Vor dem Spiel spricht die Statistik für Muri, zwei bevorstehende Wechsel für Schötz. Mit dem 3:0-Sieg gelingt den Luzernern der entscheidende Unterschied.

Schötz brauchte 30 Sekunden, um den winzigen Unterschied nach 22 Spielrunden im 1.-Liga-Spiel zwischen den beiden Mannschaften in einen kleinen Vorteil umzumünzen. Claudio Zenger bediente mit einem Zuckerpass in die Tiefe Edi Nikmengjaj, der allein vor Muri-Keeper Hofer eiskalt zur ultraschnellen 1:0-Führung einschob.

Damit lag auch der statistische Vorteil bei den Luzernern. Beide Teams hatten vor dem Anpfiff acht Siege, vier Remis, zehn Niederlagen und 28 Punkte auf dem Konto. Einzig bei den erzielten Toren hatten die Freiämter (36:42) gegenüber Schötz (35:42) um einen Treffer die Nase vorn. Und die Tatsache, dass Michael Koch (29) und Michael Ludäscher (29) bereits ein Arbeitspapier beim FCS unterzeichnet hatten, verlieh der Partie zusätzliche Brisanz.

Passend zur Affiche
Brisanz, die allerdings über weite Strecken des Spiels nur auf dem Papier bestand. Auf dem holprigen Rasen war die Truppe von René Erlachner um eine Spur besser. Sie erarbeitete sich ein Chancenplus, vergass aber über eine Stunde das Toreschiessen und liess so Muri bis in die 68. Minute die Hoffnung auf eine Wende. Dann machte Samir Boussaha, nach einem sehenswerten Querpass von Ante Pekas über 35 Meter, mit einer Direktabnahme den Sack mit dem zweiten Treffer vorzeitig zu. Das 3:0 (86.), wiederum von Nikmengjaj erzielt, war nur noch Zugabe.

Es passte zur Affiche, dass Koch, der schon von 2008 bis 2012 auf Wissenhusen spielte, die erste FCM-Ausgleichschance hatte. Und das zu einem Zeitpunkt (25.), in dem er das Spiel noch in andere Bahnen hätte lenken können. Doch der Freistossspezialist setzte seinen Kopfball aus 8 Metern über das Gehäuse. Zur Entschuldigung des 29-Jährigen sei erwähnt, dass das Kopfballspiel noch nie zu seinen Stärken gezählt hatte. Er habe vor dem Spiel schon ein wenig ein komisches Gefühl in der Magengegend verspürt, gegen seinen neuen Verein zu spielen. Bezeichnend für die FCM-Harmlosigkeit waren auch die letzten 10 Minuten vor der Halbzeit, als Schötz völlig desorientiert auftrat, Fehlpässe am Laufmeter produzierte und so den Aargauern immer wieder gute Chancen eröffnete.

Es hatte weder an Ludäscher noch an Koch gelegen, dass Muri das Spielfeld als Verlierer verlassen musste. Zu ideenlos, zu kompliziert im Spielaufbau, offensiv ohne Durchschlagskraft, aber auch zu wenig kaltblütig agierten die Freiämter an diesem warmen Frühlingstag. «Über diese Niederlage müssen wir nicht diskutieren», sagte FCM-Trainer Beat Hubeli, «diesmal haben wir als Kollektiv versagt. Ich kann mir diese schlechte Leistung nicht erklären.» Den beiden Neu-Schötzern mochte er die Schuld schon gar nicht ankreiden, sie seien weder auf- noch abgefallen.

Mit diesem Sieg schaffte Schötz im 23. Spiel den entscheidenden Unterschied. Der Ligaerhalt dürfte im Gegensatz zu Muri in trockenen Tüchern sein. Und auch die 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel wurde 1:1 kompensiert.

Telegramm FC Muri AG – FC Schötz 0:3 (0:1)
Brühl. – 250 Zuschauer. – SR Schwaller. – Tore: 1. Nikmengjaj 0:1. 68. Boussaha 0:2. 86. Nikmengjaj 0:3. – Muri: Hofer; Grütter, Knezevic, Ludäscher, Matoshi (46. Hirschi); Schneider (69. Zeqiri), Müller, Streuli, Alic; Koch (76. Sadiku), Thaqai. – Schötz: Bossert; Ramadani, Gänsler, Ferricchio, Pekas; Saliu, Stephan, Rapelli (74 Lukic), Boussaha; Zenger (88. Huwiler), Nikmengjaj (87. Binaku).