Buochs schlägt den FC Luzern U21 mit 2:1 und sichert sich den Klassenerhalt vorzeitig. Die Luzerner müssen die Aufstiegsspiele wohl abschreiben.
Nach Spielschluss standen die Buochser vor der Ersatzbank im Kreis zusammen, lachten, jauchzten, feierten gemeinsam die erfolgreiche Saison. Bereits zwei Runden vor Saisonschluss hat sich der Aufsteiger des letzten Jahres die 1.-Liga-Zugehörigkeit gesichert. Dank des 2:1-Sieges gegen den U-21-Nachwuchs des FC Luzern und der 0:2-Niederlage von Sursee gegen Münsingen beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nun sieben Punkte. «Ein Riesenkompliment an meine Spieler für diese Teamleistung. Wir wollten die Überraschungsmannschaft unserer Gruppe sein. Und das haben wir auch geschafft. Wir hatten viele Rückschläge zu verkraften, doch wir haben nie aufgesteckt», zog Trainer David Andreoli freudetrunken eine erste Saisonbilanz.
Der gestrige Erfolg darf durchaus in die «Kategorie unerwartet» eingeordnet werden – immerhin war mit den ältesten FCL-Junioren die Nummer zwei zu Gast im Seefeld. Bemerkbar machte sich das Standing des Gegners beim Ballbesitz – die Luzerner hatten das Spielgerät deutlich mehr in ihren Füssen liegen als die Buochser. Das bewog deren Trainer zu einer kleinen Lobeshymne auf den Gegner. «Diese Qualität am Ball, diese Power, diese Intensität – das alles ist beeindruckend», sagte Andreoli. Doch nur selten verstanden es die Luzerner, ihre spielerische Klasse in Torgefahr umzumünzen. Die Nidwaldner wirkten in dieser Hinsicht geradliniger, entschlossener und ging bereits in der 8. Minute durch Bojan Malbasic in Führung. «Den ersten Fehler des Gegners konnten wir ausnützen. Den jungen Fussballern des FC Luzern mangelt es an der Routine und manchmal an der Abgebrühtheit, im richtigen Moment das richtige zu machen», bemerkte Andreoli.
Ulrichs Aktionen prägen das Spiel
Die Luzerner vermochten schnell auf den Rückschlag zu reagieren. In der 18. Minute stand Marco Rüedi am Ende eines schnell vorgetragenen Angriffs und schloss diesen mit dem Ausgleichstreffer ab. Dario Ulrich hätte in der 30. Minute aus günstiger Position sogar den Führungstreffer für den FCL erzielen können, wäre sein wuchtiger Abschluss nicht geblockt worden. Ulrich war dennoch in die Match entscheidende Szene involviert, indes auf der Gegenseite. Seine Aktion gegen den Buochser Tobias Nickel taxierte Schiedsrichter Ricci in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit als penaltywürdig. «Ich weiss nicht, ob man den pfeifen muss», haderte das Nachwuchstalent. Den Elfmeter von Malbasic vermochte Goalie Simon Enzler zwar an die Latte zu lenken, gegen den Nachschuss von Manuel Bucheli war er aber machtlos – 2:1. Nach der Pause setzte der FCL seine spielerische Überlegenheit fort, fand mit seiner ungenauen, zuweilen etwas komplizierten Vorgehensweise gegen aufopfernd kämpfende Buochser aber kaum mehr Lücken im Defensivverbund.
Die Aufstiegsspiele rücken für die Luzerner damit in weite Ferne. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den massgebenden Konkurrenten in der Gruppe 3, die U-21-Equipe der Grasshoppers. Sie ist aktuell das beste Nachwuchsteam der 1. Liga und wäre damit berechtigt, den voraussichtlich einen, frei werdenden Platz in der Promotion League zu besetzen. «Klar würden wir gerne die Aufstiegsspiele bestreiten, wenn wir die Chance dazu hätten. Wir müssen nur auf uns schauen», erklärte Flügelspieler Ulrich – im Wissen, dass es nun ganz schwer werden dürfte. Der 18-Jährige aus Sattel war einer von fünf Akteuren mit Jahrgang 1998 in der Startaufstellung und damit Sinnbild für die Jugendlichkeit der Luzerner.
Spielbericht FC Luzern:
Das Problem des Luzerner U21-Teams war nicht zum ersten Male in dieser Saison die fehlende Effizienz. Trotz deutlich mehr Ballbesitz, der technischen Ueberlegenheit und der entsprechenden Qualität am Ball durfte sich Buochs¬-Trainer David Andreoli (wie die Mehrheit der Spieler mit FCL-Vergangenheit) über die drei Punkte freuen, die im Abstiegskampf praktisch die Rettung bedeuten. Die spielentscheidende Szene, nachdem Marco Rüedi Bojan Malbasics Führungstreffer ausgeglichen hatte, fand in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit statt und bestätigte, dass dem FCL-Nachwuchsteam in dieser Partie das Glück nicht hold war. Zuerst der ziemlich fragwürdige Penalty-Pfiff, dann lenkte Enzler den Ball toll an die Latte, doch gegen den Nachschuss von Manuel Bucheli war er machtlos.
Telegramm SC Buochs – FC Luzern U21 2:1 (2:1)
Seefeld. – 300 Zuschauer. – SR Ricci. – Tore: 8. Malbasic 1:0. 18. Rüedi 1:1. 45.+1 Bucheli 2:1. – Buochs: Bäuerle; Fabian Nickel, Knezevic, Canzian, Tobias Nickel; Malbasic (79. Unternährer), Schuler (88. Schrecker), Käch, Haxhimurati (81. Gabriel); Bucheli, Lambert. – Luzern U21: Enzler; Hoppler, Njau, Miranda, Sidler (64. Vargas); Rüedi (79. Calic), Voca, Da Costa (79. Wolf); Ulrich, Hoxha, Bühler. – Bemerkung: 45.+1 Enzler lenkt Penalty von Malbasic an die Latte, Bucheli trifft im Nachschuss. FCL ohne die verletzten Knezevic, Röthlisberger und Nguyen.