Schötz und Buochs trennen sich im 1.-Liga-Derby 3:3. Ein Penaltyentscheid in der Nachspielzeit sorgt für erhitzte Gemüter.
Eine Begebenheit kurz nach Spielbeginn war sinnbildlich für das 1.-Liga-Derby zwischen Schötz und Buochs. Die Nidwaldner lagen nach einem Treffer von Manuel Bucheli (5.) bereits 1:0 in Führung, als die Ambulanz mit Blaulicht auf dem Parkplatz bei der Sportanlage Wissenhusen vorfuhr. Ein eingefleischter Schötz-Fan wurde mit Verdacht auf Herzinfarkt abtransportiert. Und dabei hatte er keine Sequenz der spielerisch nicht hochstehenden, aber an Spannung kaum zu überbietenden Partie gesehen.
Die Penaltyszene in der Nachspielzeit (92.) brachte die ohnehin schon erregten Gemüter der beiden Trainer auf den Höchststand. Tobias Nickel holte den aufgerückten Luca Ferricchio im Strafraum regelwidrig von den Beinen. Der Schiedsrichter zeigt sofort auf den Penaltypunkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Joel Stephan sicher zum 3:3-Endstand. Eine Szene, die bei den Trainern für viel Diskussionsstoff und unter den Spielern nach dem Schlusspfiff für kleinere Rempeleien sorgte.
Andreoli hadert mit SR-Entscheiden
«Wir hatten im Gegensatz zu Schötz drei reguläre Tore erzielt und hätten den Sieg verdient – bis zur 92. Minute. Dann hat uns ein Fehlentscheid zwei Punkte gekostet und einen Platzverweis eingebracht», haderte Davide Andreoli. Der Buochs-Trainer hatte zuvor eine Offside-Position von Ferricchio ausgemacht. Und auch beim 2:1-Führungstreffer für Schötz wollte Andreoli einen Fehlentscheid gesehen haben. Claudio Zenger schoss einen Freistoss (19.) aus 26 Metern in die Mauer. Der Schiedsrichter und auch FCS-Trainer Erlachner sahen im Gegensatz zu Andreoli ein Handspiel. Den zweiten Versuch zirkelte Zenger aus 17 Metern zentimetergenau ins linke Lattendreieck.
Es war auch ein Spiel der Geschenke. Beim 1:1-Ausgleich (14.) profitierte Nikmengjaj von einem Missverständnis zweier Buochser Abwehrspieler, beim 2:2-Ausgleich machte Schötz-Keeper Philip Bolliger eine unglückliche Figur, als er einen harmlosen Weitschuss von Luan Haximurati (58.) aus fast 30 Metern passieren liess. «Ich lag am Boden, der Ball sprang 50 Zentimeter vor mir auf, ich konnte nicht mehr reagieren. Doch dieser Ball ist haltbar», entschuldigte sich der Schötzer Ersatzkeeper.
Schötz verpasst Vorentscheidung
Zu diesem Zeitpunkt hätten die Luzerner Hinterländer aber bereits vorentscheidend mit 3:1 vorne liegen müssen, doch Nikmengjaj versagte drei Minuten zuvor kläglich allein vor dem Buochs-Schlussmann Samuel Blättler. «In solchen Situationen fehlt uns einfach die Klasse, den Sack zuzumachen», monierte Erlachner nach dem Spiel. Und als Bojan Malbasic die Nidwaldner 3:2 in Führung schoss, sah Buochs wie der sichere Sieger aus. Schötz war nicht im Stande zu reagieren, bis zum letzten verzweifelten Angriff in der 92. Minute …
Das Remis nützt weder Schötz noch Buochs. Wollen die beiden Teams nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden, müssen sie sich beide spielerisch wie auch taktisch merklich steigern.
Telegramm FC Schötz – SC Buochs 3:3 (2:1)
Wissenhusen. – 250 Zuschauer. – SR Morais. – Tore: 6. Bucheli 0:1. 14. Nikmengjaj 1:1. 19. Zenger 2:1. 58. Bucheli 2:2. 77. Haxhimurati 2:3. 92. Stephan (Foulpenalty) 3:3. – Schötz: Bolliger; Ostojic, Ferricchio, Bajrami, Pekas, Ramadani, Stephan, Rapelli (66. Lukic), Zenger (84. Jäger), Skeraj, Nikmengjaj (82. Gänsler). – Buochs: Blättler, Fabian Nickel, Canzian, Schrecker, Tobias Nickel, Schuler, Käch, Malbasic (86. Gabriel), Unternährer (66. Tanushaj), Bucheli, Haxhimurati (87. Knezevic). – Bemerkung: 92. Platzverweis Tobias Nickel (Notbremse).