Novum auf dem Ehret. Anstatt Spiele gegen den Abstieg trafen die Rodriguez / Demarco Jungs im Spitzenkampf (3. gegen 2.) auf die zweite Mannschaft des FC Küssnacht a / Rigi. Der Absteiger aus der 3. Liga war schwer einzuschätzen obwohl sie mit dem Punktemaximum von sechs Punkten aus den ersten zwei Spielen sicher mit viel Selbstvertrauen nach Hünenberg reisten. Nach 95 Minuten trennten sich die Teams mit einem 1:1, wobei die Einheimischen den sichern Sieg noch aus den Händen gaben.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Ein erster Angriff der Hünenberger resultierte schon in der Führung. Oli Julier erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, leitete schnell zu Eric Baumann weiter der gekonnt mit einem Zuckerpass Lindor Hazeraj bediente. Alleine vor dem Tor schob Lindor Hazeraj zum 1:0 in die Maschen. Diese frühe Führung verlieh dem Heimteam eine gewisse Sicherheit. In der 11. Minute wieder ein schöner Angriff der Einheimischen über mehrere Stationen. Etienne Baumann mit einem Seitenwechsel zu Lindor Hazeraj, dieser spielte Donat Schiess an, das Leder landete bei Eric Baumann dessen Abschluss knapp neben das Gehäuse flog. Im Gegenzug kamen die Gäste zur ersten Chance. Torhüter Matej Klaric, mit Unterstützung seiner Hintermannschaft, klärte die kritische Situation. Drei Zeigerumdrehungen später ein Freistoss der Hünenberger aus 35 Metern. Lindor Hazeraj zirkelte den Ball auf den weiten Pfosten wo Donat Schiess kläglich per Kopf aus 3 Metern am Torhüter scheiterte.
Die Einheimischen kreierten sich Chance über Chance. 19. Minute Eric Baumann aus aussichtsreicher Position daneben, 26. Minute wieder Eric Baumann, von Lindor Hazeraj optimal in Szene gesetzt, im letzten Moment abgeblockt. Das zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Nach dreissig Minuten dann der Bruch im Hünenberger Spiel. Die Gäste übernahmen das Spieldiktat und brachten die Einheimischen Mal für Mal in Verlegenheit. Die Hünenberger vermochten nur noch zu reagieren als wie bis anhin zu agieren. Der Ausgleich lag plötzlich in der Luft. Kurz vor der Pause vermochten die Einheimischen sich wieder etwas zu lösen. Kurz vor der Pause ein schöner Konter der Hünenberger. Lindor Hazeraj tauchte plötzlich alleine vor den Gästetorhüter auf, verzog aber kläglich. Kurz darauf pfiff der Schiri zur Pause. Hünenberg dreissig Minuten lang klar überlegen, danach aber die Gäste mächtig am Drücker.
In der 2. Halbzeit hätte Hünenberg alles klar machen können, sogar müssen
Nach dem Pausentee erwartete man eine Gästeoffensive um den Ausgleich zu erzielen. Was die Küssnachter aber boten war Stückwerk und viel auf Zufall ausgelegt. Nur durch lapidare Fehler der Hünenberger kamen die Gäste zu Chancen. So in der 54. Minute als Matej Klaric bei einem weiten harmlosen Ball daneben griff. Den darauf folgenden Abschluss konnte der wieder omnipräsente Joel Flaction auf der Linie abwehren. Das defensive Zweikampfverhalten der Einheimischen ermöglichte den Gästen immer wieder zu Chancen zu kommen. Unnötige Fouls gaben den Küssnachter mit Freistössen die Möglichkeit auf den Ausgleich. So in der 58. Und 61. Minute. Distanz gefährlich, Ausführung mangelhaft. Die Rodriguez / Demarco Jungs agierten nur noch mit Konter. Das zu diesem Zeitpunkt inexistente Mittelfeld wurde mit weiten Pässen überspielt. Die Hünenberger vormochten aber ihre Konterchancen nicht in Tore um zu münzen, obwohl die Tormöglichkeiten zum Teil hochkarätig waren. Mit der Einwechslung von Kenan Ibranovic kam dann endlich wieder mehr Sicherheit ins Hünenberger Mittelfeld. In der 78. Minute nochmals ein Freistoss für die Gäste aus 17 Metern, nach einem läppischen Foul der Hünenberger. Ausführung besser, Eckball der nichts einbrachte. Was dann folgte, kann man fast nicht in Worte fassen. Den Gästen lief die Zeit davon, die sonst schon sehr unsichere Küssnachter Hintermannschaft musste noch mehr aufmachen, was dazu führte dass die Hünenberger noch mehr Platz hatten für ihre Konter. Es begann mit einem klaren Foul an Eric Baumann im Küssnachter 16-er. Die Pfeiffe des Unparteiischen blieb zur Überraschung Aller stumm. Dann von der 80. bis zur 93. Minute vergaben die Einheimischen VIER hundertprozentige Chancen, und zwar so kläglich, dass man diese nicht in Worte fassen will. Das leere Tor nicht getroffen, alleine vor dem Torhüter, total ungehindert, nicht einmal das Tor getroffen etc.
