeliefert hatten. Rotkreuz wurde so zu etlichen ungewollten Umstellungen gezwungen.
Der nächste Tiefschlag dann in der 80. Minute. Michele Marano, eben erst in der 71. Minute für Becic eingewechselt, liess sich zu einer Unsportlichkeit hinreissen und wurde direkt mit Rot des Feldes verwiesen. Nun ging in Unterzahl die Ordnung mehr und mehr verloren. In der 87. Minute liessen zwei Rotkreuzer im Mittelfeld die Horwer gewähren anstatt den Ball wegzuspedieren und so gelangte die Kugel schliesslich völlig unötig zu Yann Kebe. Dieser schoss sofort aus der Drehung und traf von der Strafraumgrenze unhaltbar via linken Innepfosten zum 3:2 Anschlusstreffer ein. Trotzdem hätte es dem FCR eigentlich zum Sieg reichen müssen. Ausser hohen Bällen hatte Horw nicht mehr allzuviel zwingendes mehr zu bieten. In der 95. Minute dann dramatische Ende der Partie. Der ansonsten untadelige Rotkreuzer Huber lässt den letzen hohen Ball der Horwer völlig unbedrängt und unerwartet aus den Händen gleiten und der in nächster Nähe stehende und völlig perplexe Rotkreuzer Spielertrainer Mathis nimmt den Ball mit der Hand…. So kam Horw wie die Jungfrau zum Kind in der Schlusssekunde noch zu einem völlig unnötigen Handelfmelter. Marco Fellmann verwandelte diesen souverän zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich für die Gäste aus Horw und da SR Zgraggen nach dem Ausgleich nicht einmal mehr anspielen liess, war dieses 3:3 gleichbedeutend mit dem Endstand.
Fazit
Eins sehr ärgerlicher Punktverlust für den ersatzgeschwächten FC Rotkreuz. Trotzdem zeigt die junge Truppe Fortschritte und bot über lange Strecken der Spitzenmannschaft aus Horw mehr als nur Paroli. Die „gefühlte Niederlage“ war in erster Linie auf die krassen individuellen Fehler und die Undiszipliniertheit, welche zum Platzverweis führte, geschuldet. Der grösste Wermutstropfen sind aber die neuerlichen Verletzungen in diesem Spiel. Mittlerweile fehlen nach den bereits zuvor verletzten Sidler, Leite-Perreira, Träger, Merola und Bagavac nach dem Spiel gegen Horw nun auch noch Becic und Dietrich. Glücklicherweise ist das Polster gegen hinten aber gross genug sodass man beruhigt auch neuen Kräften eine Chance geben kann.
Telegramm FC Rotkreuz – FC Horw 3:3 (2:0)
Sportpark Rotkreuz – 80 Zuschauer –SR Zgraggen. Tore: 5. Kempf (Foulpenalty) 1:0. 44. Becic 2:0. 47. Dietrich 3:0. 56. Daniel Blum 3:1. 87. Kebe 3:2. 95. Fellmann (Handspenalty) 3:3. Rotkreuz: Huber; Palatucci, Mathis, Dacic, Krizevac; Kempf, Hyseni (63. Portmann), Delic, Dietrich (70. Ricigliano) ; Becic (71. Marano), Alaj. Horw: Kaufmann Severin; Fischer, Von Holzen, Brunner, Preite, Blum Daniel (74. Blum Christian), Fellmann, Heer (51. Ahmad) Kaufmann Nico, Miotti, Kebe. Bemerkungen: 10. Abseitstor Rotkreuz Alaj). 80. Platzverweis Marano (Unsportlichkeit).