Obergeissenstein setzt sich im Stadtderby gegen den Luzerner SC 3:1 durch. Beide Teams wollen zeitnah in die 2. Liga regional aufsteigen.

Eine Viertelstunde nach Spielende sitzt Mirco Hofstetter, der Präsident des Luzerner SC, immer noch auf der Tribüne des Leichtathletikstadions Allmend. Der Vereinshöchste musste mit ansehen, wie sein Team gegen Obergeissenstein 1:3 tauchte. Ausgerechnet im Stadtderby: «Ich bin enttäuscht, dass wir nicht punkten konnten. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Nach der 1:0-Führung hatte ich ein gutes Gefühl. Doch die Effizienz liess zu wünschen übrig.» Den einzigen Treffer für die Platzherren, trainiert von André «Bigi» Meier, erzielte Arben Balaj (29.; 1:0). Chancen zu einer höheren Führung bis zur Pause waren vorhanden. Doch der LSC scheiterte, teils aus besten Positionen, am eigenen Unvermögen. Hofstetter: «Wir brauchen noch etwas Zeit, bis wir uns gefunden haben. Die Automatismen funktionieren nicht so, wie wir es uns wünschen. Einige personelle Wechsel in der Winterpause haben Spuren hinterlassen.»

Frustriert war auch LSC-Verteidiger Pren Spaqi (33): «Wir waren überheblich aufgetreten, vielleicht zu siegessicher nach unserer unheimlichen Serie. Diese Saison wird aber kein Selbstläufer. Vielleicht haben es nicht alle kapiert. Diese Niederlage wird uns aber nicht verunsichern. Wichtig ist, dass wir im nächsten Spiel eine Reaktion zeigen.»

LSC: Aufstieg bis 2018
Damit endete eine Serie von acht Partien ohne Niederlage (sieben Siege und ein Unentschieden). Letztmals ohne Punkt aus einem Meisterschaftsspiel gegangen ist der LSC am 19. September des vergangenen Jahres. Damals unterlag der Tabellenzweite in Ebikon 2:3. «Die Niederlage wird uns sicher nicht zurückwerfen. Wir sind immer noch voll im Rennen im Kampf um die Aufstiegsrunde. Diese werden wir auch erreichen», ist Spaqi überzeugt. Ist sogar der Aufstieg ein Thema beim 1918 gegründeten Fussballverein? Hofstetter: «Wir haben gesagt, dass wir 2018, wenn wir das 100-Jahr-Jubiläum feiern können, in der 2. Liga spielen wollen. Wenn wir es früher schaffen, wäre mir das auch recht.»

Eglis grosser Stolz
«Ich ziehe den Hut vor der Leistung meiner Spieler. Die Reaktion nach dem 0:1 und mit welcher Geduld mein Team spielte, verdienen Respekt», so Obergeissensteins Trainer Micha Egli (43). Seine Equipe wendete die Partie durch Treffer in der 69. (1:1; Nick Illi), 75. (1:2; Eigentor Joël Ndombele) und 91. Minute (1:3; Marc Wattenberg). «Diesen Sieg haben wir uns nicht gestohlen, wenn ich das gesamte Spiel betrachte. Wir wollten die drei Punkte, und ich denke, wir haben den grösseren Aufwand dafür betrieben», so der frühere Fussballprofi Egli.

Damit übernimmt der SC Obergeissenstein, der mit drei Siegen in Serie in die Rückrunde startete, die Leaderposition in der Gruppe 2 mit 32 Punkten vor dem LSC (31) und Horw (30). «Das war ein weiterer Schritt Richtung Erreichen der Aufstiegsspiele. Diese drei Siege waren wichtig für das Selbstvertrauen. Doch der Blick auf die Tabelle zeigt auch, dass es spannend bleibt. Wir haben noch nichts erreicht. Das wissen meine Spieler auch.» Die Aufstiegsrunde mit dem SC Obergeissenstein im Visier hat auch der 30-jährige Michael Meier, Verteidiger und Captain: «Wir träumen natürlich von einer schnellen Rückkehr in die 2. Liga, wo wir letzte Saison noch spielten. Doch der Fokus heisst erstmals, die Aufstiegsspiele zu erreichen. Wir haben gegen einen spielstarken LSC unsere Qualitäten aufgezeigt. Mit uns ist zu rechnen», lautete Meiers Kampfansage in Richtung Mitkonkurrenten.