Der SC Kriens trifft in der 1. Hauptrunde des Schweizer Cups auf das Super-League-Team des FC Thun. Hoch motiviert im Team der Berner Oberländer: Ex-Kriens-Stürmer Dejan Sorgic (26).
Der in Kroatien geborene und ab dem Alter von drei Jahren in Unterägeri aufgewachsene Dejan Sorgic nahm in diesem Sommer noch als Offensivspieler des SC Kriens das Aufbautraining für die Saison 2016/17 in Angriff. Dann ging alles plötzlich schnell.
Als die Krienser am Wochenende des 2./3. Juli nach dem Samstag-Testspiel gegen Muri einen Telefonanruf mit dem Angebot für ein Testspiel in Lugano gegen die AS Monaco erhielten, reiste das SCK-Team unverzüglich ins Tessin.
Die Krienser Promotion-League-Mannschaft von Trainer Marinko Jurendic ging in der ersten Halbzeit gegen das sich damals im Trainingscamp und auf Testspiel-Tour befindende Monaco überraschend mit drei Toren in Führung. Dreifacher Torschütze: Dejan Sorgic. Ein paar Tage später wurde Sorgic zum Probetraining aufgeboten, zwar nicht vom französischen Spitzenklub Monaco, aber dafür vom Super-League-Team des FC Thun.
Seither ist Kriens seinen Topstürmer, der ab den U 15 sämtliche Altersklassen beim FC Luzern durchlief, los, seither gehört Sorgic zum Thuner Offensivkader.
Schon mehrere Teileinsätze …
«Ich vermute, dass die Probetrainings auch dank meinen drei Toren gegen Monaco zu Stande kamen», sagt Sorgic. Klar, dieser Hattrick gegen Monaco, wenn auch in einem wenig aussagekräftigen Testspiel, hat ganz bestimmt für Aufsehen gesorgt beziehungsweise Eindruck hinterlassen. «Ich durfte dann jedenfalls vom Mittwoch bis Freitag nach Thun zu den Trainings und in der Woche darauf wieder.» Am Ende der zweiten Woche kam dann der positive Bescheid: Sorgic wird vom FC Thun verpflichtet.
Wer gedacht hatte, Sorgic würde im Berner Oberland erst einmal Anlaufzeit brauchen und sich gedulden müssen, um Spielzeit in der Mannschaft von Trainer Jeff Saibene zu erhalten, hatte sich in der Folge kräftig getäuscht. Nach Auftritten in den Testspielen gegen Wohlen, Xamax und Galatasaray Istanbul spielte Sorgic in der Super League auch schon mit Teileinsätzen gegen Vaduz, gegen die Young Boys und am letzten Donnerstag beim 2:1-Sieg gegen die Zürcher Grasshoppers.
… aber noch kein Tor
Gut, gedulden muss sich Sorgic tatsächlich noch. Ein Thun-Tor ist ihm nämlich noch nicht gelungen. Vielleicht am Sonntagabend gegen die Krienser Kollegen, mit denen er noch das Sommertraining bestritten hatte.
Eine Krienser Cup-Sensation
Unter dem damaligen Trainer Maurizio Jacobacci warf der SC Kriens am 13. Dezember 2009 den FC Thun mit 2:1 aus dem Cup-Viertelfinal. Thun war damals Zweiter der Challenge League, Kriens auf Rang 6. Keine grosse Differenz, könnte man meinen – und doch war es eine Sensation, wenn man heute einen Blick auf die damalige Kaderliste der Thuner wirft: Unter Trainer Murat Yakin waren die Berner Oberländer nämlich mit heutigen oder damaligen Stars wie Roman Bürki (Borussia Dortmund), Timm Klose (Norwich City), Oscar Scarione (Maccabi Tel Aviv) und Milaim Rama angetreten. Eine Sensation auch, weil Kriens erstmals in seiner Vereinsgeschichte einen Cup-Halbfinal erreichte (der dann gegen den FC Basel knapp mit 0:1 verloren ging).
Für das neuerliche Cup-Duell gegen Thun erwartet SCK-Sportchef Bruno Galliker rund 1500 Zuschauer: «Eine Zahl darüber wäre ein schönes ‹Goody›, eine Zahl darunter enttäuschend.» Die allgemeinen Regeln bedingen, dass die Thuner Fans in einem Gästesektor platziert werden, die Kosten für die Sicherheit und das Polizeiaufgebot belaufen sich für den SCK im Rahmen eines vierstelligen Betrages. Galliker präzisiert: «Wären wir in der Challenge League, müsste der SC Kriens für die gesamten Kosten aufkommen.»
Das Duell findet heute Sonntag (17.00 Uhr, Kleinfeld Kriens) statt, weil die Thuner am Donnerstag noch einen Super-League-Einsatz hatten und einen Tag mehr Erholung zugute haben.
Keine besondere Siegprämie
Im Falle einer Sensation würden die Krienser Promotion-League-Spieler nicht in den Genuss einer Sonderprämie kommen. Galliker erklärt: «Als Siegprämie gäbe es für jeden Spieler denselben Betrag, wie es für einen Sieg in der Meisterschaft gibt.»
Vor dem Spiel gegen den Super-League-Vertreter aus Bern durfte die Krienser Mannschaft inklusive Staff noch einen Grillplausch beim langjährigen Sponsor Felix Blättler in Hergiswil am See geniessen.




























