Aufsteiger Eich verliert zum dritten Mal in Serie. Trainer André Britschgi kennt die Gründe für den missglückten Auftakt.

Die Tabelle zeigt kein erfreuliches Bild für Neuling Eich. Nach Niederlagen gegen Schötz (0:1) und Sursee II (1:5) folgte gegen Dagmersellen (2:4) die dritte Enttäuschung. «Überrascht bin ich nicht. Ich sehe zwar viel Qualität in dieser Mannschaft, doch wir haben mit konditionellen Problemen, aber auch mit der personellen Situation zu kämpfen.» Bisher konnte Britschgi, der letzte Saison beim Zweitligisten Malters als Assistenztrainer wirkte, nie aus dem Vollen schöpfen. «Verletzungsbedingt und ferienhalber fehlen mir Akteure, was schon frustriert. Denn jeder Punkt ist überlebenswichtig, gerade für uns als Aufsteiger», zeigt sich Britschgi erzürnt. Was er bisher vermisste, war die Einstellung. «Ich habe Spieler, die sind mehrere Wochen in den Ferien, obwohl bereits drei Runden gespielt sind. Momentan bin ich froh, wenn ich genügend Spieler habe.» Es mangelt auch an Erfahrung, da gleich mehrere Führungsspieler im Sommer das Team nach dem Aufstieg verlassen haben.

Eichs Überlebenskampf hat frühzeitig begonnen. Warum hat Britschgi eigentlich bei Eich angeheuert? «Das ist eine interessante Adresse im regionalen Fussball. Zudem hat es mich gereizt, einen Aufsteiger zu trainieren. Das ist eine Herausforderung für mich.»

0:2-Rückstand aufgeholt
Kein Trübsal blasen will Eichs Routinier und Captain Christian Zimmermann, der seit zwölf Jahren die Farben des Fanionteams trägt: «Wir haben drei Mal verloren, es gibt nichts zu beschönigen. Doch wir waren nicht so schlecht, wie es die Resultate vermuten lassen. Gerade gegen Dagmersellen standen wir dem ersten Punktgewinn nahe.» Das Team zeigte nach dem 0:2-Rückstand eine starke Moral und kämpfte sich mit zwei Treffern durch Philippe Steinmann (2:2) in die Partie zurück. Am Schluss setzten sich aber die Routine und die Abgeklärtheit des Gegners durch. «Die Wiggertaler nutzten unsere individuellen Fehler eiskalt aus. In der 3. Liga geht es halt schneller, da hast du keine Zeit mehr zum Überlegen wie vielleicht noch eine Liga tiefer», weiss Mittelfeldspieler Zimmermann. Britschgi hofft nun auf ein schnelles Erfolgserlebnis: «Das wäre enorm wichtig für den weiteren Meisterschaftsverlauf.»

Wer weiss, vielleicht gelingt es seinem Team heute Abend. In der zweiten Runde des IFV-Cup wartet mit dem Auswärtsspiel beim Viertligisten Knutwil (20.00) eine weitere Möglichkeit, das angekratzte Selbstvertrauen mit dem Weiterkommen aufzupolieren.

Dagmersellens neuer Anlauf
Erleichtert und gut gelaunt nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel war Dagmersellens Trainer Roger Stammbach: «Ich bin froh, dass wir gewinnen konnten. Es war nicht einfach, denn auf dem Papier erwartet jeder von uns ein Sieg beim Aufsteiger. Chapeau, wie meine Spieler diese Aufgabe gemeistert haben.» Sportlich soll es nun aufwärtsgehen, in der vergangenen Spielzeit erreichte der FCD Rang sieben: «Wir wollen unter die besten sechs Teams und mittelfristig wieder zu einem 3.-Liga-Spitzenteam reifen. Wenn wir eines Tages wieder einmal die Aufstiegsrunde erreichen könnten, wäre das sicher schön», erklärt Sportchef Lukas Steiner und doppelt nach: «In unserem Kader sind die jüngsten Spieler 16 Jahre jung. Unser Augenmerk ist auch in Zukunft darauf gerichtet, dem Nachwuchs die Chance zu ermöglichen, in dieser Liga Fuss zu fassen.»

Telegramm SC Eich – FC Dagmersellen 2:4 (1:2)
Brand. – 100 Zuschauer. – SR Habermacher. – Tore: 23. Schwizer 0:1. 29. Schwizer 0:2. 34. Steinmann 1:2. 73. Steinmann 2:2. 87. Schwizer 2:3. 90. Schwizer 2:4. – Eich: Gassmann; Heini (38. Waldispühl), Dario Schwizer, Furrer, Bättig, Bühler (69. Urwyler), Zimmermann, Küng (76. Schuler), Ganijaj, Winiker, Steinmann. – Dagmersellen: Burri, Lörch, Ukaj, Tschopp, Lang, Peter, Schwizer, Ineichen, Reichert, Bernet, Taudien.