Und zum Schluss das fatale Ende für die Einheimischen. Es lief schon die 95. Minute. Ein letzter Eckball der Gäste, Fitor Hetemi war zur Stelle und per Kopf erzielte er das Tor zum 1:1. Umgehend danach Abpfiff des Unparteiischen, und wie so oft, ein frustriertes Team auf der einen Seite das sich über den entgangenen, sicheren, Sieg ärgerte, und auf der anderen Seite ein Team das den Ausgleich wie ein Sieg feierte. Aber eben, so ist Fussball, und darum ist es doch die schönste Nebenbeschäftigung der Welt. Es gibt immer Sieger und Verlierer, sogar bei einem Unentschieden.
Fazit
Einem ganz und gar nicht übermächtigen Gegner wurde der eine Punkt auf dem Tablett geschenkt. Die Chancenauswertung der Hünenberger war unterirdisch. Nichts desto trotz muss und darf man das Positive herausstreichen. Drei Spiele gegen die vermeintlich stärksten Teams der Gruppe und immer noch ungeschlagen. Dies alleine verspricht viel Gutes für die Zukunft. Durch Verletzungen und Trainingsrückstände einiger Schlüsselspieler sicherlich geschwächt, erzielten die Rodriguez / Demarco Jungs das Optimale aus den ersten drei Spielen. Die zweiwöchige Pause kommt den Hünenberger sicherlich entgegen. Die Hintermannschaft, um den Chef Joel Flaction, steht meistens gut. Die Arbeitsbiene Philipp Stuber eine Entdeckung und sicherer Wert. Das Mittelfeld noch ohne jegliches Selbstvertrauen und Sicherheit, die Aussenbahnen zum grössten Teil Totalausfall, im Sturm der immer gefährliche Eric Baumann ein sicherer Wert und Lindor Hazeraj von der Klasse her gesetzt, aber sein Leistungsabbau im zweiten Umgang noch zu gross. Die Bank (noch) nicht in der Lage neue Impulse zu setzen. Jetzt gilt es die Pause zu nützen um alle Protagonisten wieder voll an Bord zu bringen. Sollte dies gelingen wird man getrost und mit viel Elan an die kommenden Aufgaben heranschreiten können. In zwei Wochen folgen die Spiele die man gewinnen muss. Trotzdem, die Rodriguez / Demarco Jungs sind voll auf Kurs und es wäre müssig sich über die obenerwähnten Unzulänglichkeiten zu viel zu viel zu ärgern.
Telegramm FC Hünenberg – FC Küssnacht II 1:1 (1:0)
Sportanlage: Ehret, Hünenberg. Schiedsrichter: Johannes Papanikolaou. Zuschauer: 50.
Tore: 4. 1:0 Lindor Hazeraj, 90 + 5. 1:1 Fior Hetemi.
FC Hünenberg: Matej Klaric; Sandro Burkardt, Roland Elsener, Joel Flaction, Philipp Stuber; Fabio Bretti, Oliver Julier, Etienne Baumann, Donat Schiess; Lindor Hazeraj, Eric Baumann (Kenan Ibranovic, Jonas Huwyle, Perparim Neziri, Tim Effimann, Danilo Bruno).
FC Küssnacht a/R II: Marco Ryf; Guido Neidhart, Paolo Pungitore, Thomas Von Rotz, Bone Matijevic; Eduard Qupi, Gurbet Huruglica, Miachel Stadler, Besnik Jolli; Marc Mathis, Kevin Zäch (Mario Stadler, Albert Nue, Fitor Hetemi, Lukas Wüest).