Auch im zwölften Heimspiel der Saison bleibt der SC Cham vor dem eigenen Publikum ungeschlagen. Gegen den Nachwuchs vom FC Sion gewinnen die Portmann-Elf klar und verdient mit 6:0. Die Ennetseer überzeugten mit einer geschlossenen Teamleistung und verwöhnten das Publikum mit Traumtoren.
Mehrere Umstellungen in der Starformation
Für das heutige Spiel entschied sich Cham Trainer Jörg Portmann für den eint oder anderen Wechsel. Mit Pascal Christen, Severin Dätwyler und Esat Balaj standen drei Spieler von Beginn an auf dem Platz, welche zuletzt auf der Bank Platz nehmen mussten. Die drei ersetzten Michael Keller und Jessy Nimi, wie auch den gesperrten Pascal Bader. Auch beim FC Sion kam es zu einzelnen Wechsel. Unter anderem kam der Aussenverteidiger der 1. Mannschaft, Kay Voser zum Einsatz. Da er zuletzt längere Zeit verletzt ausgefallen ist, ging es für ihn darum, wieder zu Spielpraxis zu kommen.
Vorteile für die Gäste – Tor für die Gastgeber
Beide Teams begannen die Partie eher vorsichtig und so entwickelte sich ein Spiel, welches sich mehrheitlich im Mittelfeld abspielte. Es waren jedoch die Walliser, welche etwas mehr vom Spiel hatten und sich auch die erste Torchance notieren durften. Nach einem Eckball stieg der Verteidiger Ahmet Özcan am höchsten, setzte seinen Kopfball aber knapp neben das Gehäuse. Doch wie es sich für einen Leader gehört, liessen sich die Chamer davon nicht beirren und erspielten sich wenig später ebenfalls die ersten Chancen. Zuerst war es Dominic Schilling mit einem Freistoss aus rund 25 Meter (16.) und nur wenig später Pascal Christen, welcher mit einem Kopfball nur die Latte traf (17.). Das Führungstor der Chamer lag nun quasi in der Luft und fiel in der 23. Minute auch tatsächlich. Als Torschütze durfte sich Reto Scherer feiern lassen, welcher sich im Moment in einer beneidenswerten Form befindet. Er profitierte bei seinem Treffer von der ebenfalls starken Vorarbeit von Severin Dätwyler, welcher sich auf der rechten Seite mit viel Einsatz durchsetzte und den Ball perfekt zur Mitte brachte.

Der Teufelskerl Merlo
In der Folge plätscherte das Spiel mehr oder weniger vor sich hin und packende Szenen suchte man vergebens. Dies änderte sich aber nach einer halben Stunde. Es waren nun die Walliser, welche aufs Tempo drückten und wieder die Oberhand gewannen. Der Ausgleich hätte gleich mehrmals fallen können, ja sogar müssen. Zuerst war es Ibrahima Gueye, welcher ganz alleine, aus etwa 5 Meter freie Schussbahn hatte, jedoch am glänzend reagierenden Alessandro Merlo scheiterte. Es gibt Bälle, die kannst du gar nicht halten, Alessandro Merlo schafft es aber trotzdem. Ja und nur gerade drei Zeigerumdrehungen später versuchte es Kevin Seabra mit einem Distanzschuss, setzte diesen jedoch neben das Tor. In dieser Phase hatten die Ennetseer sicherlich das Glück des Tüchtigen.
Die richtige Antwort
Doch wie schon zu Beginn der Partie liessen sich die Platzherren auch jetzt nicht aus der Ruhe bringen und setzten vor dem Pausenpfiff nochmals einen drauf. Nach einem Eckball stieg Innenverteidiger Dejan Jakovljevic am höchsten und setzte zu einem wuchtigen Kopfball an. Mit grösster Mühe wurde dieser zwar von Torhüter Anton Mytriuhskin noch abgewehrt, doch gegen den Nachschuss von Severin Dätwyler, welcher glänzend reagierte, war auch er machtlos. Da war es nun das 2:0, welches nicht wirklich unverdient, aber auch nicht wirklich verdient war. Es war so etwas irgendwo in der Mitte. Die Chamer waren einfach in den entscheidenden Situationen eiskalt und effizient. Oder mit anderen Worten gesagt, man trat wie ein Leader auf. Dies war es dann von der 1. Halbzeit und es ging ab in die Kabine.
