Der FC Sursee ist nach dem 1:4 in Wangen bei Olten auf einem Abstiegsplatz: Heiri Eggerschwiler, was geht Ihnen seit dem Wochenende durch den Kopf?

Eggerschwiler: Fussball (lacht). Ich analysiere. Das ist ein laufender Prozess. Dieser muss am Abend abgeschlossen sein. In diesem Spiel hatten wir so viele Chancen wie nie in dieser Saison, wir waren nicht um drei Tore schlechter. Aber es besteht Handlungsbedarf, das ist ganz klar.

Und der wäre?

Eggerschwiler: Wir waren nach dem ersten Saisonspiel Letzter. Daraufhin befanden wir uns immer im hinteren Bereich. Trotzdem blieben wir immer positiv. Nun ist aber die Zeit gekommen, wo reden nicht mehr weiterhilft. Man muss Nebenschauplätze ausblenden. Jeder muss sich fragen: Was ist meine Arbeit, meine Aufgabe?

Sind Sie am nächsten Samstag noch der Trainer vom FC Sursee?

Eggerschwiler: Ich denke schon. Ich kann aber nicht für andere reden. Ich pflege seit drei, vier Jahren eine intensive Beziehung zur Sportkommission, von da kommen keine negativen Signale. Aber ausschliessen kann man nichts, fragen Sie mich morgen wieder.

Befürchten Sie nicht, dass das Team in Panik ausbricht?

Eggerschwiler: Das kann man nie ausschliessen. Wir müssen uns darüber Gedanken machen. Die Mannschaft ist lieb, homogen, harmonisch. Wir müssen aufpassen, die Nerven nicht zu verlieren, nicht in Angst zu verfallen. Es braucht nun einen Effort, physisch sollten wir dazu in der Lage sein. Viele bei uns kennen eine solche Situation noch nicht.

Ist es vielleicht etwas einfacher, als nächstes gegen den Leader Münsingen anzutreten?

Eggerschwiler: Wangen am Samstag war sehr aggressiv. Es machte Lärm, bearbeitete intensiv den Schiedsrichter. Wir hatten Mühe damit. Vielleicht ist es nun gut, dass ein Gegner kommt, der uns sicher nicht überschätzt. Wir stehen an der Wand, dürfen uns nicht durchdrücken lassen, sondern müssen uns abstossen.

In solchen Situationen sollte man die Team-Qualitäten betonen. Welche hat Ihr Team?

Eggerschwiler: Der Teamspirit ist da. Nach dem 2:4 gegen Thun U 21 rauften wir uns zusammen und holten noch einen Punkt. Die Mannschaft gibt sich nicht so schnell geschlagen. Jetzt müssen wir einfach das Momentum zu unseren Gunsten drehen.

Sie tönen noch immer positiv.

Eggerschwiler: Ich bleibe optimistisch. Wir wissen, unsere Lage ist prekär. Wir spielen guten Fussball, am Ende sagt die Tabelle die Wahrheit. Wir werden alles dafür unternehmen, dass wir in der 1. Liga bleiben.