Sursee und Luzern U 21 trennen sich 1:1 remis. Jeder Mannschaft gehört eine Halbzeit. Einen Grund zum Feiern hatte hingegen nur einer der beiden Trainer.

Vor dem Anpfiff stand Heiri Eggerschwiler im Mittelpunkt. Seine Eltern liessen dem Trainer des FC Sursee eine Torte übergeben, denn Eggerschwiler feierte gestern seinen 52. Geburtstag. Viel zu feiern hatte Eggerschwiler danach allerdings nicht – zunächst zumindest. Der Gegner des FC Sursee, die Nachwuchsequipe des FC Luzern, wähnte sich nicht in der Rolle des galanten Gastes, der dem FCS-Trainer ein Geschenk machen wollte.

Führung nach Eckball
Von Beginn weg führten die Luzerner technisch und spielerisch die feinere Klinge. Obwohl sich das Spielgeschehen zumeist in der Platzhälfte der Surseer abspielte, erlebte Schlussmann Marco Peterhans lange einen geruhsamen Nachmittag. Bis auf einen Rempler von Schmid, den der Schiedsrichter aber tolerierte, und einem Nachschuss von Michel Da Costa, den Verteidiger Dominik Trost auf der Linie wegschlagen konnte, blieb es bis kurz vor der Pause bei harmloseren Abschlussversuchen. Doch hatte Michel Da Costa seinen Auftritt. Nach einem Eckball markierte er mittels Kopfball den Führungstreffer für die Luzerner. Und nur wenig später hätte Marco Rüedi das Skore noch vor dem Pausentee erhöhen müssen, doch Marco Peterhans reagierte grossartig und hielt seine Elf im Spiel.

Später Surseer Lohn
Die 250 Zuschauer rieben sich nach der Pause verwundert die Augen. Die Luzerner konnten nicht mehr an die Leistung vor der Pause anknüpfen – oder wie es FCL-Trainer Gerardo Seoane in Worten ausdrückte: «Wir haben es nicht mehr geschafft, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, die Zweikämpfe zu gewinnen und Sursee unser Spiel aufzuzwingen.» Nun waren es die Platzherren, angetrieben von einem brillanten Jonas Bernet, die nach vorne spielten und sich Torchancen herausspielten. Der verdiente Lohn erfolgte allerdings spät. Erst sechs Minuten vor Spielschluss bescherte Flügelflitzer Gregory Gemperle den FC Sursee mit den Ausgleich.

Seoane ärgerten nach dem attraktiven Spiel nicht die beiden liegen gebliebenen Punkte, sondern die Leistung seines Teams. «So kurz nach dem Spiel analysiere ich nicht die Tabelle, sondern unsere Leistung. Und die war schlicht enttäuschend.»

Ganz anders war die Gemütslage bei Heiri Eggerschwiler, dem Surseer Trainer, der von den Zuschauern auch nach dem Spiel noch Glückwünsche entgegennahm. Den Wandel seines Teams zur Pause begründete er so: «Luzern war spielerisch sehr gut. Wir hingegen hatten viel zu wenig Mut. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, nur wer mutig spielt, wird auch belohnt.» Dass es an seinem Geburtstag nicht zum Sieg reichte, störte Eggerschwiler wenig. «Ich bin nicht anspruchsvoll, und man muss auch mal zufrieden sein. Schliesslich haben wir gegen ein Topteam dieser Liga einen Punkt geholt – und diesen sicher auch verdient.»

Spielbericht FC Luzern U21:

Dem FCL-Nachwuchsteam gelang es nicht, die vor der Pause auf Eckball durch da Costa per Kopf erreichte Führung über die Distanz zu bringen. Zu zahm wurden sonst die Offensiv-Aktionen vorgetragen, sodass Sursee-Goalie Marco Peterhans verhältnismässig wenig Arbeit bekam. Kurz vor der Pause verhinderte er aber gegen Marco Rüedi mit einer tollen Parade, dass die Gäste die Führung noch ausbauten, was eventuell vorentscheidend gewesen wäre. Nach dem Wechsel änderte sich das ‚Gesicht‘ der Partie – die Luzerner zeigten sich nun nicht mehr so zweikampf- und spielstark wie zuvor, sodass Sursee zusehends die Oberhand gewann. Sechs Minuten vor Schluss erhielten die Stadtluzerner die Quittung für das Nachlassen: Der schnelle Gemperle glich aus.

Telegramm FC Sursee – FC Luzern U21 1:1 (0:1)
Schlottermilch. – 250 Zuschauer. – SR Gentile. – Tore: 38. Da Costa 0:1. 84. Gemperle 1:1. – Sursee: Peterhans; Kramis (73. Vogel), Bieri, Huber, Trost; Gemperle, Kronenberg, Bolliger (89. Türkal), Matic; Bernet; Graf (57. Kostuniak). – FC Luzern U 21: Bruhnsen; Röthlisberger (46. Hoppler), Schmid, Zgraggen, Bender; Voca; Rüedi, Da Costa, Wolf; Bühler, Calic (77. Ulrich).