Kombinationsspiel, Ballstafetten und Tore
Der SC Cham konnte nun natürlich ruhig und ohne Druck die 2. Halbzeit beginnen. Dies hinderte die Ennetseer aber nicht daran, weiter nach vorne zu spielen und mit dem dritten Treffer die Entscheidung zu suchen. Dieses Vorhaben setzten sie dann auch in die Realität um. Die Matchuhr zeigte die 55. Spielminute an, als ein Eckball von Dominic Schilling den Kopf von Petar Ugljesic fand und dieser den Ball unhaltbar in die Maschen nickte. Nun setzten die Chamer zu einem richtigen Sturmlauf an und schon weniger als 60 Sekunden später hätte der vierte Treffer fallen müssen. Wiederum war es Petar Ugljesic, welcher ganz alleine auf das Walliser Tor loszog. Allerdings verzog er seinen Schuss doch ziemlich klar. Wiederum vier Zeigerumdrehungen später wurde aber trotzdem wieder gejubelt.
Zuerst setzte sich Petar Ugljesic im Lauduell auf der linken Seite durch, spielte den perfekten Pass auf Severin Dätwyler und dieser schlenzte den Ball, als ob es nichts einfacheres gibt, unhaltbar in die hohe Ecke. So macht Fussball ganz einfach Spass. Dies dachte sich wohl auch Dalibor Stojanov, welcher kurz nach seiner Einwechslung ebenfalls zeigte, was er kann. Nach dem Zusammenspiel mit Tobias Walker benutzte er die Walliser Spieler als Slalomstangen und versuchte es zum Schluss mit einem wunderschönen Schlenzer. Zwar flog der Ball ganz knapp am Tor vorbei, schön war die Aktion aber trotzdem.
Überzeugend bis zum Schluss
Auch jetzt spielten die Gastgeber weiter munter nach vorne und erarbeiteten sich fast im Minutentakt Torchancen. Der FC Sion hingegen sah keinen Ball mehr und wurde phasenweise richtig vorgeführt. Ja und auch der Torreigen war noch nicht vorbei, denn nun hatte die Chamer Innenverteidigung ebenfalls noch Lust auf ein persönliches Erfolgserlebnis. Zuerst war es Fabio Niederhauser, welcher nach Vorarbeit von Pascal Christen zum 5:0 einschob (85.) und zum Schluss war auch noch Dejan Jakovljevic an der Reihe (88.). Nach einem wunderschönen Doppelpass mit Dalibor Stojanov schob er den Ball am Walliser Torhüter vorbei in die tiefe Ecke. Nun aber hatte der Schiedsrichter ein Einsehen mit den Gästen und beendete die Partie. Eine Partie, welche mit Ausnahme von der Startphase vom SC Cham beherrscht und dominiert wurde. Der Sieg geht auch in dieser Höhe mehr als in Ordnung. Damit haben die Ennetseer die Tabellenführung souverän verteidigt und den Druck auf Servette nochmals erhöht. Die Genfer spielen nämlich erst am kommenden Mittwoch und müssen unbedingt gewinnen, wollen sie den Anschluss an die Chamer nicht verlieren.
Grosse Zufriedenheit
Natürlich zeigte man sich im Lager der Chamer nach diesem Spiel mehr als nur zufrieden. Mittelfeldspieler Pascal Christen:„ Wir hatten etwas Mühe ins Spiel zu kommen und taten uns zu Beginn schwer mit dem Spiel der Walliser. Mit den beiden Toren in der 1. Halbzeit haben wir sicherlich das Maximum herausgeholt. Ja und in Durchgang zwei haben wir mit dem schnellen 3:0 alles klar gemacht. Ab diesem Zeitpunkt spielte nur noch wir.“ Auch Doppeltorschütze Severin Dätwyler zog eine positive Bilanz:„ Es hat auch heute wieder riesig Spass gemacht und wir dürfen Stolz auf uns sein. Zwar hatten wir in der 1. Halbzeit etwas Glück, dass wir kein Gegentor kassiert haben, über die vollen 90 Minuten waren wir aber die klar bessere Mannschaft.“
Telegramm SC Cham – FC Sion II 6:0 (2:0)
Stadion Eizmoos – Zuschauer 244 – SR: Bozcelik Bora (Pascal Siakandaris und Ramon Licsi)
Tore: 23. Scherer 1:0, 45. Dätwyler 2:0, 55. Ugljesic 3:0, 62. Dätwyler 4:0, 85. Niederhauser 5:0, 88. Jakovljevic 6:0. – SC Cham: Merlo; Balaj, Niederhauser, Jakovljevic, Nussbaumer (69. Thöni); Gasser (74. Walker), Christen, Schilling, Scherer; Dätwyler (64. Stojanov), Ugljesic. – FC Sion II: Mytriuhskin; Voser (62. Theytaz), Özcan, Mujdzic, Abanda; Seabra, Karlen (82. Khasa), De Sousa (71. Constantin), Rauti; Morgado, Gueye. – Bemerkungen: SC Cham ohne Bader, Herger und Wüest. Verwarnungen: 13. Özcan, 77. Stojanov.