Die 1. Mannschaft des FC Schattdorf und der FC Baar teilen sich in einem fussballerisch ansprechenden Spiel die Punkte. Nach einer Zwei-Tore-Führung der Gastgeber zur Pause wartete die Trovatelli-Elf mit einer überaus reifen Leistung auf. Schattdorf spielte das Zweitplatzierte Baar in der zweiten Hälfte praktisch an eine Wand. Zum Siegestreffer reichte es trotz mehreren Hochkaräter dennoch nicht.
Wie schnell sich im Fussball das Blatt wenden kann, bekamen die zahlreich ins Zugerland gereisten Schattdorfer-Anhänger in der 15. Minute in aller Deutlichkeit zu Gesicht: Ralph Bomatter hatte nach einem Eckball den Führungstreffer auf dem Fuss, sah seinen Abschluss aber noch auf der Linie abgewehrt. Daraufhin blies Baar postwendend zum Gegenangriff und überrumpelte die zu langsam in die Defensive gerückten Rot-Schwarzen sichtbar. Am Schluss dieser ereignisreichen Minute stand Muamer Mehidic alleine vor FCS-Keeper Raphael Imhof und liess diesem im eins-zu-eins nicht den Hauch einer Chance. Die Trovatelli-Elf haderte mit sich und konnte die hervorragende Startphase nicht mehr weiterführen. Schlimmer noch: Der Baarer Fatlum Sylejmani erhöhte das Skore in der 19. Minute ein zweites Mal. Vorausgegangenen war wiederum eine Schattdorfer Offensivaktion, nach der zu viele Akteure zu lange in der gegnerischen Platzhälfte verharrten. In der Folge schien sich eine gewisse Lethargie breit zu machen, von der sich Schattdorf erst wieder zum Schluss der ersten Hälfte befreien konnte. Viel mehr als Angriffsversuche verbuchte Rot-Schwarz aber nicht mehr.
Reife Reaktion
Ganz anders das Gezeigte nach dem Pausentee: Schattdorf wirkte mutiger, kombinierte sich gekonnt durch das Baarer-Defensivgebilde und wartete bereits früh nach Wiederbeginn mit guten Möglichkeiten auf. Eine davon wusste Simon Gamma in der 55. Minute in Zählbares umzumünzen. Nach mustergültigem „one-touch-Fussball“ über mehrere Situationen flankte Captain Marco Gisler das Leder zentimetergenau auf den Kopf Simon Gammas, der den etwas verdutzten Zuger Schlussmann Adrian Schelbert von weiter Entfernung in der langen Ecke erwischte. Rot-Schwarz liess den Ball auch im Anschluss daran weiter zügig in den eigenen Reihen zirkulieren und brachte das Heimteam dann und wann in arge Nöte. Die Equipe um Roland Widmer blieb allerdings nicht ungefährlich. Das wirblige und ballsichere Stürmerduo Mehidic/Sylejmani verzeichnete mit einem Lattenschuss und einem knapp am rechten Pfosten vorbeistreifenden Schlenzer gute Möglichkeiten (75. und 80. Minute). Und dennoch: Schattdorf drückte mit zunehmenden Spielverlauf den FC Baar vermehrt in die eigene Platzhälfte. Der Ausgleichstreffer durch Driton Hoxha vom Elfmeterpunkts aus – Schiedsrichter Zihlmann entschied zuvor auf Hands –, war die logische Schlussfolgerung. Danach blieb die Logik aber auf der Strecke. Sowohl der Penaltyschütze, als auch Philipp Gisler sowie Robin Mahrow liessen in darauffolgenden Zeigerumdrehungen beste Möglichkeiten ungenützt. Nach Spielschluss überwog zwar die Genugtuung, mit der Darbietung in der zweiten Hälfte endlich wieder einmal richtig guten Fussball gezeigt zu haben. Eine gewisse Ernüchterung ob der vielen verpassten Hochkaräter war aber dennoch spürbar.
Telegramm FC Baar – FC Schattdorf 2:2 (2:0)
Lättich. – 200 Zuschauer. – SR Zihlmann. – Tore: 15. Mehidic 1:0. 19. Sylejmani 2:0. 55. Simon Gamma 2:1. 83. Hoxha (Pen.) 2:2. FC Schattdorf: Imhof; Marco Gisler, Aschwanden, Bomatter, Schürpf; Simon Gamma, Fabio Gisler, Hoxha, Mahrow; Philipp Gisler, Senn (50. Stampfli). Bemerkungen: 75. Lattenschuss Mehidic. 86. Rote Karte Basol (Unsportlichkeit). Schattdorf ohne Baumann, Kevin Gamma, Scheiber (alle verletzt) und Arnold (abwesend).






























