Spielbericht Luzerner SC:

Der Luzerner SC stand als Gewinner der Gruppe 2, erstmals seit 2009 wieder in den Aufstiegsspielen. Auch der Rahmen war der Partie würdig, rund 600 Zuschauer verfolgten die Partie und wurden für ihr Kommen nicht enttäuscht. Trotz einer 2:0 und 3:1 Führung reichte es letztlich nur zu einem Heimremis gegen den FC Altdorf. 75 Minuten waren die Einheimischen das dominierende Team, doch Altdorf zeigte sich als robuste Mannschaft, glaubte immer an seine Möglichkeiten und reiste mit einem glücklichen Unentschieden zurück ins Urnerland.

Da das Video nur für interne Zwecke gebraucht werde, wurde das tolle Video leider auf „Privat“ gestellt (Anm. der Redaktion).

Altdorf stand zu Beginn des Spiels tief, kam aber trotzdem nach einem klugen Steilpass auf Mavembo zur ersten Tormöglichkeit. Strässle im LSC Tor bewahrte seine Mannschaft mit einer tollen Parade vor einem frühen Rückstand. Trotzdem, die Einheimischen waren spielbestimmend, angefangen bei der sehr gut organisierten Defensive, übers Mittelfeld in der Captain Balaj hervorragend Regie führte und auch die schnellen Stürmer konnten sich immer wieder in Szene setzen. Es war ein Spiel auf sehr gutem Niveau, zum Ball trugen die LSC Spieler grosse Sorge, keine unnötigen Risiken wurden eingegangen. Eine erste kleinere Möglichkeit hatte Mourad nach 20 Minuten, sein Schuss verfehlte das Gehäuse nur knapp. 25 Minuten waren absolviert als Balaj zum Freistoss antrat, er zirkelte den Ball gekonnt auf den Kopf von Procopio, der den Gästehüter zum 1:0 bezwang. Nach 32 Spielminuten verpasste wieder Mourad nach einem Zuspiel über 50 Metern die Zweitoreführung. Gegen Ende der ersten Halbzeit wagten sich auch die Altdorfer vermehrt in die Offensive. Strässle musste einen tückischen Ball nach vorne abprallen lassen, seine Verteidigerkollegen bereinigten die Situation. Kurz darauf zischt ein Weitschuss der Gäste knapp am langen Pfosten vorbei. Mit der 1:0 Führung ging es in die Pause.

Beide Mannschaften starteten mit unveränderten Aufstellungen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatte der LSC seine beste Phase. Es gelangen viele Ballstaffetten über mehrere Stationen, eine davon führte nach 55 Minuten zum 2:0. Wieder spielte Balaj einen tollen letzten Pass, der heranstürmende Osmani traf per Kopf zum 2:0. Kaum wieder angespielt, kam die kalte Dusche für die Einheimischen. Der auffälligste Offensivspieler der Gäste, Mavembo traf per Kopf zum Anschlusstreffer. Die alte Fussballregel bestätigte sich, dass ein Team nach einem Tor besonders anfällig für einen Gegentreffer ist. Jetzt wurde es ein offener Schlagabtausch, das Spiel wogte hin und her. Die beste Chance die Führung auszubauen vergab der schnelle Blättler, er scheitert am gut herauslaufenden Hüter Bernasconi. Nach einer guten Stunde gelang dem LSC wieder eine Passfolge über mehrer Stationen, die tolle Aktion schliesst Mourad mit einem genauen Schuss in die rechte tiefe Ecke zum vielumjubelten dritten Tor ab. Es war eine prompte Antwort der Hübelmättler auf den ersten Gästetreffer. In der 71. Minute lupft Balaj den Ball auf Blättler, doch auch diese Möglichkeit vergibt der heute unglücklich kämpfende schnelle Stürmer.

Die Gäste hatten nun nichts mehr zu verlieren. Die bisher hervorragende einheimische Defensive geriet unter Druck. 10 Minuten vor Schluss wühlt sich ein Gästestürmer durch und kommt im (oder war es gar ausserhalb des Strafraums) zu Fall. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Lustenberger zum Anschlusstreffer verwertete. Dieses Tor gab den Gästen nochmals viel Moral und die bisher so stabile LSC Abwehr kam ins Wanken. Nach vorne ging fast nichts mehr, die Bälle gingen schnell verloren. Das rächte sich kurz vor Spielschluss. Nach einem Gewühl im Strafraum drückte der eingewechselte Cil Oguz den Ball ins Tor. In den letzten 10 Minuten verspielten die Einheimischen einen sicher geglaubten Sieg. Die Enttäuschung war gross, nach einer zweimaligen Zweitoreführung war das Remis ein schlechter Lohn. Trotzdem, der LSC hat vieles sehr gut gemacht, die Mannschaft trat kompakt und solidarisch auf, insbesondere das gepflegte Passspiel fiel positiv auf. Noch ist absolut nichts verloren, wenn es gelingt an die Leistung in den ersten 80 Minuten anzuknüpfen darf das Team mit Zuversicht an die nächsten Aufstiegsspiele herangehen.

