Zug 94 bezwingt den Tabellenletzten FC Bern mit 3:1 Toren. Der Sieg hätte aber weit deutlicher ausfallen müssen.

Der verletzte Zuger Offensivspieler Davide Palatucci fasst das Spiel seiner Kollegen treffend zusammen, indem er sagt: «Unsere Mannschaft hat das Spieldiktat von Beginn an übernommen, aber sie geriet trotzdem in der 8. Minute 0:1 in Rückstand, weil die ansonsten hinten hineinstehenden Berner überraschend mitspielten. Nach dem frühen Rückstand vermochten wir zwar vor der Pause noch den 1:1-Ausgleich zu schaffen, aber wir machten zu wenig.» Trainer Mark Adams nutzte die Halbzeitpause, um seine Schützlinge zu ermuntern, vermehrt nach vorne zu spielen, ohne die Defensivarbeit zu vernachlässigen. Das Konzept ging auf: Zug 94 gewann die Erstligapartie gegen den Tabellenletzten FC Bern mit 3:1 Toren. So weit, so gut, doch der Zuger Verteidiger Dusan Ilic gibt unumwunden zu: «Wir bekundeten lange Zeit Mühe, Torchancen zu kreieren, weil zu wenig Bewegung in unserem Spiel ohne Ball war, obschon wir genau das unter der Woche intensiv trainierten.»

Nicht restlos überzeugt
Trainer Mark Adams war von der Umsetzung noch nicht restlos überzeugt, aber er befand: «Im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen haben wir deutliche Fortschritte gemacht. Jetzt muss nur noch die Chancenauswertung besser werden.» Wie wahr das ist, zeigte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit, als vor allem Skumbim Sulejmani, der als alleinige Zuger Sturmspitze unermüdlich rackerte, mehrmals am Berner Schlussmann Roman Rohner hängen blieb. Dass Sulejmani den Kopf nicht hängen liess und seiner Elf mit einem Doppelpack den Sieg bescherte, zeugt von seiner tadellosen Einstellung.

Nach dem überraschenden, frühen 0:1-Rückstand bekundete Zug 94 einige Mühe, sich gegen die bereits hinter der Mittellinie angreifenden Berner durchzusetzen. Nicht zuletzt, weil die Verteidiger kaum eine Anspielstation fanden, da sich ihre offensiv ausgerichteten Teamkollegen zu wenig freiliefen. Dass Skumbim Sulejmani noch vor der Pause zum 1:1 auszugleichen vermochte, ist einer feinen Einzelleistung der alleinigen Zuger Sturmspitze zu verdanken. Pasquale Martino, der das Spiel wegen einer Sperre von der Tribüne aus verfolgen musste, gab offen zu: «Von ausserhalb des Spielfeldes sieht man natürlich, dass der Druck auf das Berner Gehäuse erhöht werden muss, wenn man sich drei Punkte gutschreiben lassen will.» Es war, als ob seine Kollegen diese Worte vernommen hätten. Zug 94 erhöhte den Druck derart massiv, dass die Gäste sich nur noch mit gelegentlichen Kontervorstössen aus der Umklammerung zu lösen vermochten. Florim Mani lenkte das Geschehen mit der 2:1-Führung in der 57. Minute in die von den Zugern gewünschten Bahnen, ehe Skumbim Sulejmani nach mehrmaligen vergeblichen Abschlussversuchen mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag seiner Mannschaft den letztlich hoch verdienten Sieg sicherte.

Telegramm Zug 94 – FC Bern 3:1 (1:1)
Hertiallmend. – 250 Zuschauer. – SR Borra. – Tore: 8. Ortelli 0:1. 38. Sulejmani 1:1. 57. Mani 2:1. 65. Sulejmani 3:1. – Zug 94: Marinis; Ilic, Paulino (61. Jankovic), Mehidic, Luqmon; Peter, Mani; Bulut, ­Sahin (76. Reci), Mertoglu (82. Halef); Sulejmani. – FC Bern: Rohner; Reinhard, Borgmann, Dzeljadini, Thalmann; Benhaddouche, Mulaj, Tangarife, Ortelli (70. Rumeniovic); Hubacher, Da Silva (54. Dede). – Bemerkung: 83. Pfostenschuss Mulaj.