Alpnach sichert sich beim 4:3-Sieg wichtige Punkte im Kampf um die Klassenzugehörigkeit (REGIOfussball.ch berichtete). Horw bleibt klar unter den Erwartungen.

«Die Tabelle lügt nicht. Wir sind selber schuld, dass wir uns im Abstiegsstrudel befinden», zeigte sich Horws Routinier Marco Fellmann (27) nach der 3:4-Niederlage in Alpnach enttäuscht. Fellmann, der in Horw aufwuchs und auf der Sportanlage Seefeld die Freude zum Fussball entdeckte, kennt die Gründe für den missglückten bisherigen Saisonverlauf (10. Rang, 8 Punkte): «Es fehlt der absolute Siegeswille. Verantwortlich ist auch die schlechte Vorbereitung, in der wir viele Abwesenheiten hatten. Nun bezahlen wir dafür», moniert Fellmann, der frühere 1.-Liga-Spieler des FC Luzern U 21. Es habe im Team auch Spieler, die andere Prioritäten verfolgen. Fellmann: «Wer in dieser Liga in einem Fanionteam spielt, von dem erwarte ich, dass er 110 Prozent gibt.»

Letzte Saison war Horw noch an der Tabellenspitze. Das Team von Trainer Jean-Daniel Gross (50) verpasste trotz der hohen Anzahl von 52 Punkten im Juni die Aufstiegsspiele. Vier Monate später steht man im Abstiegssumpf. «Uns fehlen derzeit überall 5 Prozent im Vergleich zur letzten Saison. Ein Manko ist auch, dass wir nicht konstant sind. Wir haben gute Phasen im Spiel, dann schleichen sich wieder Unkonzentriertheiten ein», weiss der Horwer Stürmer Timo Schmid (26, Captain) und doppelt nach: «Jetzt müssen wir als Team Charakter zeigen, zusammenstehen und gemeinsam den Karren aus dem Dreck ziehen. Wir haben die Qualitäten dazu.»

Marco Fellmann: «Wer in dieser Liga in einem Fanionteam spielt, von dem erwarte ich, dass er 110 Prozent gibt.»

Alpnacher mit bescheidenen Mitteln erfolgreich
Der Abstiegskampf hat nun begonnen. Einer dürfte sich darüber gar nicht freuen, nämlich Präsident Albert Kaufmann. Im neusten vereinsinternen Kluborgan «Penalty» forderte der Vereinshöchste das Erreichen der Aufstiegsspiele (Top 2). Nach der vergangenen erfolgreichen Spielzeit ist seine Aussage verständlich. Doch die Realität zeigt in die andere Richtung der Tabelle. Am Samstag (18.00, Seefeld) braucht es im Nachbarderby gegen das neuntplatzierte Kriens II (9 Punkte) einen Sieg. Fellmann: «Etwas anderes zählt nichts.»

«Wir wollen in der Liga bleiben. Das wäre wichtig für den Verein», weiss Alpnach-Trainer Christian Hess. Der 39-Jährige, der in Oberdorf aufwuchs und lebt, ist auf gutem Wege, dieses Ziel mit seiner Equipe zu erreichen. Aus den acht Partien resultierten für die Obwaldner zehn Punkte, was der zwischenzeitliche siebte Rang bedeutet. «Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, ist es das höchste aller Gefühle», sagt Hess, der die Mannschaft in der Spielzeit 2014/15 in die 3. Liga führte und letzte Saison den Verbleib in extremis sicherte. Seine Akteure sind unerfahren, haben bisher nur in der 4. oder 5. Liga gespielt. «Uns fehlen die Routiniers, doch wir werden das mit unserem Kollektiv und Teamgeist wettmachen. Mit der richtigen Einstellung können wir in dieser Liga auch mit bescheidenen Mitteln bestehen», ist Hess überzeugt. «Wir sind auf Kurs, das freut mich. Ich bin stolz auf unsere Equipe, was sie bisher leistete. Ich bin überzeugt, dass wir die Ligazugehörigkeit bewerkstelligen können», so Präsident Markus Bittel. Und Hess doppelt nach: «In der 3. Liga sind wir automatisch eine interessantere Adresse als noch eine Liga tiefer und werden in der Öffentlichkeit noch mehr wahrgenommen. Deshalb ist die 3. Liga für uns Pflicht.»