Spielbericht FC Altdorf:

Verdienter Punkt
Lange Zeit sah es so aus, als würde der LSC die ersten drei Punkte in dieser Aufstiegsrunde sicher buchen können. In der zweiten Hälfte rafften sich die Urner dann aber gewaltig auf und kamen noch – durchaus verdient – zu einem Punkt.

Zwar zog der LSC von allem Anfang an ein gepflegtes Kombinationsspiel auf, die erste echte Torchance schuf sich jedoch in der 5. Minute der FC Altdorf. Kartal Cil hebelte mit einem klugen Steilpass die Luzerner Deckung aus, aber Calderon Mavembo scheiterte allein vor dem Torhüter an diesem. In der Folge dominierten die Gastgeber die Partie jedoch zumeist, Altdorf stand hinten zwar sicher, kam aber kaum zu nennenswerten Angriffen mit Ausnahme der 19. Minute, als Marco Asaro von Kartal Cil sehr gut lanciert an der Luzerner Deckung vorbeilief, fälschlicherweise aber Offside angezeigt wurde. Sonst spielte aber grossmehrheitlich der LSC und so war dann auch der Führungstreffer in der 24. Minute, mittels Kopfstoss nach einem Freistoss von links, durchaus verdient. Auch danach lief das Spiel bis zur Halbzeit mehrheitlich Richtung Urner Tor und es brauchte zwei gute Paraden von Luca Bernasconi und eine Rettungstat eines Altdorfers kurz vor der Torlinie um das Luzerner 2:0 zu verhindern. Altdorf seinerseits kam nur gerade nach einem guten Weitschuss Raphael Gislers, den der Luzerner Hüter nach vorne abprallen liess, zu einer Torchance. Leider kam Kartal Cil einen Schritt zu spät um zu erben.

Der Start zur zweiten Hälfte gelang dann Altdorf gut und erstmals wurde der LSC etwas zurückgedrängt. Umso ernüchternder für die Urner, dass in der 55. Minute , nach einem Durcheinander im Altdorfer Strafraum, das 2:0 fiel. Altdorf reagierte jedoch prompt und zwei Minuten später gelang, nach einer idealen Flanke von Samuel Lustenberger, Calderon Mavembo mittels Kopfstoss das 2:1. Nun wollte Altdorf den Ausgleich und vernachlässigte etwas die Abwehraufgaben. So kamen die Luzerner zu gefährlichen Kontern. In der 58. Minute konnte Luca Bernasconi zwar noch mit einer Glanzparade retten, aber nach einer sehr schönen Kombination der Luzerner war dann das 3:1 in der 62. Minute Tatsache.

Was Altdorf danach zeigte, beeindrucke. Mit grossem Einsatz, Kampf um jeden Meter und grosser Laufbereitschaft wurden die zuvor so stilsicheren Luzerner aus dem Konzept gebracht und zurückgedrängt und diese wussten sich zeitweise nur noch mit wilden Befreiungsschlägen und teilweise rüden Fouls zu helfen. In der 77. Minute kam es dann zu einem Foul im Luzerner Strafraum und Samuel Lustenberger verwertete den fälligen Elfmeter gewohnt sicher. Vier Minuten später gelang dann Oguz Cil gar der nun durchaus verdiente Ausgleichstreffer zum 3:3. Auch danach wirkten die mit vier A-Junioren – davon drei in der Startformation – angetretenen Urner eher gefährlicher und es schien, als wären die Luzerner mit dem 3:3 durchaus zufrieden.

Der nächste Gegner ist nun am Samstag, 18.00 Uhr auswärts Obergeissenstein. Mit einem Auftritt, wie in der zweiten Hälfte gegen den LSC und etwas Schlachtenglück könnte auch dort durchaus etwas drin liegen.

Telegramm Luzerner SC – FC Altdorf 3:3 (1:0)
Datum: Dienstag, 7. Juni 2016, 20 Uhr. Spielort: Leichtatletikstadion Hubelmatt, 600 Zuschauer. Schiedsrichter: Bernard Matosevic, SR Assistenten Astrit Memeti und Julian Müller. Tore: 25’ Procopio 1:0, 55’ Osmani 2:0, 56’ Mavembo 2:1, 62’ Mourad 3:1, 81’ Lustenberger 3:2 (Foulpenalty), 87’ Cil Oguz 3:3. Luzerner SC: Strässle, Ludin,  Ndombele, Spaqi, (ab 59’ Isaak) Abu Ghannum, Mourad (ab 78’ Afizi) Balaj, Rodrigues Esteves, Blättler, Procopio, Osmani (ab 68’ Cekaj). FC Altdort: Bernasconi, Hürlimann, Philipp Zurfluh, Mavembo, Lustenberger, Scheiber (ab 60’ Markus Zurfluh) Gisler, Kempf, Kartal Cil (ab 75’ Cil Oguz). Asaro (ab 81’ Di Secli), Faccenda. Bemerkungen: Verwarnung: Abu Ghannam, Ballwegschlagen.